Öffentliche Feierstunde am Mittwoch, 19. Dezember, im Rathaussaal
Wenn in aktuellen Fußballsaison von der 50. Auflage der Bundesliga die Rede ist, dann erinnern sich auch etliche Zeitzeugen aus der Gründungsphase der höchsten deutschen Kicker-Spielklasse ebenso an den legendären Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Samstag, 28. Juli 1962. An diesem Sommertag beschlossen die im Goldsaal der Dortmunder Westfalenhalle versammelten Fußballfunktionäre mit 103 gegen 26 Stimmen die Einführung der Bundesliga von der Saison 1963/64 an. Zu den Befürwortern einer eingleisigen nationalen Liga gehörte 1962 auch der Lippstädter Bürgermeister Jakob Koenen, der obendrein auf dem DFB-Treffen zum Schatzmeister der Fußballer-Vereinigung gewählt und somit in ihr oberstes Führungsgremium aufrückte.
Festakt
Dieses Ereignis ins Gedächtnis zurückrufen will der Verein zur Pflege und Förderung des Vermächtnisses von Jakob Koenen e.V., wozu er am kommenden Mittwoch, 19. Dezember, um 17.30 Uhr, einen öffentlichen Festakt im Lippstädter Rathaus ausrichtet. Erwartet wird dazu aus Frankfurt am Main der gegenwärtige DFB-Schatzmeister Horst R. Schmidt und das einstige Lippstädter Ratsmitglied Willi Kröger, ein langjähriger Wegbegleiter und späterer Nachfolger von Jakob Koenen als Vorsitzender des Lippstädter Spielvereins Teutonia (LST) 08. Beide wollen Würdigungen des 1974 verstorbenen Lippstädter Sportrepräsentanten vornehmen. Auf dem Programmzettel für die Feierstunde befinden sich weiterhin die Vereinsvorsitzende Sabine Pfeffer für die Eröffnungsansprache und der heutige Bürgermeister Christof Sommer mit einem Grußwort. Umrahmt wird der Abend mit Darbietungen des örtlichen Musikers Andreas Hermeyer. Zudem will der Heimatfreund Wolfgang Schulte Steinberg im Rathaussaal einige Exponate über das Leben und Wirken von Jakob Koenen darbieten.
Publikation
Zugleich wurde für die Feierstunde vom Ratsherrn Hans Zaremba eine Schrift herausgegeben, mit der über den DFB-Bundestag in Dortmund hinaus, auch einige Auszeichnungen für den aktiven Sportler und späteren Sportfunktionär Jakob Koenen beschrieben sowie Begebenheiten aus dem zeitgeschichtlichen Drum und Dran des Jahres 1962 geschildert werden. So wurden Betrachtungen zur örtlichen Kickerszene („Belebende Rivalität an der Lippe„) mit den „Rotblusen“ (Borussen) vom Lipperbruchbaum und den „Schwatten“ (Teutonen) vom Waldschlößchen, zum nationalen Wettbewerb („Spitzenfußball in fünf Oberligen‚), zur Endrunde um Deutsche Meisterschaft („Die Schale gewann der 1. FC Köln„) und zum Endturnier um die Weltmeisterschaft in Chile („Brasilien verteidigt seinen Titel„) in die Veröffentlichung zu Ehren von Jakob Koenen aufgenommen. Ebenso erfolgen Blicke auf die Kommunalpolitik mit dem Ratsvorsitzenden Jakob Koenen („Stadtkern in Verkehrsnot„), auf die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Lippstadt mit dem Aufsichtsratsmitglied Jakob Koenen („Bauten der GWL prägen das Stadtbild„) und die damalige Stadtsparkasse Lippstadt mit dem Sparkassenratsvorsitzenden Jakob Koenen („Wachstum in allen Geschäftszweigen„). Überdies umfasst das von Hans Zaremba veröffentlichte Heft Retrospektiven auf die Landtagswahl 1962 („CDU verliert die absolute Mehrheit„) und die bundespolitische Szene vor einem halben Jahrhundert mit dem Bundestagsabgeordneten Jakob Koenen („SPD will möglichst schnell in die Regierung„). Auch die Spiegel-Affäre mit der Einschließung des Herausgebers des Hamburger Magazins, Rudolf Augstein („103 Tage Haft für ein Heft„), das Zweite Vatikanische Konzil („Auf dem Weg in Moderne„), die Kuba-Krise („Dritter Weltkrieg knapp abgewendet„), die Geburtsstunde der Beatles („Neuartiger Musikstil„) und der Beginn der James-Bond-Filme („Ein Institution im Dienst der Queen„) befinden sich in den Reminiszenzen aus 1962. Auch einige prominente 50jährige werden in der Veröffentlichung vorgestellt. Dieser Kreis reicht von der Vizebürgermeisterin und Sympathisantin des FC Schalke 04, Sabine Pfeffer, über den GWL-Geschäftsführer und Anhänger des FC Bayern München, Meinolf Köller, bis zum Sportdirektor von Borussia Dortmund, Michael Zorc. Die Publikation kann über Info@JakobKoenen.de bezogen werden. Über diese Adresse werden auch Anmeldungen zum Festakt am 19. Dezember angenommen.