Beispiel IV für „Blick zurück nach vorn“ der SPD
Es waren der von der SPD gestellte Lippstädter Bürgermeister Jakob Koenen und sein Udener Amtskollege Dr. Gerard Schampers, die durch ihre Unterschriften in einer feierlichen Ratssitzung in Lippstadt am Freitag, 22. Oktober 1971, während der damaligen Herbstwoche die Partnerschaft von Uden im Brabanter Land und Lippstadt in Westfalen besiegelten. Mit ihrem Engagement wollen die Lippstädter SPD-Senioren die inzwischen über fünf Jahrzehnte bestehende Verbindung zwischen den Kommunen in den Niederlanden und Deutschland mit weiteren Impulsen versehen. Als spezielle Themen aus der SPD wurden Fragen zum Gesundheitssystem, der Müllvermeidung, des Schulwesens und der kommunalen Selbstverwaltung angeführt.
Jakob Koenen und Gerard Schampers
„Der Anstoß zur jetzt über 50 Jahre bestehenden Beziehung zwischen Uden und Lippstadt ist am 5. Mai 1970 durch einen Besuch des Udener Beigeordneten Aldenhuijsen im Stadthaus bei der damaligen Lippstädter Doppelspitze mit Bürgermeister Jakob Koenen und Stadtdirektor Friedrich Wilhelm Herhaus ausgegangen“, teilte Birgit Rubart der SPD-Gruppe mit. Der Niederländer war vor 52 Jahren im Rahmen eines Geschäftstermins an die Lippe gekommen. Bereits eine Woche später habe Jakob Koenen von seinem Kollegen Dr. Gerard Schampers aus Uden und dem dortigen Gemeindesekretär van Hezewijk den offiziellen Vorschlag für eine Partnerschaft zwischen Uden und Lippstadt erhalten. Es folgten Besuche von Lippstädter Repräsentanten in das 230 Kilometer entfernte Uden und umgekehrt, in deren Folge zum Abschluss der Herbstwoche 1971 in einer gemeinsamen Sitzung der örtlichen Vertretungen von Uden und Lippstadt am 22. Oktober 1971 die grenzüberschreitende Partnerschaft formal besiegelt wurde. Unterzeichnet wurde die Partnerschaftsurkunde von den Bürgermeistern Koenen und Schampers, die als Motoren den Bund mit viel Herzblut angekurbelt haben. Daraus entwickelten sich im Laufe der Jahre abwechslungsreiche Kontakte, die sowohl von etlichen Vereinen als auch durch private Treffen gepflegt wurden.
Verstärkung des Etats angeregt
Unterdessen hat auch in den Niederlanden eine Gebietsreform stattgefunden, wie sie vielen Lippstädtern noch von der Zuordnung der um die Kernstadt angrenzenden Dörfer in das heutige Stadtgebiet aus dem Jahr 1975 bekannt ist. Beim zum 1. Januar 2022 wirksam gewordenen Zusammenschluss in der Provinz Brabant wurde das 42.000 Einwohner umfassende Uden mit dem Nachbarort Landerd, in dem 15.500 Menschen leben, zur „Maashorstgemeinde“ fusioniert. Auf die mannigfaltigen Begegnungen zwischen Uden und Lippstadt soll die bereits in 2014 von der brabantischen Provinzregierung initiierte Vereinigung von Uden und Landerd keinen Belang haben, waren sich die Teilnehmer des Gespräches im Stadthaus einig. „Impulse für die Partnerschaft wollen auch wir einbringen“, erklärte der Vormann der SPD-Senioren, Karl-Heinz Tiemann, beim Dialog über Uden und Lippstadt gegenüber den Ansprechpartnerinnen des Lippstädter Komitees, dem unter anderem auch Angelika Bolz, Nicola Hane-Storch und Gudrun Strathoff angehören. Als spezielle Punkte aus dem Blickwinkel seiner Partei nannte der Leiter der SPD-Gruppe Fragen zum Gesundheitssystem, der Müllvermeidung, des Schulwesens und der kommunalen Selbstverwaltung und fügte hinzu: „Wir wollen uns gerne den in Lippstadt angebotenen Bürgerfahrten anschließen.“ Da aufgrund der Corona-Pandemie in 2020 und 2021 viele Dinge nicht stattfinden konnten, regte der stellvertretende Vorsitzende des städtischen Seniorenbeirates, Martin Schulz, mit Blick auf die diesjährige Herbstwoche einen „Partnerschaftstag“ an. Dabei könnte die in 2021 ausgefallene Feier zum 50-jähren Jubiläum der Beziehung von Uden und Lippstadt nachgeholt werden. Auch über eine Verstärkung der gegenwärtig im Etat stehenden 10.000 Euro für die Partnerschaftspflege sollten die Verantwortlichen in der Politik nachdenken.
Hans Zaremba