Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba
Den rheinischen Bundesligisten aus Köln (vor eigener Kulisse 1:3 gegen Hoffenheim) und Mönchengladbach (lediglich 3:3 in Darmstadt) stehen offenkundig noch schwere Wochen bevor, wenn sie nicht bereits im Herbst in den Abstiegsstrudel geraten wollen. Zwei Punkte für die Mönche und nur einen Zähler für den Effzeh sind die magere Ausbeute aus den bisherigen vier Partien in der noch jungen Bundesliga-Zeit.
München
In dem über weite Strecken packenden Spitzenspiel auf Augenhöhe hat es München gegen Leverkusen verpasst, am Vorabend des Oktoberfestes die eigenen Anhänger in eine ausgelassene Bierzeltstimmung zu versetzen. Wer den Coach der Bayern, Thomas Tuchel, häufiger beobachtet, ist über sein Hadern mit dem Resultat in der Fröttmaniger Arena nicht verblüfft. „Wir müssen insgesamt stabiler und griffiger werden“, ärgerte sich der im Frühjahr an die Säbener Straße geholte Betreuer über den Auftritt seines hochdotierten Ensembles.
Dortmund
Mit ihrem am Ende deutlichen 4:2 in Freiburg haben die Dortmunder nach dem schwachen Start in die 61. Auflage der Bundesliga das von etlichen ihrer Fans – auch bei den Lippstädter „Optimisten“ – befürchtete Abrutschen ins Mittelfeld der Tabelle verhindert. Durch ihren eigenen Dreier an der Dreisam und das Remis von München mit Leverkusen sind nun für die Borussia auch wieder die Spitzenplätze in Reichweite gelangt. Es waren die Leistungen der mit 34 Lebensjahren „betagten Männer“ Mats Hummels und Marco Reus, dem das vom Trainer Edin Terzic formierte Team seinen wichtigen Sieg im Breisgau zu verdanken hatte.
Bochum
Auch im dritten Jahr nach ihrer in 2011 geglückten Rückkehr in die Bundesliga zeigen die Bochumer wieder die gewohnte Beharrlichkeit, das Oberhaus zu halten. Mit dem 1:1 im Treffen mit Frankfurt holten sie ihr drittes Unentschieden in Folge. Aber die Crew von Thomas Letsch wartet immer noch auf einen ersten Sieg in der aktuellen Liga-Runde, der ihr beim anstehenden Spiel in München nach der Papierform nur schwerlich gelingen kann.
Stuttgart
Zum Ende letzten Saison ist den Schwaben erst über den mühsamen Weg der Relegation der Klassenerhalt gelungen, als er nach einer durchwachsenen Spielzeit zweimal dem HSV (3:0 im Neckarrund von Bad Cannstatt und 3:1 im Hamburger Volkspark) seine Grenzen aufzeigte. Umso überraschender erscheint seine gegenwärtige Stärke nach vier Spielen mit dem aktuellen vierten Rang und ansehnlichen neun Zählern. Auffallend ist zudem die Trefferzahl ihres Goalgetters Serhou Guirassy, der nach seinen drei Toren beim FSV Mainz jetzt mit acht von bislang insgesamt 14 Buden des VfB Stuttgart die Torschützenliste anführt.
Leipzig
Erwartungsgemäß nehmen auch die von Marco Rose begleiteten Brausemänner eine führende Rolle nach ihrem 3:0 über Augsburg in der Tabelle ein. Für die Gäste aus der Fuggerstadt wird es damit bei zwei popligen Punkten zunehmend problematisch. Sie waren schon mit einem mulmigen Gefühl gekommen. Die Augsburger kassierten seit dem Aufstieg von Leipzig vor sieben Jahren fast ausschließlich Schlappen in der sächsischen Messestadt. Ein Punkt und 3:16 Tore lautete bereits vor dem letzten Spieltag ihre miserable Abrechnung.