Hans Zaremba über Begegnungen mit einem großen Sozialdemokraten
Mit kaum einem anderen Spitzenpolitiker pflegte die Lippstädter SPD so enge Kontakte wie mit dem im November aus privaten Gründen als Vizekanzler und Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung ausgeschiedenen Franz Müntefering. Unzählige Male war der aus dem Sauerland stammende Sozialdemokrat in Lippstadt
1976 bis 2007
Der Bogen der Auftritte von Franz Müntefering bei uns vor Ort erstreckt sich von 1976 bei der Kandidatur für den Bundestag im damaligen Wahlkreis Arnsberg-Soest, wozu vordem auch Eickelborn zählte, über sein Engagement als Bezirksvorsitzender der SPD im Westlichen Westfalen mit dem Besuch an der Parteibasis im Herbst 1992, als Landesminister für Gesundheit mit einer Visite im September 1994, als Bundesgeschäftsführer der SPD beim 75jährigen Jubiläum der Kernstadt-SPD in 1996, als Generalsekretär der Bundes-SPD und Vorsitzender der Landes-SPD zum Tag der Arbeit am 1. Mai 2001, als Chef der SPD-Bundespartei im Kommunalwahlkampf 2004 bis in den Herbst 2007, wo er als Vizekanzler im Landratswahlkampf an der Lippe weilte.
Zuverlässig und kompetent
Alle, die von uns in Lippstadt mit Franz Müntefering zusammenarbeiten durften, haben ihn stets als einen zuverlässigen und kompetenten Partner erfahren. Allerdings irren „Graf Bernhard“ und andere, die im September des Vorjahres meinten, dass seine politische Geburtsstunde in Eickelborn zu verorten sei. Diese war, so weiß der Lippstädter Ortsvereinsvorsitzende der SPD von 1973 bis 1979, Charly Brülle, zu berichten, liegt eindeutig in Arnsberg, wo sich am 14. Januar 1976 der junge Sozialdemokrat aus Sundern gegen seinen Mitbewerber Egbert Teimann aus Welver als SPD-Kandidat für den Bundestag im Wahlkreis Arnsberg-Soest (mit Eickelborn als Teil des 1980 aufgelösten Gebildes) durchsetzen konnte.
Danke und gute Wünsche
Den Charakter von Franz Müntefering hat im „Vorwärts“ sein Vorgänger als SPD-Parteivorsitzender, Gerhard Schröder, zutreffend beschrieben: „Es sind seine Geradlinigkeit, seine Standfestigkeit und Unerschütterlichkeit, die Respekt abnötigen, und seine besondere Gabe, komplizierte politische Entscheidungen den Menschen so zu erklären, dass sie diese verstehen, nachvollziehen und unterstützen können.“ Dem ist bis auf ein herzliches Danke für seinen Einsatz, von dem auch die Sozialdemokraten in Lippstadt profitiert haben, und unsere besten Wünsche für ihn und seine erkrankte Frau Ankepetra Müntefering nichts hinzuzufügen.