Starkes Interesse bei der SPD-Sommertour im Betrieb Hark
Wer bislang geglaubt hatte, bei Hark-Orchideen ein großes Meer mit blühenden Blumen vorzufinden, der kehrte nach dem auf Initiative des Lippstädter SPD-Ortsvereins durchgeführten Betriebsrundgang mit ganz anderen Eindrücken aus dem Unternehmen zurück. Was die Besucherinnen und Besucher vor Ort erlebten, war ein großes Speziallabor, das aus dem vor über 100 Jahren gegründeten Gartenbaubetrieb entstanden ist.
Dritte Generation
„Mit einem derart starken Interesse haben wir absolut nicht gerechnet“, staunte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba über die große Schar von 50 Teilnehmern, die im Rahmen der Sommertour der Kernstadt-Sozialdemokraten in das Gewerbegebiet am Wasserturm gekommen war. Zwangsläufig mussten sich die erschienenen Orchideen-Freunde in zwei Gruppen aufteilen, die vom Firmenchef Fritz-Wilhelm Hark und seiner Tochter Anja Hark durch das ausgedehnte Areal in der Windmüllerstraße geführt wurden. Während der Betrieb von seinen Anfängen bis weit in die 50er Jahre vor allem Gemüse und Schnittblumen für den heimischen Markt herstellte, befassen sich die Harks unterdessen schon in der dritten Generation mit der Produktion von Pflanzen. Bereits 1949 habe sein Vater, Fritz Hark senior, die Entwicklung der Orchideenaufzucht eingeleitet. „Seine Leidenschaft und Liebe für diese faszinierenden Pflanzen bilden heute die Grundlage unserer Arbeit“, betonte Fritz-Wilhelm Hark. Für die Kreuzung, Kultur und Vermehrung der Gewächse seien Fähigkeiten und Erfahrungen notwendig, die man oft erst über Generationen hinweg erlange.
Zwei Schichten
Das Unternehmen produziere momentan in zwei Tagesschichten. Nach wie vor gehöre Hark zur Kategorie der landwirtschaftlichen Betriebe. „Von daher sind wir auch nicht der Gewerbesteuer unterworfen“, erklärte der 57jährige Firmeninhaber. Einen starken Wert legt der Lippstädter Familienbetrieb bei der Vergabe von Aufträgen für die Erweiterung und die Unterhaltung der eigenen Anlagen auf die Beteiligung von ortsansässigen Handwerkern. „Dies erleichtert uns vieles“, stellte Firmenchef Hark mit Blick auf Sensibilität der bei ihm angewandten Produktionsprozesse heraus. Mit der Auslastung des Betriebes sei man durchaus zufrieden. Bis in das Jahr 2009 reiche der jetzige Auftragsbestand.
Letzte Besuchergruppe
Bei dem Rundgang durch den Betrieb gewannen die Besucher von der Arbeit in der Laborküche („Die Basis für unsere erfolgreiche Orchideenvermehrung sind selbst entwickelte Nährmedien“), im Becherlager („Ein Nährmedienvorrat von etwa zwei Wochen sichert uns eine gleich bleibende Produktion“), im eigentlichen Labor („Mit unserem Hark Safety System ist eine Verwechselung von Sorten und Bechern unmöglich“) und im Klimalager („Hier haben wir kontrollierte Bedingungen für ein erfolgreiches Wachstum geschaffen“) ein umfassendes Bild. Uneingeschränktes Dogma der Firmen-Verantwortlichen ist die strikte Einhaltung der Sterilität in dem High-Tech-Labor. „Deshalb werden wir künftig keine Betriebsführungen mehr annehmen, weil für uns ständig die Gefahr der Verbreitung von Bakterien besteht“, erläuterte der gelernte Gärtner seine Entscheidung. Die SPD-Delegation war somit wohl die letzte Gruppe, der die Möglichkeit eingeräumt wurde, einen Einblick in die Firma in der Windmüllerstraße zu erhalten.
Drei Server
„Als Labor stehen wir in einer besonderen Verantwortung gegenüber unserem Kunden“, beschrieb Fritz Wilhelm Hark das Leitbild des Unternehmens. Jede zur Vermehrung in das Werk kommende Pflanze werde gleich von Beginn an mit größter Gewissenhaftigkeit bearbeitet. Durch das eigens für Hark-Orchideen entwickelte System der elektronischen Datenverarbeitung könne man seinen Kunden eine Exklusivität der Vermehrung der angelieferten Klone garantieren. Durch die Ablagerung der Daten auf drei Server, die an verschiedenen Standorten auf dem 17.000 Quadratmeter umfassenden Betriebsgelände ihren Platz haben, habe man für seine Kunden ein besonderes Sicherheitssystem entwickeln können. Mit Stolz berichtete der Gastgeber seinen Besuchern, dass die Firma Hark vor drei Jahren für die Entwicklung des einzigartigen Produktionsstandards von der damaligen Landwirtschaftsministerin mit dem Innovationspreis Gartenbau im Bereich Pflanze ausgezeichnet wurde.