Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba
Das herausragende Ereignis des jüngsten Spieltages im Oberhaus war das hochklassige Match zwischen Borussia Dortmund und Bayern München mit der für den BVB misslichen Schlappe. Durch sein 3:2 im einstigen Westfalenstadion kann der Titelverteidiger schon auf die inoffizielle Herbstmeisterschaft schielen, während der Herausforderer mit seiner anfälligen Abwehr womöglich den Kampf um die Schale bereits verloren hat. Die Überraschung des 14. Durchganges war das Heimdebakel von Borussia Mönchengladbach gegen den SC Freiburg mit 0:6. Unterdessen hat Corona die Liga mit teilweise wieder leeren Rängen voll erfasst. Zugleich nehmen die Trainer-Rauswürfe erneut zu. Noch vor der Begegnung mit dem VfB Stuttgart traf es den Ungar Pal Dardai (Hertha) und nach der Pleite der Rasenballer aus Leipzig nach ihrem Auftritt bei Union Berlin den in Sachsen beschäftigten US-Bürger Jesse Marsch.
München
Der Erfolg des aktuellen Meisters wurde begünstigt von einigen Entscheidungen des Schiedsrichters Felix Zwayer. Der gab nach einer umstrittenen Aktion des vorübergehenden Bayern-Profis und in 2019 nach Dortmund zurückgekehrten Abwehrspielers Mats Hummels einen Handelfer für München. Jetzt liegt der Branchenführer wieder mit vier Punkten vor dem Rivalen aus dem Revier. Der Weg zum zehnten Titel in Serie scheint für ihn wieder geebnet.
Dortmund
Durch die wieder steigenden Corona-Infektionen musste die Kulisse in Dortmund auf 15.000 Zuschauer begrenzt werden, was von nicht wenigen Beobachtern für die Borussia als eine erschwerende Bedingung betrachtet wurde. Ungeachtet dieses Rahmens begannen die Schwarz-Gelben zur Freude ihrer Anhänger in der Region und bei den Lippstädter „Optimisten“ mit einem regelrechten Power-Fußball. Doch auch nach diesem direkten Schlagabtausch mit dem Konkurrenten von der Isar steht der Verfolger aus Westfalen wiederum mit leeren Händen da. Eigene Fehler führten die Borussia auf die Verliererstraße.
Fürth
Nach der vermutlichen Vorentscheidung um die Meisterschaft ist die Lage im Keller noch deutlicher. Beim Treffen mit der überforderten SpVgg Greuther Fürth holte Leverkusen einen Kantersieg von 7:1. Die Franken steuern sieglos mit nur einem Zähler als abgeschlagenes Schlusslicht mit zwölf Schlappen auf weitere Negativrekorde zu. Nach dem ersten Abstieg in 2013 und lediglich einem Jahr als Bundesligist ist dieser Weg auch für 2022 vorgezeichnet.
Bochum
Im Vergleich des FC Augsburg mit dem VfL Bochum fielen die Buden am laufenden Band. Am Ende holten die Gäste mit dem 3:2 in der Fuggerstadt im Wettbewerb um den Klassenerhalt einen wichtigen Dreier. Der Vorjahrsaufsteiger aus dem Ruhrgebiet hat nun eine angenehme Zwischenbilanz von sechs Siegen, einem Remis und sieben Niederlagen.
Bielefeld
Nicht so günstig verläuft die Saison für die Ostwestfalen. Die Kicker aus der Leineweberstadt müssen in ihrem zweiten Jahr nach der Rückkehr in die Beletage weiter auf den ersten Heimsieg warten. Trotz ihrer guten Leistung kam es auch gegen Köln nicht zum Durchbruch. Genauso kann der Effzeh mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein, da er nach seinem klaren Triumph über Mönchengladbach auf der Bielefelder Alm nur ein 2:2 holte.
Mönchengladbach
Nach dem vergeigten Derby in Köln folgte für die Mönche gegen Freiburg die nächste heftige Schramme, die noch lange bei den Gladbachern nachwirken dürfte. Die Gäste aus dem Breisgau hatten die Niederrheiner noch vor dem Pausentee nach allen Regeln der Kunst und zielstrebiger Chancenverwertung überrannt. Für den SC Freiburg endete damit die Kette von drei Niederlagen in Folge. Der Gastgeber musste die zweite Pleite in Folge hinnehmen und kassierte in diesen Begegnungen bedenkliche zehn Gegentore, was aufhorchen lässt.