Karl-Heinz Brülle wiederholt seinen Vorschlag
Wenn es nach den Vorstellungen von Karl-Heinz Brülle geht, dann sollte es schon im nächsten Jahr auch in Lippstadt eine sogenannte Ehrenamtskarte geben. Mit ihr könnte, so das Ratsmitglied vor dem Vorstand des Lippstädter SPD-Ortsvereins, das bürgerschaftliche Engagement jener Bürgerinnen und Bürger prämiert werden, die ihre persönliche Zeit, ihr Wissen und ihre Erfahrung ohne jegliche Vergütung für das Gemeinwohl einbringen. „Davon haben wir in unserer Stadt eine nicht geringfügige Anzahl von Personen“, betonte der Sozialdemokrat.
Beispiele aus anderen Kommunen
Bereits in der August-Sitzung des Stadtrates, als sich die Lippstädter Kommunalpolitiker mit den Folgen aus den wolkenbruchartigen Niederschlägen befassten, hatte der Vizevorsitzende des städtischen Bau- und Verkehrsausschusses angeregt, eine solche Karte als Belobigung für jene ehrenamtliche Kräfte einzuführen, die sich beim Hochwasserschutz besonders verdient gemacht hatten. „Andere Städte sind uns auf diesem Gebiet um Längen voraus“, hob Brülle jetzt im Kreis der Kernstadt-Sozialdemokraten erneut hervor. Dazu führte der Stadtvertreter Beispiele aus Kassel, Neuss und Wilhelmshaven an, wo die Kommunen bereits den freiwilligen und unentgeltlichen Einsatz ihrer Bürgerinnen und Bürger für das Gemeinwohl mit einer derartigen Karte honorierten. So würden in Neuss Personen, die wöchentlich länger als fünf Stunden für ihre Mitmenschen tätig seien, mit einer Ehrenamtskarte ausgestattet. „Dies wünsche ich mir auch für Lippstadt“, unterstrich der frühere Landtagsabgeordnete sein Anliegen. Im benachbarten Bundesland Hessen hätten von den 33 Gebietskörperschaften bereits 32 eine Ehrenamtskarte eingeführt, wie eine im Juni von der Staatskanzlei in Wiesbaden durchgeführte Befragung ergeben habe.
Auch Lippstadt lebt vom Ehrenamt
„Auch Lippstadt lebt von der aktiven Mitwirkung seiner Bürgerschaft in Vereinen, Initiativen, kulturellen und sozialen Einrichtungen oder in den Kirchen“, fügte Brülle hinzu, der sich selbst etliche Jahre als Vorsitzender von Teutonia Lippstadt und später als stellvertretender Vorsitzender des fusionierten Lippstädter Spielvereins engagiert hat. Die Felder der ehrenamtlichen Arbeit, die nach den Vorstellungen des SPD-Kommunalpolitikers „belohnt“ werden sollten, reichten vom Umwelt- und Tierschutz, über den Rettungsdienst und Katastrophenschutz, die Kultur, die kirchlichen Laienorganisationen, den Sozialbereich bis zum Sport. Die Ehrenamtskarte könnte dafür sorgen, dass ihre Besitzer ihre Freizeit selbst zu vergünstigten Konditionen gestalten können. Mit einer derartigen Karte könnte für ihre Inhaber der Eintritt zu den Kulturangeboten im Stadttheater und in den städtischen Bädern erheblich preisgünstiger gestaltet werden. Berücksichtigt werden könnte aber auch die Kurse der Volkshochschule Lippstadt und die Parkgebühr für das Abstellen von Fahrrädern in der Radstation am Bahnhof.
Hans Zaremba