Treffen der Kernstadt-SPD mit Hans-Joachim Kayser
Von Informationen zum Bürgermeisterwahlkampf in Lippstadt und zur Geschichte der Sozialdemokratie auf den Ebenen der Stadt und im Bund, der politischen Inhalte und organisatorischen Struktur der SPD wurde ein Treffen für Neumitglieder der Kernstadt-Sozialdemokraten begleitet. Zu dieser „lockeren Zusammenkunft ohne feste Tagesordnung“ konnte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba bei einer Grillparty auf der Terrasse der Gaststätte „Bei Köneke’s“ auch den Bürgermeisteranwärter seiner Partei, Hans-Joachim Kayser, die heimische Landtagsabgeordnete Marlies Stotz und die Lippstädter Vizebürgermeisterin Sabine Pfeffer begrüßen.
Hans-Joachim Kayser und seine Ziele
Dabei stellte der Bürgermeisterkandidat Kayser das Motto seines Wahlkampfes, „Einer von hier. Einer von uns“, heraus und schilderte seinen persönlichen Werdegang. Durch seine Ausbildung zum gelernten und studierten Kaufmann sei ihm das „notwendige Rüstzeug für das Management einer Kommunalverwaltung“ vermittelt worden. „Auf die Aufgaben eines Bürgermeisters, ob als Ansprechpartner für die Bürger, Vorsitzender des Rates oder Chef der Verwaltung bin ich durch Lehre, Studium, Beruf und langjährige politische Erfahrung bestens vorbereitet“, betonte der frühere Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes und heutige Chef der SPD-Stadtratsfraktion. Zugleich stellte er die zentralen Aufgaben heraus, die als künftiger Bürgermeister politische Priorität beimesse. Intelligente Antworten auf die Herausforderung des Demographischen Wandels („Lippstadt muss konkurrenzfähig bleiben“), Nutzung der Kaserne in Lipperbruch („Ein Prozess bei dem Lippstadt die Hilfe des Bundes und Landes benötigt“) und die Schaffung der Südtangente („Die Straße über das Uniongelände will ich schnellstmöglich verwirklichen“).
Karl-Heinz Brülle und die Sozialdemokratie
Der ehemalige Landtagsabgeordnete Karl-Heinz Brülle beschrieb die Geschichte der Sozialdemokratie von ihren Anfängen vom Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein, über das Wirken von Ferdinand Lassalle, an dem der Leitgedanke „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ noch heute auf dem Traditionsbanner der SPD erinnert, und die Wirren um die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und in der Weimarer Republik. Ebenso ging der langjährige Stadtvertreter aus dem Lippstädter Norden auf die schwierige Situation der SPD im Exil in Prag, Paris und London, ein, in das sich die SPD nach ihrem Verbot durch das Nazi-Regime begeben musste. Auch die Nachkriegsgeschichte der SPD nach 1949 mit ihrem politischen Wandel zur Volkspartei auf dem Godesberger Parteitag von 1959 und den von ihr gestellten Bundeskanzlern Willy Brandt (von 1969 bis 1974), Helmut Schmidt (von 1974 bis 1982) und Gerhard Schröder (seit 1998) betrachtete Brülle in seinen Erläuterungen. Zudem gehörte auch eine Reminiszenz aus Lippstädter Geschichte von 1948 zu seinen Ausführungen. Lange bevor überhaupt woanders über sozialliberale Koalitionen nachgedacht wurde, sei damals in Lippstadt schon ein Bündnis von Sozial- und Freidemokraten zustande gekommen, das Jakob Koenen eine über 25jährige Bürgermeistertätigkeit für seine Heimatstadt verschafft habe.