SPD-Ratsherr Udo Strathaus will „runden Tisch“
Es verfestigt sich für mich der Eindruck, dass auf dem Gelände des ehemaligen Tiergartens schnell und nicht mehr zu ändernde Fakten geschaffen werden sollen, ohne weder die betroffenen Bürger noch die Politik umfänglich an den Entscheidungen zu beteiligen, bewertete der SPD-Ratsherr Udo Strathaus die sich abzeichnenden Pläne, am Rande des Stadtwaldes für die „Rothe Erde“ einen Parkraum mit 150 Stellplätzen zu schaffen. „Die Sorgen der Anlieger aus der Nachbarschaft nehmen wir ernst“, kündigte der Sozialdemokrat am Politischen Aschermittwoch des Lippstädter SPD-Ortsvereins für die Überplanung des nordwestlichen Gebietes einen baldigen „runden Tisch“ seiner Partei an.
Öffentliche Zusammenkunft
Ohnehin habe die SPD vorgesehen, so der stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende, im März mit allen betroffenen Personen, Institutionen und Repräsentanten von der „Rothen Erde“ einen öffentlichen Termin vor Ort durchzuführen, um gemeinsam die Entwicklungschancen für den Nordwesten auszuloten. Darüber seien sowohl der Betriebsrat der Lippstädter Firma als auch der Bürgermeister im Stadthaus informiert. Sollte allerdings jetzt mit Blick auf die künftige Planung und Gestaltung des Areals die Zeit drängen, könne das SPD-Treffen auch noch im Februar ausgerichtet werden. „Wir wollen auf jeden Fall eine einvernehmliche Lösung finden, die den Interessen des expandierenden Unternehmens gerecht wird, bei der aber weiterhin das Naherholungsgebiet so weit wie möglich erhalten bleibt“, hob Strathaus hervor, dessen kommunaler Wahlbezirk sich in dem betroffenen Stadtviertel befindet. Auch er begrüße es, das sich die Firma aus der Hoeschgruppe so gut entwickelt habe und ausweiten wolle. „Dies ist für den Standort Lippstadt im Wettbewerb mit den anderen Kommunen ein wichtiger Vorteil, den wir unbedingt nutzen müssen“, betonte der Sozialdemokrat.
Lösung aus einem Guss
Allerdings dürfe die Unternehmensinteressen nicht einseitig zu Lasten der Lebensqualität der benachbarten Wohnbevölkerung gehen. „Es ist nicht akzeptabel, dass die Eigentümer und Mieter der angrenzenden Wohnungen demnächst möglicherweise von ihren Balkonen auf die Wände von Werkhallen blicken müssen“, brach der Strathaus zugleich eine Lanze für viele der von den Überlegungen der „Rothen Erde“ überraschten Anlieger. Für ihn sei es zudem wichtig, auch die künftige Nutzung der Stadtwaldschule in die jetzt diskutierten Überlegungen und notwendigen Schritte für die nachfolgende Entwicklung des Quartiers am nordwestlichen Grüngürtel des Stadtgebietes einzubeziehen. „Wenn in diesem Bereich Veränderungen erforderlich sind, müssen sie mit den betroffenen Anliegern offen diskutiert und alle Alternativen ausgelotet werden, bevor im Rat endgültige Beschlüsse gefasst werden“, sprach sich das Mitglied des städtischen Planungs- und Umweltausschusses für eine Lösung aus einem Guss für das von ihm im Stadtrat vertretene Viertel aus. Dabei müssen auch die Pläne für das Auenzentrum einbezogen werden, dessen Realisierung seiner Meinung nach schon viel zu lange dauert.