Hans Zaremba über den SPD-Stadtspaziergang 2003
Mit vielen Informationen zur Gegenwart und Geschichte war auch die diesjährige Alternative Stadtführung der Lippstädter Sozialdemokraten gespickt, die von ihrem Organisator und Vorsitzenden des städtischen Kulturausschusses, Wolfgang Schulte Steinberg, mit Zielen im Lippstädter Süden erneut vortrefflich vorbereitet worden war. Eine stattliche Gemeinde von 60 Wanderinnen und Wanderer hatte sich pünktlich um 18.00 Uhr am Bernhardbrunnen eingefunden, als der Stadtführer aus der SPD das Startzeichen zur Erkundungstour gab.
Radstation: Erweiterung möglich
Die erste Etappe führte in die Radstation am Bahnhof zu Heinrich Giebeler, Inhaber der Betreibergesellschaft, und Wilfried Marx, Geschäftsführer der Rad und Dienste GmbH. Über die Entwicklung und die Auslastung dieses Ende der 90er Jahre gegründeten Betriebes im vormaligen Expressgebäude der Deutschen Bahn konnten sich die Spaziergänger einen unmittelbaren Einblick verschaffen. Inzwischen habe die mit gelernten und versierten Handwerkern im Schichtbetrieb arbeitende Firma einen derart hohen Kundenstamm erreicht, dass sie kurz vor ihrer Überlastung stehe und über bauliche Maßnahmen zur Erweiterung nachdenke, wie Marx seinen Gästen berichtete. Von den Fahrrädern ging die Route zum Platz um die Josefkirche, wo der aktive Heimatbündler Schulte Steinberg die um sich gescharte Gruppe über die Entstehung des dortigen Sprengels unterrichtete.

Gotteshaus: Viel Eigenleistung
Gerade noch das katholische Gotteshaus im Blick trafen die Stadterkundler über die Görresstraße und die Südstraße im Bethaus der Evangeliums-Christen Gemeinde e.V. ein. Das in viel Eigenleistung hergerichtete Haus der im Zuge der religiösen Umbrüche im 16. Jahrhundert entstandenen und sich nach biblischen Maßstäben orientierenden christlichen Vereinigung diente bis zum Abzug der britischen Streitkräfte aus Lippstadt als Kino für Streifen aus Zelluloid in englischer Sprache. Mit berechtigtem Stolz berichteten die Gastgeber Harry Maas und Johann Mirau der überwiegend aus Aussiedlern in Lippstadt bestehenden Religionsgemeinschaft über ihr mittlerweile zehnjähriges Gemeindeleben sowie der von ihnen unterhaltenen Kinder- und Jugendarbeit.

Ini-Zentrum: Start im September
Auch die nächste aufgesuchte Einrichtung, das künftige Veranstaltungszentrum der Ini e.V. und Initec GmbH in der Südstraße, gehörte bis 1991 der britischen Armee. Rainer Venjakob, einer der Geschäftsführer der Initec GmbH, gab bekannt, dass die nach erfolgten Umbau geplante Inbetriebnahme des 730 Quadratmeter großen vormaligen Offizierskasino als Versammlungsstätte mit angegliederten Partyservice noch im September erfolgen solle. Mit vielen zusätzlichen Daten aus der Geschichte der Umwandlung der denkmalgeschützten Gebäude von der Kaserne zum Wohnpark Süd durch den Hobbystadtführer Schulte Steinberg versehen, wurde als vorletzter Haltepunkt die Volkshochschule angesteuert.

VHS-Gebäude: Fahne aufgezogen
Bevor jedoch der Verwaltungsdirektor im Volkshochschuldienst, Claus Ulrich Ahl, die Tore der von ihm geleiteten Einrichtung öffnen und der in den Diensten der Stadt Lippstadt stehende Pädagoge die anvertraute Gästeschar durch das Gebäude an der Barthstraße führen konnte, nutzte der Kulturausschussvorsitzende Schulte Steinberg die Gelegenheit, eigenhändig die Lippstadt-Fahne auf dem Turm der VHS zu hissen.

„Kunst im Turm“: Der Ausklang
Nach der Erwachsenenbildung stand zum Abschluss der Alternativen Stadtführung 2003 der Kernstadt-Sozialdemokraten noch die Kultur auf dem Programm. Im ehemaligen Flakturm war es die Aufgabe von Meinolf Fischer, des stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins „Kunst im Turm“, die Besucher das vor wenigen Wochen seiner Bestimmung übergebene Kulturzentrum am Rande des Wohnparks Süd näher zu bringen. Bei frisch gezapftem Bier und einem kleinen Imbiss klang dieser überaus interessante Stadtspaziergang mit Zielen im Lippstädter Süden nach knapp drei Stunden aus. Auch im kommenden Sommer werde dieser traditionelle Punkt wieder in den Veranstaltungskalender der Sozialdemokratie aufgenommen, kündigte Schulte Steinberg an.
