Drücken Sie „Enter“, um den Inhalte zu überspringen

Beeindruckt von einem Schmuckstück

SPD besuchte die künftige Stadtbücherei

Wenn auch die optimistische Ankündigung auf der Homepage der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GWL), Fertigstellung im Sommer 2007, wohl nicht mehr einzuhalten ist, dürfte die „Alte Marienschule“ als künftige Thomas-Valentin-Bücherei ein wirkliches Schmuckstück werden. Von diesem in der Innenstadt entstehenden Kleinod konnte sich eine Gruppe des Lippstädter SPD-Ortsvereins mit ihrem Vorsitzenden Hans Zaremba bei einer Besichtigung des Bauvorhabens in der Fleischhauerstraße während ihrer Sommertour ein umfassendes Bild verschaffen.

Informationen zu den einzelnen Bauabschnitten.Der Start der Besuchergruppe der SPD-Sommertour im Erdgeschoß der künftigen Bücherei.

Unbeschwerter Zugang

Mit vielen Informationen zu den Bauabschnitten und den fünf Geschossen in dem teilweise unter Denkmalschutz stehenden Gebäude führte Diplomingenieur Carsten Rinsdorf, Architekt im Büro Passgang + Sprengkamp, durch das 12.100 Quadratmeter umfassende Projekt. Dabei erläuterte der Baufachmann die vielfältigen Funktionen der einzelnen Ebenen in dem geschichtsträchtigen Haus, in dem schon so verschiedenartige Bildungs- und Kulturträger wie die ehemalige Klosterschule, die Aufbaurealschule, die Volkshochschule und die Musikschule beheimatet waren. Durch einen Aufzug und zwei Hubbühnen sollen die Geschosse und Höhenversprünge miteinander verbunden werden, wodurch auch gehbehinderte Besucher einen barrierefreien und weitgehend unbeschwerten Zugang zu den Angeboten der Stadtbücherei finden sollen. Ebenso stellte Carsten Rinsdorf die Anforderungen an die Statik heraus. „Es mussten reichlich Maßnahmen ergriffen werden, um die enorme Belastung aus den zu errichtenden Bücherregalen abfangen zu können.“

Geeignet für verschiedene Veranstaltungen.Auch davon konnten sich die Inspekteure der SPD in der künftigen Thomas-Valentin-Bücherei überzeugen.

Kostenvolumen von 3,1 Millionen

Auf ein Kostenvolumen von 3.1 Millionen Euro sei das Vorhaben angelegt. Einen besonderen Höhepunkt der Besichtigung bot die, nach dem Umbau öffentlich zugängliche ehemalige Kapelle, zukünftig Lesesaal und Veranstaltungsraum, in welchem die Gruppe erste freigelegte Fragmente der aufwendigen Original-Wandgemälde sichten konnten. „Hervorzuheben ist an dieser Stelle das funktionale Nutzungskonzept der Bücherei, welches erlaubt, das Gebäude auch separat für verschiedenste Veranstaltungen zu nutzen“, betonte der Architekt. Da das Objekt die Beschreibung „Reaktivierung und Umnutzung der alten Marienschule zur Stadtbücherei und Gastronomie“ trägt, wurden auch Fragen nach dem gastronomischen Teil laut. Bisher habe sich noch kein Interessent gefunden, der künftig ein solches Lokal mit Nutzung des Innenhofes zur Kahlenstraße betreiben wolle. „Doch dies werde sich wohl mit der Zeit geben, wenn der Betrieb in das Haus eingekehrt ist“, lautete die zuversichtliche Einschätzung eines Teilnehmers aus der Gruppe der Inspekteure.

Hinweise zum Denkmalschutz.Dieses Aspekt vermittelte Carsten Rinsdorf unter anderem durch die Hinzuziehung alter Fotos der ehemaligen Marienschule.

Nun ist die Politik am Zuge

„Lange haben wir uns gewünscht, dass die Bücherei endlich eine ihr gerechte Bleibe findet und das Provisorium in der Spielplatzstraße zur Geschichte wird“, erinnert sich der SPD-Ratsherr Hans Zaremba an die reichlichen Forderungen und Initiativen seiner Partei für eine bessere Unterbringung der städtischen Bibliothek. „Was uns nun präsentiert wurde, übertrifft aber in vielen Punkten unsere Erwartungen“, fasste der Sozialdemokrat die vor Ort gewonnenen Eindrücke zusammen. Wenn das Haus seiner Bestimmung für die Lippstädter Bürgerinnen und Bürger übergeben worden sei, was nach den Worten von Carsten Rinsdorf noch in diesem Jahr erfolgen solle, werde zwangsläufig auch, so der SPD-Ortsvereinschef, von den politischen Gremien und den Verantwortlichen in der Stadtverwaltung eine inhaltliche Betrachtung zu führen sein. Bislang betrage der Bestand an Büchern und Tonträgern etwa 60.000 Exemplare. Von der Vorgabe von 1.5 Medieneinheiten pro Einwohner, wie dies in der Fachliteratur diskutiert werde, sei Lippstadt mit seinen 75.000 Menschen aber noch weit entfernt. „Da gibt es sicherlich noch viel zu tun“, meinte Zaremba mit Blick auf die kommenden Haushaltsberatungen.

Beeindruckt von der künftigen Bücherei.Zum Gruppenbild formierten sich die Besucher der SPD-Sommertour mit dem Ortsvereinsvorsitzenden Hans Zaremba (vierter von links) und dem Diplomingenieur Carsten Rinsdorf (sechster von links) aus dem Büro Passgang + Sprengkamp.
Letzte Aktualisierungen: