Öffentliche Inaugenscheinnahme der Pläne für den Grünen Winkel
Wenn es nach den beiden potentiellen Lippstädter Investoren Edgar Beumer und Thomas Burkard geht, sollen schon im kommenden Sommer in dem bisher sehr beschaulichen Grünen Winkel mit einem „temporären Strandcafe“ (Projektbeschreibung von Edgar Beumer) und einem „Adventure Golf“ (Konzept von Thomas Burkard) zwei Attraktionen entstehen, durch die dieser behagliche Nacherholungsraum im Stadtzentrum auch ohne Landesgartenschau eine Aufwertung bekommen soll. Über das Ausmaß dieser möglichen zusätzlichen Freizeitangebote in der „grünen Lunge“ der Lippstädter Innenstadt konnte sich in dieser Woche auf Initiative des Vorsitzenden der Kernstadt-Sozialdemokraten, Hans Zaremba, eine stattliche Gruppe von Inspekteuren aus der Lippstädter Bürgerschaft und der Kommunalpolitik im Rahmen einer öffentlichen Inaugenscheinnahme vor Ort einen umfassenden Überblick verschaffen.
City Beach Club in Lippstadt
Mit von der Partie waren neben den beiden Ideengebern der von ihnen geplanten Maßnahmen auch die stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Pfeffer und der Vorsitzende der SPD-Rathausfraktion, Hans-Joachim Kayser, sowie als fachliche Begleiter die Diplomingenieurin Elke Sarx aus dem Fachdienst Planung im Stadthaus am Ostwall und ihr Pendant vom Staatlichen Umweltamt (StUA) im Behördenhaus an der Lipperoder Straße, Ulrich Detering. Der Plan von Edgar Beumer, der für ein Lippstädter Sanitätshaus beruflich tätig ist und für die FDP dem Stadtrat angehört, sieht vor, auf der an das Gelände der Post angrenzende Inselspitze mit einem „City Beach Club“ einen deutschlandweit neuen Trend der Gastronomie auch in Lippstadt einen Platz zu verschaffen. „Dies wird ausschließlich ein Sommerbetrieb werden, der unterhalb der Woche von 14.00 bis 23.00 Uhr und am Wochenende von 11.00 bis 23.00 Uhr geöffnet sein soll“, hob Beumer hervor. Derzeit laufe das Genehmigungsverfahren, von dem er erwarte, von Juni bis September im nächsten Jahr erstmals die Tore seiner Einrichtung öffnen zu können. Offensichtlich scheint diese Annahme auch Wirklichkeit zu werden, da aus behördlicher Sicht kaum Einwände zu erwarten seien, wie dies Ulrich Detering („Der Standort ist für das StUA problemlos“) mitteilte. „Eine Stadthalle oder etwas ähnliches, was auch schon mal im Gespräch war, ist dagegen völlig undenkbar“, fügte der Bedienstete der Landesbehörde hinzu. Schließlich habe das Land in diesen Bereich eine Menge an Geld für den Hochwasserschutz hineinsteckt.
Golf-Idee aus Amerika
Etwas anders und bisher nicht ganz so problemlos stellt sich die momentane Lage für das vom Lippstädter Thomas Burkard, Inhaber eines Fachgeschäftes für Wasserbetten und Vorsitzender der Interessengemeinschaft „Südmeile“, beantragte Vorhaben dar, in Lippstadt die aus Amerika stammende Idee eines „Adventure Golf“ zu verwirklichen. Auch dieser Geschäftsmann konnte mit einem kompletten Konzept seiner Vorschläge aufwarten, die sich auf 18 Bahnen in dem Auenpark im Nordosten der City erstrecken sollen. Das von ihm propagierte Projekt, das eine Weiterentwicklung des Minigolf sei, gebe es bereits im ostwestfälischen Oerlinghausen bei Bielefeld und im sauerländischen Willingen kurz hinter nordrhein-westfälischen Landesgrenze. Der Entwurf von Burkard soll in ein Gesamtkonzept für den Grünen Winkel Eingang finden, das nach Auskunft von Elke Sarx im städtischen Planungsfachdienst entwickelt werde. Der erste Vorschlag des für die Stadtentwicklung zuständigen Ressort dürfte dem zuständigen Planungs- und Umweltausschuss der Stadt Lippstadt im Herbst vorliegen. Vorausgehen soll diesen Beratungen noch im August ein Gespräch mit Repräsentanten jener Kommission, die sich nach der Bewerbung von Lippstadt um die Landesgartenschau 2008 für die Ausrichtung des Natur- und Landschaftsspektakel dem Konkurrenten aus der Nachbarstadt Rietberg an der Ems den Vorzug gab. Die SPD werde, so ihr Ortsvereinsvorsitzender Zaremba, zunächst die weitere Entwicklung abwarten und sich nach Vorlage aller Daten und Fakten erneut mit dem Projekt befassen. Als ratsam erscheine auch die Anregung der Landschaftsarchitektin Sarx, vor einer endgültigen Entscheidung die in Oerlinghausen und Willingen bestehenden „Adventure Golfanlagen“ zu besichtigen.