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Unterstützung für Weinbergschule

SPD-Dialog über Schulbezirksgrenzen

Während die von der Landesregierung aus CDU und FDP beschlossene Aufhebung der Schulbezirksgrenzen beim öffentlichen Dialog des Lippstädter SPD-Ortsvereins zur Zukunft der Grundschulen durchgängig auf Ablehnung stieß, fand das Engagement der Weinbergschule, ihre Angebote mit einer „Frühlernerklasse“ zu verstärken, eine große Zustimmung. Für die Sozialdemokraten signalisierten ihre anwesenden Repräsentanten mit dem Mitglied des Landestages, Marlies Stotz, der stellvertretenden Bürgermeisterin Sabine Pfeffer und dem Ortsvereinsvorsitzenden Hans Zaremba auch künftig die breite Unterstützung ihrer Partei für die vorbildliche Arbeit des von Peter Motter geleiteten Kollegiums der am Rande des Stadtwaldes idyllisch gelegenen Bildungsstätte.

Unterstützung für die Weinbergschule.Die Akteure beim SPD-Dialog von links nach rechts mit Franz-Josef Brenke, Sabine Pfeffer, Hans Zaremba, Marlies Stotz und Peter Motter.

Kein Opfer

„Diese Schule darf nicht durch den Wegfall der Schulbezirksgrenzen das Opfer einer verfehlten Düsseldorfer Politik werden“, unterstrich Ratsherr Hans Zaremba nach der Eröffnung der Veranstaltung durch Rektor Peter Motter. Die heimische Abgeordnete mit Sitz im Ausschuss für Schule und Weiterbildung im Landtag, Marlies Stotz, betonte das Prinzip „Kurze Wege für kurze Beine“, wofür eine Grundschule in der unmittelbaren Nähe des Wohnumfeldes der Kinder das unerlässliche Fundament bilde. Eine Grundschule habe im Stadtteil auch einen sozial-integrativen Auftrag, den sie nur erfüllen könne, wenn alle Kinder aus der Umgebung sie auch besuchten. „Mit der Aufhebung der Schulbezirke wird das nicht mehr der Fall sein“ beschrieb die Sozialdemokratin ihre Befürchtungen.

Argwohn

Die vermeintliche Wahlfreiheit der Eltern werde nur für wenige bestehen, weil allein aus finanziellen Gründen viele Familien keine Möglichkeiten hätten, die Fahrtkosten für den Besuch einer weiter entfernten Schule zu bezahlen. „Hier werden Kinder unterrichtet und keine Waren verkauft“, argwöhnte Stotz mit Blick auf die entstehende Rivalität zwischen den Schulen. Zudem sieht die Landes- und Kommunalpolitikerin beim Wegfall der Schulbezirksgrenzen auch Belastungen für eine geordnete Entwicklungsplanung bei den Schulen. Obendrein gebe es für die Grundschulen keine Planungssicherheit mehr. „Vielmehr werden sie durch das neue Anmeldeverfahren mit zusätzlicher Verwaltungsarbeit belastet“, beanstandete Stotz die damit verbundene „zusätzliche Bürokratie“.

Kein Gewinn

Auch Franz-Josef Brenke, der Leiter des Fachbereichs für Schule, Kultur und Sport der Stadt Lippstadt, sieht in den in Düsseldorf beschlossenen Neuerungen keinen Gewinn für die praktische Arbeit der städtischen Schulverwaltung. „Elternwahlfreiheit konkurriert mit Planungshoheit“, so seine Bewertung zum Wegfall der Schulbezirksgrenzen. Die ersten Erfahrungen hätten belegt, dass sich die Friedrichschule (mit 83 Anmeldungen bei 60 Plätzen) einer starken Nachfrage konfrontiert sehe und die Eltern aus Bökenförde, deren I-Dötzchen bislang in die Josefschule in der Kernstadt gingen, offenkundig stärker die Schule Dedinghausen bevorzugten. Durch die räumliche Nähe der Martinschule in Cappel, der Weinbergschule, der Friedrichschule und der Nikolaischule entstehe zwangsläufig ein Wettbewerb.

Hohes Lob

Der Grundschule am Weinberg bestätigte Brenke eine sehr gute Lehrerversorgung und eine gute räumliche Ausstattung. „Sie leistet seit Jahren einen besonderen Beitrag zur schulischen und sozialen Integration von Zuwanderern“, lobte der Verwaltungsexperte den Einsatz der Pädagogen im Lippstädter Nordwesten. Zugleich sprach sich Brenke auch bei zurückgehenden Schülerzahlen für die Sicherstellung einer wohnortnahen Versorgung der Kinder aus und fügte hinzu: „Kleine Klassen können für Eltern durchaus attraktiv sein“. Der Grundschule Am Weinberg sicherte er die volle Unterstützung des Schulträgers zu. Die Einführung der Frühlernerklasse für besonders begabte Kinder ist auch für den Verwaltungsbeamten ein richtiges Zeichen.

Vorzüge

In der von der Vizebürgermeisterin und Schulausschussvorsitzenden Sabine Pfeffer moderierten Diskussion erläuterte der seit 24 Jahren am Weinberg tätige Schulleiter Motter die Anstrengungen seiner Schule, sich der neuen Situation zu stellen. „Wir werden unsere Angebote auf das gesamte Stadtgebiet ausrichten“, kündigte der Grundschulrektor an und hob dabei den besonderen Standort der von ihm vertretenen Schule hervor, die er „mit schönsten Lage in ganz Lippstadt“ bezeichnete. „Wir haben hier optimale Bedingungen.“ Viel verspreche er sich auch von der Initiative „Jedem Kind ein Instrument“, worüber der Schulausschuss am 3. Juni befinden will.

Erwartungen

Ebenso setze er große Erwartungen in die Bildung der „Frühlernerklasse“, die er aus seiner Geburtsstadt Berlin kenne, wo sie schon seit längerer Zeit erfolgreich praktiziert werde. „Wir wollen frühzeitig Basiskompetenzen feststellen, wie wir sie während der Grundschulzeit fördernd begleiten können“, trug Motter das von den Lehrerinnen und Lehrern an der Weinbergschule entwickelte Konzept vor, bei dem in der Woche zwei bis drei Kindergartenkinder bis zu zwei Stunden in die Grundschule kommen sollen.

Frühlernerklasse.Aufmerksam verfolgte das Publikum das von Rektor Peter Motter dargelegte neue Angebot der Weinbergschule.
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