von Hans Zaremba, SPD-Ortsvereinsvorsitzender
80 Jahre Soziale Demokratie in Lippstadt haben wir – die Sozialdemokraten in der Lippstädter Kernstadt – die Dokumentation über unsere Historie seit dem Jahr 1921 überschrieben. Mit dieser Veröffentlichung legt die SPD in Lippstadt zum ersten Mal ein Gesamtwerk über ihre eigene Geschichte vor. Das 50 Seiten umfassende Heft ist zugleich auch ein Beitrag zur Lippstädter Stadtgeschichte.“
Abläufe in der Zeit von Friedrich Ebert bis Johannes Rau
Eingebettet in die Zeit seit dem sozialdemokratischen Reichspräsidenten im Jahr 1921, Friedrich Ebert, bis zum jetzigen Bundespräsidenten im Jahr 2001, Johannes Rau, haben wir – Karl-Heinz Brülle, Udo Strathaus und ich – als Herausgeber der Publikation die Aktivitäten unserer Partei mit den zeitlichen Abläufe dieser Jahre in Wort und Bild aufgelistet. Dabei stellt die Epoche des langjährigen Bürgermeisters Jakob Koenen einen wesentlichen Teil dar, zumal sie für die Entwicklung der Sozialdemokratie in der größten Stadt im Kreisgebiet bestimmend war und auch heute noch unser Handeln beeinflusst. Einer der noch lebenden Zeitzeugen der Anfangsjahre von Jakob Koenen, der über 81jährige Grandseigneur der Lippstädter SPD, Alfred Heider, ist heute noch sehr stolz darauf, zu der ersten Wahl von Jakob Koenen zum Bürgermeister im Herbst 1948 als damaliger Ortsvereinsvorsitzender die erste sozial-liberale Koalition in Deutschland mit gegründet zu haben. Denn ohne die Stimmen der FDP wäre am 9. November 1948 Jakob Koenen nicht erster Bürger von Lippstadt geworden.
Kommunale Neuordnung führte auch zu Veränderungen bei der SPD
Als ein bewegtes Jahr haben wir 1972 in dem Werk beschrieben. Neben dem großen Erfolg von Bundeskanzler Willy Brandt mit seiner SPD-FDP-Koalition, seiner Vorgeschichte mit konstruktiven Misstrauensvotum und Auflösung des Bundestages, haben wir auch Vorgänge des Jahres 1972 aus dem Lippstädter Leben in Erinnerung gerufen. So der 65. Geburtstag von Jakob Koenen, das 25jährige Dienstjubiläum des damaligen Verwaltungschefs Friedrich-Wilhelm Herhaus, die Verleihung des Ehrenringes an den Vater des heutigen Bürgermeisters Wolfgang Schwade, Hans Schwade, und der schmerzliche Abriss der Villa Sternborg für die neue Post und einiges mehr. Die kommunale Neuordnung von 1975, einer weiterer Teil, brachte nicht nur eine erhebliche Vergrößerung des Stadtgebietes mit sich, sondern wirkte sich auch auf die politischen Mehrheitsverhältnisse in Lippstadt aus und führte schließlich zu den CDU-Bürgermeistern Dr. Barbara Christ, Franz Klocke und Wolfgang Schwade. Ebenso waren damit auch Veränderungen der innerparteilichen Organisation der SPD verbunden.
Personen, die die SPD in Lippstadt geprägt haben
Über einen Rückblick auf die Zeit der Wende in der DDR um 1990 und dem Engagement der Lippstädter SPD beim Aufbau demokratischer Strukturen im sächsischen Oschatz und der Teilnahme der heimischen SPD-Basis bei den großen Kongressen der Partei sind über 14 Seiten dieser Dokumentation jenen Frauen und Männern der SPD gewidmet, die die Sozialdemokratie neben Jakob Koenen im wesentlichen nach 1945 geprägt haben. Dazu haben wir bewusst nur Personen herausgestellt worden, die nicht mehr in der ersten Linie der Arbeit stehen. Erinnert wird an Berni Alff, Franz Feldewert (+), Werner Franke, Alfred Heider, Heinfried Heitmann, Franz Homberg (+), Wolfgang Jansen (+), Willi Kröger, Elisabeth Kuppert, Elisabeth Langner (+), Franz-Josef Martin (+), Walter Neumann, August Reimann (+), Werner Roß, Engelbert Sander, Hermann Schuchtrup (+) und Erich Wandel (+).
Fortschreibung ist schon in der Vorbereitung
Bereits nach der ersten Vorstellung unserer Veröffentlichung gegenüber der Lippstädter Presse und die Weitergabe an unsere Mitglieder haben wir, die Herausgeber von „80 Jahre Soziale Demokratie in Lippstadt“, mit der Fortschreibung unserer Historie begonnen. Wer noch über weitere Dokumente und Quellen zur Geschichte der Lippstädter SPD verfügt, sollte sich bei uns (über HZ@HansZaremba.de) melden.