Erinnerung an Jakob Koenen
Es war ein stattliches Aufgebot, das sich am Dienstagnachmittag auf dem Friedhof an der Lipperoder Straße zum stillen Gedenken zur 100. Wiederkehr des Geburtstages von Jakob Koenen eingefunden hatte. Dabei legten für die Stadt Lippstadt der amtierende Bürgermeister Christof Sommer, sechster Nachfolger des Lippstädter Ehrenbürgers auf dem Bürgermeisterstuhl, und für die Sozialdemokraten die Stadtverbandsvorsitzende Marlies Stotz und der Vorsitzende der Rathausfraktion, Hans-Joachim Kayser, Kränze am Grab des vormaligen Lippstädter Stadtoberhauptes nieder.
Viele Gäste waren gekommen
Unter den vielen Gästen auf dem Friedhof waren seine unmittelbaren Nachfolger im Bürgermeisteramt, Dr. Gerhard Wolf (FDP) und Dr. Barbara Christ (CDU), und aus der SPD die frühere Stadtvertreterin Berni Alff, die Ehrenringträger und ehemaligen Ratsmitglieder Walter Neumann, Werner Roß und Horst Schneider. Zudem war die komplette Dezernentenrunde aus der Ägide von Jakob Koenen mit dem Stadtdirektor Friedrich-Wilhelm Herhaus, dem Ersten Beigeordneten und Stadtkämmerer Heinrich Westen, Rechtsdezernent Horst Michael Risse und dem Technischen Beigeordneten Hans-Georg Rieber vertreten. Anwesend waren auch der ehemalige lokale Vorsitzende der Sozialdemokraten und Begleiter von Jakob Koenen bei der Bürgermeisterwahl von 1948, Alfred Heider, und dessen heutiger Nachfolger als Ortsvereinsvorsitzender der SPD, Hans Zaremba. Darüber hinaus hatten es sich viele der jetzigen Kommunalpolitiker aus allen politischen Gruppierungen im Rathaus nicht nehmen lassen, zu Ehren von Jakob Koenen auf dem Friedhof zu erscheinen.
Empfang im Brauhaus Thombansen
Im Anschluss gab es im Brauhaus Thombansen, das früher dem selbständigen Meister des Sattler-, Polsterer- und Dekorateurhandwerks, Jakob Koenen, als Werkstatt gedient hatte, einen Empfang. Nach der Eröffnung des Treffens durch die SPD-Stadtverbandsvorsitzende Marlies Stotz und einem Grußwort des Bürgermeisters Christof Sommer war es der ehemalige Stadtdirektor Friedrich-Wilhelm Herhaus, der eine umfängliche Würdigung des Lebenswerkes von Jakob Koenen vornahm. Der frühere Verwaltungschef erinnerte an seine gemeinsame Zeit an der Seite des langjährigen Bürgermeisters von 1957 bis 1958 als Rechtsrat und Kämmerer und ab 1958 bis zum Tode von Jakob Koenen am 16. Januar 1974 als Stadtdirektor. Er wusste über viele Begebenheiten während dieser Jahre zu berichten, die vom Bau der Berliner Straße als Umgehungsstraße (B 55) über die Errichtung des Hallenbades bis zur Eröffnung des Stadttheaters reichten. Unvergessen sei für ihn, so Herhaus, die rhetorische Begabung von Jakob Koenen. „Es besaß die Fähigkeit, zu jeder Zeit, an jedem Ort das richtige Wort zu finden. Dabei habe ich selten erlebt, dass er sich vorbereitete. Er verstand es hervorragend, aus dem Stegreif zu sprechen und ausgezeichnet und überzeugend zu formulieren.“ Jakob Koenen habe viel für seine Geburts- und Heimatstadt bewegt.