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Überforderung und Enttäuschung

Wochenrückblick von Hans Zaremba

Zweifel, ob der aktuelle Lippstädter Bürgermeister seiner Aufgabe als erster Repräsentant der größten Stadt im heimischen Kreisgebiet gerecht wird, gibt es vom Beginn seiner Amtszeit im November 2020. Die Leitung der von ihm zu moderierenden Ratssitzungen ist oft der Beleg einer großen Hilflosigkeit und Überforderung des aus Solingen nach Lippstadt geholten Mannes. So zuletzt zur Entscheidung der vor ihrer Abschiebung nach Bulgarien stehenden Mariam Morad.

Lippstadt am Samstag, 18. Mai 2024:
Mahnwache vor dem Rathaus gegen die drohende Abschiebung von Mariam Morad.
Foto: Oliver Bertelt

Missachtung der Kommunalpolitik

Weder im öffentlichen noch im Teil hinter den verschlossenen Türen der Zusammenkunft des Stadtrates am Montag, 13. Mai, war vom Chef aus dem Stadthaus eine Auskunft zu bekommen, warum er entgegen der Empfehlungen der Härtefallkommission und des Petitionsausschusses des Landes Nordrhein-Westfalen an seiner bedenklichen Haltung einer Abschiebung der jungen traumatisierten Frau festhält. Seine stereotypen Antworten im Stadtrat mit dem Hinweis auf eine Angelegenheit der laufenden Verwaltung sind eine Missachtung des verbrieften Auskunftsrechts der gewählten Volksvertreter. Erschreckend ist überdies, warum der Vorsitzende des Rates bislang alle Proteste – mit der Mahnwache vor dem Rathaus am Samstag, 18. Mai, und die Fülle der Leserbriefe und kritischen Auslassungen des Chefredakteurs in der örtlichen Tageszeitung – ignoriert. Dagegen gebührt allen anderen Personen ein großer Dank, die sich für ein Bleiberecht von Mariam Morad einsetzen.

75. Geburtstag des Grundgesetzes

Zum 75. Geburtstag des Grundgesetzes am Donnerstag, 23. Mai, fanden in diesen Tagen an vielen Orten in Deutschland Treffen statt. So in der Bundeshauptstadt Berlin und in der Bundesstadt Bonn. Ebenso in Lippstadt, wo am Geburtstag des Grundgesetzes in der Mitgliederversammlung des Lippstädter SPD-Ortsvereins der ehemalige Vorsitzende der SPD-Fraktion im örtlichen Stadtrat, Dr. Franz Walter Henrich, ein geschichtlichen Blick auf die deutsche Verfassung vornahm. Auf Instagram war von den Sozialdemokraten in Lippstadt zur Veranstaltung zum Grundgesetz bemerkt worden: „Diese freiheitlich demokratischen Grundwerte gilt es jeden Tag aufs Neue zu verteidigen und zu stärken.“

Abschied von der Regionalliga

Trotz des sportlichen Abstiegs des SV Lippstadt 08 aus der Regionalliga West hatten nicht wenige bei den Schwarz-Roten und in ihrer Fangemeinde gehofft, über die Hintertür Uerdingen doch noch die vierte Klasse halten zu können. Dies scheint sich nun nach den finanziellen Hilfen für den in Bedrängnis geratenen ehemaligen Bundesligaclubs vom Niederrhein in Luft aufgelöst zu haben. Die Enttäuschung über den bitteren Gang des fusionierten Vereins aus Lippstadt in die Fünftklassigkeit ist allenthalben groß. Dagegen ist nicht nur wegen ihres Namens bei den Lippstädter „Optimisten“ zu den Chancen des BVB, am kommenden Samstag, 1. Juni, in Wembley gegen Real Madrid die europäische Königsklasse zu holen, Zuversicht zu verspüren. Immerhin werden von den örtlichen BVB-Freunden neun Personen nach London reisen, um ihre Schwarz-Gelben bei dem entscheidendem Match anzufeuern. Dies wurde am Freitagabend bekannt, als die „Optimisten“ ihren Vorsitzenden Oliver Weiß für zwei weitere Jahre im Amt einstimmig bestätigten.

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