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Fragen zum Transfer von Max Kruse

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Die Überraschung des 22. Spieltages war zweifellos das 4:2 des VfL Bochum im Match mit dem FC Bayern München. Auffällig war auch das 2:1 des bereits abgeschlagenen Schlusslichts SpVgg Greuther Fürth gegen Hertha BSC, wodurch sich für den vermeintlichen „Big-City-Club“ die ohnehin schwierige Situation erneut verschärft hat.

Anmerkungen zum Transfer mit Max Kurse von Union Berlin zum VfL Wolfsburg: Sie beschreibt der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, in seinem Kommentar nach dem 22. Spieltag in der Bundesliga.

Bochum

Von Spieltag zu Spieltag unterstreichen die Bochumer ihren Willen, über das Saisonende in der Bundesliga zu bleiben. Verblüffte der VfL in den Begegnungen zuvor bereits durch etliche unerwartete Unentschieden und Siege, versetzte nun sein überzeugender Dreier im Treffen mit dem Rekordmeister nicht nur die Männer von der Isar in Erstaunen. Auch manch fachkundiger Beobachter der Szene hatte einen derartigen Erfolg des letztjährigen Aufsteigers nicht auf dem Zettel. Vor 8.500 Zuschauern im Ruhrstadion nahmen die von Thomas Reis betreuten Blau-Weißen in stürmischer Eigenart deutlich Revanche für das drastische 0:7 Mitte September in München. Mit 28 Punkten im Köcher kann Bochum nun entspannt auf die kommenden Auftritte im Kampf um den Klassenerhalt schauen. Für den Branchenführer aus Süddeutschland war das Gastspiel im Revier eine ungeahnte Blamage.

Bielefeld

Im Gegensatz zu Bochum musste Bielefeld beim 0:2 in Sinsheim einen herben Rückschlag im Kampf um die Zugehörigkeit im Oberhaus hinnehmen. Für die Arminia endete damit bei der TSG Hoffenheim 1899 die beachtliche Serie von sechs Spielen ohne Niederlage. Während der Dorfverein sein ganzes Potential auf den Platz bringen konnte, waren die Männer aus der Leineweberstadt mit lediglich zwei Einschlägen im eigenen Gehäuse noch gut bedient. So bleiben sie mit 22 Punkten aus 22 Spielen vorerst auf dem 15. Rang hängen.   

Dortmund

Nach der peinlichen Vorstellung gegen Leverkusen zeigte sich Dortmund bei Union Berlin mit einem 3:0 im Stadion „An der Alten Försterei“ von seiner besten Seite. Zur Freude der schwarz-gelben Anhänger – auch bei den „Optimisten“ an der Lippe – konnte der BVB seinen Rückstand gegenüber den Bayern auf sechs Punkte verkürzen. Über eine damit wieder verbundene Titel-Chance wollte der Doppel-Torschütze Marco Reus nach dem Abpfiff nicht reden: „Wir schauen nur auf uns. Sofern wir nicht konstanter werden, ist das eh kein Thema.“ Für die „Eisernen“ aus dem Osten der Hauptstadt war dies nach dem Blitztransfers des schillernden Max Kruse zum VfL Wolfsburg bereits die zweite herbe Ernüchterung in Folge.

Wolfsburg

Dank des nun wieder am Mittellandkanal angedockten Spielgestalters glückte Wolfsburg mit 2:0 in Frankfurt ein Befreiungsschlag. Es reichten offenbar wenige Trainingseinheiten, um die Hierarchie bei den Niedersachsen neu zu sortieren und den aus Köpenick geholten Mann zur spielbestimmenden Person aufrücken zu lassen. Es wird jedoch gerätselt, wie gut der 14-malige Nationalspieler verlässlich zum VfL passt. Die Vita des 33-jährigen mit den häufigen Club-Wechseln lässt Skepsis aufkommen. Das Interview des Mittelfeldakteurs im „Sportstudio“ des ZDF nach der Partie am Main konnte diesen Argwohn nicht entkräften. Für den auch in der Pokerwelt bekannten Kicker steht für seinen Einsatz unverhohlen das Monetäre im Vordergrund, was nicht zuletzt seinen Wechsel aus der Metropole in die Provinz beflügelt habe. Ob damit der von einem Autokonzern protegierte Ligist wieder verlässlich seine einstige Bedeutung wieder erlangen kann, muss zumindest hinterfragt werden. Mit dem ersten Auswärtsdreier seit 105 Tagen konnte der zuletzt heftig kritisierte Übungsleiter der Wölfe, Florian Kohfeldt, den Druck auf seine knifflige Tätigkeit reduzieren.

Köln

Mit dem aus der Corona-Quarantäne zurückgekehrten Übungsleiter Steffen Baumgart verloren die Geißböcke in Leipzig klar und verdient mit 1:3. Vor der Partie in Sachsen waren im Umfeld des Effzeh Spekulationen laut geworden, der Weg der Rheinländer könnte in dieser Saison mit dem Erreichen eines Ranges für einen europäischen Wettbewerb enden. Gewiss ist es der berechtigte Wunsch vieler Fans der Domstädter, sich nach etlichen Ab- und Aufsteigen vom Image einer Fahrstuhlmannschaft zu lösen. Ob allerdings schon nach der Bundesligarunde 2021/22 für den Meister von 1962, 1964 und 1978 die Qualifikation für einen internationalen Platz erreichbar ist, werden die nächsten Wochen zeigen. Leipzig hingegen erscheint nach der Niederlagen-Serie unter dem vormaligen Coach Jesse Marsch und den Wechsel auf dem Trainerstuhl zu Domenico Tedesco wieder konsolidiert zu sein.

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