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Krawall bei Hertha BSC

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Der offizielle Start in die Rückrunde der 60. Auflage der Bundesliga wurde vom Krawall mit der Entlassung des Geschäftsführers für Sport bei Hertha BSC, Fredi Bobic, überlagert. Mit Blick auf die sportlichen Resultate des 18. Spieltages war das dritte Unentschieden in Folge von Bayern München das auffallendste Ergebnis. Gewiss ist damit der Wettbewerb um die deutsche Meisterschaft wieder interessanter geworden.

Für ihn ist die Meisterschaft wieder interessanter geworden: Das meint der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, in seinem Bundesligakommentar nach dem Rückrundenstart.

München

Die vom Erfolg verwöhnten Fans des Rekordmeisters schauen nach dem erneuten 1:1 ihrer Mannschaft auch auf die Ereignisse im Umfeld der Säbener Straße von München. Neben dem langen Ausfall ihres Kapitäns Manuel Neuer mit der inzwischen erfolgten Kündigung seines Intimus und Torwarttrainers, Toni Topalovic, sorgte ebenso der Besuch des  Nationalspielers Serge Gnabry auf einer Modenschau in Paris für erhebliches Aufsehen. Zweifellos Aktionen, die nicht zur Beruhigung im Kader beitragen. Als Reaktion waren im Netz folglich Forderungen zu registrieren, die sich ein Auftreten der heutigen Bayern-Bosse nach dem Muster von Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge wünschten, um wieder Ordnung in den Verein zu bringen. Fraglos ein Wink an Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic. Sollte dem Titelverteidiger am Sonntag in Wolfsburg kein Dreier gelingen, dürfte gleichfalls der Sportlehrer Julian Nagelsmann von den missgestimmten Kritikern angegangen werden.  

Berlin

Was sich schon seit dem Aufstieg des 1. FC Union Berlin im Sommer 2019 abzeichnete, wurde am vergangenen Spieltag nach der fünften Derbypleite der Charlottenburger gegen die Köpenicker (0:2) von neuem bestätigt: Der Fußball in der Hauptstadt wird zunehmend durch die „Eisernen“ aus dem Osten der einstmals geteilten Metropole verkörpert, während die Hertha aus dem Berliner Westend fortgesetzt ins Chaos abgleitet. Nach der Trennung der Blau-Weißen vom umstrittenen Investor Lars Windhorst mit dessen verbrannten Millionen wurde nun der Sportchef Fredi Bobic rausgeworfen. Es war nicht der Trainer, den der Bannstrahl nach der sportlichen Krise traf, sondern jenen Mann, der erst zum Juli 2021 mit hohen Erwartungen aus Frankfurt nach Berlin wechselte. Ganz anders zeigt sich Union Berlin: Ein Ligist, der zum Verfolger der Bayern wurde. Mit dem Manager Oliver Ruhnert und dem Übungsleiter Urs Fischer haben die Rot-Weißen dabei zwei absolute Könner an Bord.  

Schalke

Obwohl die Schalker mit dem torlosen Remis im Vergleich mit dem Effzeh aus Köln den Abwärtstrend abbremsen konnten, verpassten sie aber das notwendige Erfolgserlebnis. Der Ausgang der Begegnung mit den Domstädtern taugt vor dem Hintergrund der desolaten Lage der Knappen für seine treuen Anhänger in Lippstadt („Graf Bernhard“) und Wadersloh („Füchse“) nur bedingt als Mutmacher. Immerhin beträgt der Abstand zum rettenden Ufer bedrohliche sechs Punkte. Gewiss zeigte der Vorortclub vor 61.671 Zuschauern gegenüber den letzten Auftritten mehr an Gegenwehr, konnte aber daraus zu wenig für sich bewirken.

Dortmund

Indessen waren am letzten Sonntagabend neben den Lippstädter „Optimisten“ auch andere Sympathisanten mit der Ausbeute ihrer Dortmunder Borussia zum Start in das neue Jahr geradezu begeistert. Durch das 2:0 in Leverkusen hat der BVB in 2023 neun Punkte eingesackt, womit freilich nicht die meisten Gefolgsleute aus den vielen schwarz-gelben Gemeinden gerechnet haben. Durch die ungeahnte Schwäche von Bayern München (bisher nur drei Zähler in 2023) hat sich der Abstand des Vizemeisters zum Branchenführer auf drei Punkte reduziert. Vielleicht ist noch etwas mehr für die von Edin Terzic betreute Crew drin.  

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