Hans Zaremba über den Ehrenringträger der Stadt Lippstadt
Über 31 Jahre gehörte er dem Lippstädter Stadtrat an und 28 Jahre diente er der Sozialdemokratie als ihr hauptamtlicher Geschäftsführer. Dies sind nur zwei Abschnitte im Leben des Ehrenringträgers und früheren Vorsitzenden des Planungs- und Gestaltungsausschusses der Stadt Lippstadt, Werner Roß, der am 10. September sein 80. Lebensjahr vollendet.
Vom Kesselschmied zum „Planungspapst“
Begonnen hat der gelernte Kesselschmied seine kommunale Arbeit bereits 1956. Im Alter von 29 Jahren kandidierte er zum ersten Mal als SPD-Bewerber für den Lippstädter Rat und wurde anfangs sachkundiger Bürger. Schon zwei Jahre später rückte der von Bürgermeister Jakob Koenen als sein „politischer Ziehsohn“ geförderte Werner Roß in den Stadtrat nach. Von 1964 bis 1991 gehörte er dem Planungs- und Gestaltungsausschuss an, davon allein 20 Jahre als dessen Vorsitzender. Weil er die Arbeit dieses Gremiums durch sein nachhaltiges Engagement wie keiner zuvor und bislang auch danach geprägt hat, wurde er auch von nicht wenigen als der „Planungspapst“ schlechthin in Lippstadt angesehen. Denn fast alles, was in Lippstadt in all diesen Jahren geplant wurde, ob Gewerbe- oder Neubaugebiete, Straßen, Radwege oder Sanierungsbereiche gingen über den Schreibtisch und durch den Kopf des verdienten ehemaligen Kommunalpolitikers.
Von Lippstadt über Hamm nach Ahlen
In dem damaligen Baudirektor und späteren Technischen Beigeordneten im Stadthaus, Hans-Georg Rieber, fand er einen kongenialen Partner in der Verwaltung, mit dem er gemeinsam viele städtebauliche Entscheidungen voranbrachte. Werner Roß, ehemaliger Vorsitzender des Lippstädter SPD-Ortsvereins und einige Jahre auch Chef der SPD-Stadtratsfraktion, war stets ein Vollblutpolitiker. Aus seiner Leidenschaft für die Politik und die Sozialdemokratie wurde 1962 sein Beruf. Er begann als Geschäftsführer beim früheren SPD-Kreisverband Lippstadt mit seinem Sitz im Gebäudekomplex des damaligen Bürgermeisters und selbständigen Handwerksmeisters Jakob Koenen in der Lange Straße. Später diente er seiner Partei in der legendären „Sekretärskommune“ in Hamm am Peter-Röttgen-Platz und zuletzt als Manager der Sozialdemokraten im Nachbarkreis Warendorf in Kreisgeschäftsstelle in Ahlen.
Spagat von Beruf und Ehrenamt
Dass sich Werner Roß trotz seiner vielfältigen beruflichen Aufgaben hinaus stets der Lippstädter Kommunalpolitik verpflichtet gefühlt hat, ist Ausdruck seiner starken Verbundenheit zu seiner Heimatstadt. Dabei ist ihm der nicht immer einfache Spagat zwischen beruflicher Arbeit für seine Partei in der Region und ehrenamtlicher Tätigkeit für seine Heimatkommune gelungen. Nach seinem Ausscheiden aus dem Stadtrat (1989) und dem politischen Berufsleben (1990) hat er noch bis 1998 das Amt des Vorsitzenden des Vereins zur Pflege und Förderung des Vermächtnisses von Jakob Koenen e.V. ausgeübt, dessen Verein er 1984 – zehn Jahre nach dem Tod seines Förderers – mit aus der Taufe gehoben hat. Unterdessen ist er Ehrenvorsitzender dieser Vereinigung.