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Ordnungspartnerschaft notwendig

SPD-Dialogabend über die „Sicherheit in Lippstadt“

Über die Notwendigkeit der seit Ende der 90ziger Jahre in Lippstadt bestehenden Ordnungspartnerschaft (Zusammenarbeit der Polizei mit den kommunalen Diensten der Stadtwacht und mobilen Jugendarbeit) bestanden bei dem öffentlichen Dialogabend des Lippstädter SPD-Ortsvereins „Sicherheit in Lippstadt“ keine Zweifel. Diese Übereinstimmung war sowohl den Beiträgen der vom SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Hans Zaremba eröffneten Expertenrunde aus Polizei und Stadt Lippstadt als auch den Antworten der von seinem Stellvertreter Bernhard Scholl geleiteten Fragerunden zu entnehmen.

Ratsbeschluss von 1998

Die Sozialdemokraten wollten im „Treff am Park“ herausfinden, inwieweit sich die Ordnungspartnerschaft vor Ort bewährt habe, wo nach wie vor Schwachpunkte vorhanden sind und welche Maßnahmen von Politik und Verwaltung ergriffen werden müssen, die Arbeit von Polizei, Stadtwacht und mobiler Jugendarbeit zu verbessern und – wenn notwendig – auch zu verstärken. Der SPD-Ratsherr Hans Zaremba erinnerte an den Beschluss des Stadtrates aus 1998, mit dem die wesentlichen Betätigungsfelder genannt worden seien, wo die Stadtwächter und die mobilen Jugendarbeiter als Teil der Ordnungspartnerschaft anzusetzen hätten.

Großes Interesse für ein bedeutendes Thema.Über 50 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung der SPD zum Dialogabend über „Sicherheit in Lippstadt“ gefolgt.

Expertenrunde

„Dies ist bei Sachbeschädigungen und Schmierereien sowie bei Gewalt an Schulen, den Treffpunkten problematischer Jugendgruppen wie Schulen, Jugendhäuser, öffentliche Parks und ähnliche Anlagen und bei unkontrolliertem Alkoholkonsum im Stadtbild.“ Zu seinem Diskussionsabend hatte der Veranstalter mit den beiden Polizeibeamten Georg Knoop (Leiter der Lippstädter Wache) und Engelbert Diederich (Bezirksbeamter für den Südwesten) und den Repräsentanten der Stadtverwaltung, Joachim Elliger (Fachbereichsleiter für Recht und Ordnung), Fritz Müller (Fachdienstleiter für Ordnung) und Helga Rolf (Leiterin der sozialen Dienste und stellvertretende Fachbereichsleiterin für Jugend und Soziales), fünf kompetente Gesprächspartner verpflichtet.

Standen zur „Sicherheit in Lippstadt“ Rede und Antwort.Von links nach rechts. Hans Zaremba, Bernhard Scholl, Fritz Müller, Joachim Elliger, Georg Knoop, Engelbert Diederich, Hans-Werner Koch und Helga Rolf.

Enge Verzahnung

Während der Bezirksbeamte Engelbert Diederich den über 50 Versammlungsteilnehmern seinen Arbeitsalltag erläuterte, der von der Verkehrserziehung der Grundschüler bis zur Teilnahme an den Zusammenkünften des Initiativkreises für den Lippstädter Südwesten reiche, betonte sein Vorgesetzter Georg Knoop die Bedeutung der Ordnungspartnerschaft für die öffentliche Sicherheit. „Durch die verstärkte Zusammenarbeit von Polizei und Stadt ist eine enge Verzahnung hergestellt worden.“ Die regelmäßigen Treffen der in der Ordnungspartnerschaft verbundenen Institutionen hätten nach seiner Einschätzung zu einer erheblichen Verbesserung der Situation geführt. Mit Stolz berichtete der Lippstädter Wachleiter, dass mit dem Abriss der ehemaligen britischen Schule in der Boschstraße und den Maßnahmen auf dem Gelände des Güterbahnhofs „zwei vormals unsichere Bereiche aufgeräumt“ werden konnten. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Von Ordnungspartnerchaft überzeugt.Fritz Müller und Joachim Elliger von der Stadt Lippstadt und Goerg Knoop und Engelbert Diederich von der Polizei.

Stadtwacht und Jugendarbeit

Der positiven Bewertung der Ordnungspartnerschaft durch den Chef der örtlichen Polizei schloss sich auch der Justiziar der Stadt, Joachim Elliger, an. „Die Problembereiche mit den Schulgrundstücken im Südwesten werden regelmäßig aufgesucht“, beschrieb der städtische Verwaltungsdirektor die Arbeit der Stadtwacht. Ähnlich äußerte sich auch seine Kollegin aus dem Fachbereich Jugend und Soziales, Helga Rolf, als sie das Engagement der mobilen Jugendarbeiter Dagmar Plog und Sascha Thiele aufzeigte. Mit den beiden Streetworkern würde ein Kontakt gehalten, der ohne diese aufsuchende Arbeit wohl kaum herzustellen sei. Allein im Februar seien es im Stadtgebiet 19 Treffpunkte gewesen, wo sich Jugendliche versammelt hätten.

Zeigte die Arbeit der mobilen Jugendarbeit auf.Helga Rolf, Leiterin der sozialen Dienste der Stadt Lippstadt (rechts) neben dem stellvertretenden SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Bernhard Scholl.

Lebhafte Debatte

Lebhaft wurde die Debatte, als aus dem Publikum Bürgerinnen und Bürger ihre täglichen Erlebnisse erzählten. Der Sprecher des Initiativkreises für den Lippstädter Südwesten, Hans-Werner Koch, beschrieb den Theodor-Heuss-Park als einen Angstraum. „Es gibt bei uns viele Leute, die sich nicht trauen, die Grünanlagen nach 21.00 Uhr zu betreten.“ Noch deutlicher wurde Helga Lutsch, die einen Übergriff am Rosenmontag schilderte, als urplötzlich das von ihr gesteuerte Auto an der Einmündung des Espenweges in die Nussbaumallee demoliert wurde. „Ich habe heute immer noch Angst“, sagte die 50jährige und kündigte ihren Wegzug aus diesem Viertel an. Von einer extrem gefährlichen Lage des vergangenen Jahres sprach auch der pensionierte Polizeibeamte und Anlieger des Theodor-Heuss-Parks, Dieter Kemper. Durch die Einbeziehung seiner ehemaligen Kollegen habe sich dieser Zustand entspannt. Klage über eine absolut zu laute Musik in den Abendstunden erhob Peter Konrad aus der Boschstraße, was immer wieder den Einsatz der Ordnungshüter verlange.

Führten Klage über Belästigungen.Eine lebhafte Diskussion bestimmte den SPD-Abend über die „Sicherheit in Lippstadt“.

Jugendarbeit im Nordosten

Während sich die Polizei bemühte, sämtlichen Problemen nachzugehen (Georg Knoop: „Wir werden keinen etwas in die Tasche lügen.“), hielten sich die beiden leitenden Mitarbeiter der Stadt äußerst zurück, was eine mögliche Ausweitung von Stadtwacht und mobiler Jugendarbeit betraf. Nach Ansicht von Helga Rolf sei die Jugendarbeit in Lippstadt gut aufgestellt und Joachim Elliger unterstrich, dass es sich bei der Stadtwacht nicht um eine Pflichtaufgabe der Kommune handele, sondern eine freiwillige Obliegenheit der Stadt sei. Hingegen vertrat der lokale SPD-Vorsitzende Hans Zaremba die Auffassung, dass er sich durchaus eine Verstärkung der Jugendarbeit im Lippstädter Nordosten vorstellen könne. „Das bisherige Angebot wird auf Dauer nicht ausreichend sein“, lautete die Prognose des sozialpolitischen Sprechers der Sozialdemokaten im Stadtrat.

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