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Streifzüge durch Lippstadt

Hans Zaremba über die SPD-Stadtbummel   

Als Wolfgang Schulte Steinberg vor 25 Jahren zum ersten der von ihm initiierten öffentlichen Bummel der heimischen Sozialdemokraten durch die für etliche Lippstädter noch zum Teil unbekannten Ecken und Winkel seiner Geburts- und Heimatstadt aufbrach, war kaum vorauszusehen, dass damit eine bis in die Gegenwart populäre Veranstaltungsreihe entstanden war. So auch am Dienstagabend, wo zum Silberjubiläum der SPD-Ausflüge wieder eine stattliche Zahl von interessierten Bürgerinnen und Bürgern nach der durch Corona bedingten Zwangspause in 2020 und 2021 mit dem früheren Ratsherrn einen Streifzug durch die Innenstadt vornahm.

Aufbruch zum SPD-Stadtbummel in 2022: Wolfgang Schulte Steinberg, Initiator der beliebten SPD-Wanderungen, umreist einige Punkte der von ihm vorbereiteten Expedition.
Foto: Hans Zaremba  

Rückblicke in 2012 und 2019

Ein kleiner Rückblick auf die in 1997 gestartete Serie belegt, welche ansprechenden Objekte der „Lippstädter aus Passion“, wie er wegen seiner starken Affinität zur Stadt an der Lippe von vielen Bürgerinnen und Bürger bezeichnet wird, jeweils gefunden hat. Dazu zwei Beispiele aus den Jahren 2012 und 2019. Vor zehn Jahren war es eine Expedition entlang der Lippe und ihrer Nebenläufe mit Erläuterungen zum Umbau der Stiftsmühle für den Hochwasserschutz und eine Einkehr in das Ostendorf-Gymnasium. In der Penne wurde den Teilnehmern ein kurzweiliger Überschlag zur wechselvollen Vergangenheit der 1851 als höhere Bürgerschule geschaffenen Einrichtung über deren Zeit als Realschule (1859), Realgymnasium (1883), Reformgymnasium mit Realschule (1899), Oberschule (1938) und Gymnasium (1948) vermittelt. Beim letzten Rundgang vor der Pandemie-Unterbrechung im Sommer 2019 hatte Schulte Steinberg mit dem früheren Landratsamt am Lippertor, die von den Anwälten in der Kastanienallee genutzte einstige Pehle-Villa, die Schule im Grünen Winkel und die Villa Maxilla in der Poststraße vier beeindruckende Bauwerke ausgesucht. Ähnlich waren auch die vorherigen Touren durch die Gemäuer und Pfade von Lippstadt angelegt. Im Herbst will der Lippstädter SPD-Ortsverein als Ausrichter der sommerlichen Touren mit seinem einstigen Vorsitzenden eine Dokumentation über die nun ein Vierteljahrhundert angebotenen Fußreisen auflegen, die auch im Internet veröffentlicht werden soll.

Ziele im Jahr 2022

Reichhaltige Informationen beinhaltete auch der jüngste Spaziergang am Dienstag. Eines der von Schulte Steinberg mit viel Hingabe zum Detail ausgesuchten Ziele war das Areal des  ehemaligen Strandhotels. Manchen Zeitgenossen noch als „Badehose“ und beliebtes Tanzlokal früherer Jahre bekannt. Inzwischen hat sich an dieser Stelle ein Architekt ein attraktives Domizil errichtet. Ebenso schauten die rund 40 Frauen und Männer in die im Jahr 1281 erbaute Brüderkirche, die bis vor kurzem als Gotteshaus der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde diente und für die es nach dem Ende der Nutzungsvereinbarung mit der  Evangelischen Kirche als Eigentümer bislang noch keine neue Verwendung gibt. Zu den weiteren Programmpunkten zählten das Stellwerk an der Bahnstrecke der Westfälischen Landeseisenbahn in der Nähe des vormaligen Nordbahnhofs und das Torhaus der Lippstädter Eisenbahnfreunde von 1984 am Soesttor. Bestandteile der SPD-Exkursionen sind von Beginn an auch Lippstädter Schulgebäude. Diesmal war es die Friedrichschule, die im Juni 1906 ihrer Bestimmung übergeben wurde und in der Schulleiter Andreas Brauckmann mit einer Menge von Auskünften über die Baugeschichte sowie die schulischen Angebote aufwartete. Zum gemütlichen Ausklang bei Buletten und kühlen Getränken fand man sich in der Kneipe zum Güterbahnhof ein. Ein Ort, in dem noch viele Fachsimpeleien erfolgten und Vorschläge für künftige Rundgänge durch die Lippstädter City unterbreitet wurden.

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