Beispiel I für „Blick zurück nach vorn“ der SPD
Viele Jahre verfügte die Lippstädter Stadtbücherei über keinen ihrer Aufgabe angemessenen Standort mit einer adäquaten Fläche für ihre vielfältigen Medienangebote. Es waren somit Gebäude – wie die Villa Linhoff und die inzwischen abgerissene alte Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse in der Spielplatzstraße -, die als städtische Bibliothek mehr oder weniger nur Provisorien darstellten und keine barrierefreien Zugänge gestatteten. Dies rief bereits in den 1980er Jahren die Lippstädter Sozialdemokraten auf den Plan, diesen für viele Bürgerinnen und Bürger haltlosen Zustand zu beenden. Doch es war ein langer Weg, bis im vorherigen Jahrzehnt mit dem kompletten Umbau der einstigen Marienschule zur Stadtbibliothek – die seit 1997 die Bezeichnung „Thomas-Valentin-Bücherei“ trägt – ein Ort gefunden wurde, der den Ansprüchen eines modernen Angebotes für Dienstleistungen gerecht wird. Daran erinnerte im Frühjahr 2020 der Leiter der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus, Karl-Heinz Tiemann, als die SPD-Senioren wenige Tage vor dem ersten Corona-Lockdown das schmucke Haus in der Fleischhauerstraße im Stadtzentrum besuchten. Aus dem aufgrund einer Mitteilung des SPD-Arbeitsgemeinschaftsleiters Karl-Heinz Tiemann nach dem Rundgang in der Thomas-Valentin-Bücherei unter anderem im weltweiten Netz des Internets veröffentlichten Artikel war folgendes zu entnehmen:
Tahnee Exner
„Bei ihrer Besichtigung sei die SPD-Abordnung von Tahnee Exner, die am 1. Juli 2019 die Leitung der Thomas-Valentin-Bücherei übernommen hat, empfangen worden. Die in Duderstadt geborene Chefin der Stadtbücherei war vor ihrem Wechsel nach Lippstadt zuletzt als Bibliothekarin in der Detmolder Stadtbibliothek tätig. Sie folgte auf Ulrike Weyrich, die seit 1986 in der Lippstädter Bücherei die erste Kraft war und diese Aufgabe aus persönlichen Gründen im vergangenen Jahr abgegeben hat. Beim Rundgang über die drei Etagen hob die in Göttingen zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste ausgebildete heutige Büchereileiterin „die Notwendigkeit einer dringenden Inventur hervor, um einen Überblick zum Medienbestand zu bekommen“. Danach sei eine Nutzerbefragung vorgesehen, die Aufschluss über den Medien-Bedarf der Lippstädter Bevölkerung geben soll.“
Personalbestand
„In der Stadtbibliothek seien derzeit acht Personen in Vollzeit und drei Teilzeitkräfte tätig. Im Verbund sei die Thomas-Valentin-Bücherei mit 39 weiteren öffentlichen Bibliotheken der „Onleihe24“ zusammengeschlossen und habe im Jahr 2019 über das digitale Angebot rund 42.000 Ausleihen erzielen können. Auch bei den Besucherzahlen könne man nach Auskunft ihrer Leiterin eine steigende Tendenz verzeichnen. Mit den PC-Arbeitsplätzen werde in der Bibliothek ein wichtiges Serviceangebot vorgehalten. Gegenwärtig halte man über 89.000 Medien vor. Darunter befinden sich Bücher, Zeitschriften, Tageszeitungen, Gesellschaftsspiele für alle Altersgruppen sowie audiovisuelle Möglichkeiten. Auf jeder Etage bestehen kostenlose, öffentliche Internetplätze für die Recherche nach Informationen sowie jeweils ein Schülercenter mit Lernhilfe. Als Dienstleistungen werden vorgehalten: Angebote für Groß und Klein. Vom Seniorenspielenachmittag bis zur Medienkiste. Im zweiten Geschoss habe Tahnee Exner die SPD-Gruppe in einen leeren Raum geführt, der zum Jugendbereich umgewandelt werden soll. Auch in die „Alte Kapelle“ im oberen Stockwerk, die als Veranstaltungsraum diene, blickten die Sozialdemokraten. „Dieses einzigartige Ambiente ist ideal für kulturelle Glanzpunkte“, erinnerte Karl-Heinz Tiemann an etliche von seiner Partei in Kooperation mit dem Landesbüro NRW der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn durchgeführte öffentliche Termine. Unter anderem an die vom Ex-Vizekanzler Franz Müntefering im September 2016 geleitete Buchbesprechung mit dem ehemaligen Chefkorrespondenten der Wochenpublikation „Die Zeit“, Gunter Hofmann, über dessen Werk Willy Brandt und Helmut Schmidt: Geschichte einer schwierigen Freundschaft.“
Ansage
„Die Bücherei-Leiterin zeigte sich offen, so der Sprecher der SPD-Gruppe in seiner Betrachtung, auch etwas Neues auszuprobieren, wie zum Beispiel eine Bildergalerie an den kahlen Wänden. Es wurde angeregt, mit der Stadtbücherei einen Punkt zu schaffen, der das Bedürfnis der Besucherinnen und Besucher nach Konzentration und Kommunikation gleichermaßen bediene. Damit die Stadt Lippstadt ihrem Bildungs- und Kulturauftrag mit der Thomas-Valentin-Bücherei gerecht werden könne, werde für die Realisierung von Konzepten und eine zeitgemäße Ausstattung des Hauses nach Einschätzung ihrer Leiterin die Erhöhung des aktuellen Budgets von etwa 25 Prozent erforderlich sein. „Zweifellos eine Ansage an die Politik“, meint der 60plus-Vormann und fügte hinzu: „Ob sie allerdings angesichts der durch die Corona-Krise auch für Lippstadt entstandenen Herausforderungen noch realisierbar ist, bleibt abzuwarten.“ Die Arbeitsgemeinschaft der Senioren in der Lippstädter SPD wünsche sich jedenfalls weiterhin ein erfolgreiches Schaffen der Thomas-Valentin-Bücherei zur Förderung des Bildungsniveaus in der größten Kommune im Kreis. Dafür sollte dem Team von Tahnee Exner eine breite Unterstützung zuteilwerden.“
Hans Zaremba