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Viele Eindrücke aus Uden mitgenommen

Karl-Heinz Tiemann über die Teilnahme von 60plus

Vor Jahresfrist fand im Stadthaus ein Treffen der lokalen SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus statt, mit dem ein Blick auf die Aktivitäten der seit 1971 bestehenden und mit viel Engagement des damaligen Bürgermeisters Jakob Koenen (SPD) begründeten Verbindung zwischen Uden im Brabant und Lippstadt erfolgte. Zuvor hatte es zum 1. Januar 2022 in den Niederlanden eine Gebietsneuordnung gegeben, wonach Uden nun zur Gemeinde Maashorst gehört. Indessen hat die Vertretung der jetzigen Gemeinde Maashorst die über 50 Jahre währende Freundschaft zwischen den Kommunen im Brabant und in Westfalen erneuert. Am Samstag, 12. November 2022, wurde im Ratssaal an der Lippe die Beziehung durch den Austausch von Urkunden bekräftigt. Zum „Koningsdag“ (Königstag) am Donnerstag, 27. April 2023, weilte nun eine Abordnung aus Lippstadt in Uden. Darunter eine Gruppe der örtlichen SPD-Senioren.

Maashorst am Donnerstag, 27. April 2023 (I):
Der Beigeordnete der Lippstädter Partnerstadt, Harold van den Broek, vermittelt einem Teil der aus Lippstadt mit dem Omnibus angereisten Frauen und Männer wesentliche Informationen über die niederländische Kommune im Brabant.

Gebietsneuordnung

Die von Birgit Rubart und Angelika Bolz aus dem Lippstädter Partnerschaftkomitee begleitete Gruppe startete um 7.30 Uhr am Lippstädter Hauptbahnhof mit einem Omnibus in Richtung Uden – heute Maashorst – und war rechtzeitig zum Kaffeeempfang 11.00 Uhr im „Gemeentehuis“ (Gemeindehaus) der niederländischen Partnerkommune eingetroffen. Mit einer freundlich zugewandten Ansprache empfing der Maashorster Beigeordnete Harold van den Broek die aus Lippstadt zum Tages-Besuch gekommenen 50 Damen und Herren. In seinen Worten zur Begrüßung schaute der Kommunalbeamte auf die zum 1. Januar 2022 wirksam gewordene Neuordnung in der Provinz Brabant. Dadurch wurde das 42.000 Einwohner umfassende Uden mit dem Nachbarort Landerd mit seinen 15.000 Bürgern zur „Maashorstgemeinde“ verbunden. Der Name der neu gebildeten Kommune ist vom dortigen  Landschaftsgebiet Maashorst abgeleitet, das sich auf dem Areal der Gemeinde erstreckt.

Erfolgsgeschichte

Die Städtepartnerschaft zwischen Uden und Lippstadt bezeichnete der Repräsentant aus dem Maashorster Gemeindehaus als Erfolgsgeschichte. Seit Freitag, 22. Oktober 1971, als während der Herbstwoche in Lippstadt in einer gemeinsamen Ratssitzung die intereuropäische Beziehung durch die Unterschriften der Bürgermeister der damaligen Gemeinde Uden, Dr. Gerard Schampers, und der Stadt Lippstadt, Jakob Koenen, formal besiegelt wurde, haben sich zahlreiche Freundschaften und vielfältige Kontakte entwickelt. An das abwechslungsreiche Miteinander hatte auch die Arbeitsgemeinschaft 60plus in der Lippstädter SPD mit ihrem Beitrag beim letzten „Markt der Möglichkeiten“ im Oktober 2022, der unter dem Motto „Blick zurück nach vorn“ stand, erinnert. Daran anknüpfen wird gewiss die am Samstag, 12. November 2022, im Lippstädter Rathaus bestätigte Verbindung.

Maashorst am Donnerstag, 27. April 2023 (II):
Blick auf den Flohmarkt in der brabantischen Kommune anlässlich des Königstages, der in den Niederlanden ein gesetzlicher Feiertag ist.   
Fotos (2): Karl-Heinz Tiemann

Digitalisierung

Zudem wurden die Besucherinnen und Besucher aus Lippstadt über einige bauliche Veränderungen im Gemeindehaus von Uden informiert. So habe man den früheren Sitzungssaal für den Stadtrat in eine Kantine umgewandelt. Dafür dient nun die große Halle im Erdgeschoss für die Beratungen der Maashorster Gemeindevertretung, die aus 31 Personen und elf politischen Gruppierungen besteht. Zum Vergleich: In Lippstadt gehören derzeit 62 Damen und Herren aus sieben Fraktionen dem Rat an. Der großzügige und transparente Raum für die politische Arbeit trägt den Namen „Paul Rüpp-zaal“ nach dem am Sonntag, 26. März 2023, infolge einer schweren Krankheit verstorbenen Bürgermeister Paul Rüpp. Der engagierte Kommunalpolitiker war bereits in den neunziger Jahren Beigeordneter und stellvertretender Bürgermeister von Uden. Nach der Fusion von Uden und Landerd zur neuen Gemeinde Maashorst war der Niederländer zunächst kommissarischer Bürgermeister und wurde später zum ordentlichen Gemeindeoberhaupt berufen. Auffällig war für die Lippstädter Besucherinnen und Besuch, dass in den Räumen im Maashorster Gemeindehaus kein Papier zu sehen war. Augenscheinlich scheint das digitale Zusammenwirken von Politik und Verwaltung zu funktionieren. Das papierlose Büro ist in der brabantischen Kommune offenbar keine Utopie. Überdies informierte Harold van den Broek über die wirtschaftliche Situation und einige geschichtliche Aspekte von Maashorst.

Architektur

Nach dem offiziellen Teil nahmen die Gäste aus Lippstadt die Gemeinde Maashorst mit ihren Angeboten zum Königstag – Nationalfeiertag im Königreich der Niederlande – näher in Augenschein. Seit 2014 wird der Königstag zu Ehren des Königs Willem-Alexander am 27. April, Geburtstag des 1967 geborenen Monarchen, begangen. Aus diesem Anlass kleiden sich viele Niederländer in Orange (Farbe des Königshauses von Oranien) und feiern landesweit mit Paraden, Volksfesten und Konzerten. Charakteristisch sind die Flohmärkte. So auch in Uden, als die Lippstädterinnen und Lippstädter die städtebaulich gelungene Atmosphäre im Kernbereich der Gemeinde betrachteten. Die Architektur von Gebäuden und Plätzen sowie die Verkehrsplanung mit „Vorfahrt für`s Fahrrad“ waren Eindrücke, die als Anregungen für die Stadtentwicklung an der Lippe aufgenommen werden sollten. Die SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus will mit ihrer Teilnahme beim Besuch der Lippstädter Bürgerinnen und Bürger im Brabant Impulse für die Partnerschaft zwischen den Kommunen in den Niederlanden und Westfalen senden und für künftige Touren nach Maashorst werben.

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