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Köln torkelt dem Abstieg entgegen

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Die Bayern mussten ihren Auftritt am 32. Spieltag erst am Samstagabend bestreiten. Aber schon vor dem Anstoß gegen Borussia Mönchengladbach (6:0) war den Fußballern aus München die neunte Meisterschaft in Folge nicht mehr zu nehmen, weil der BVB 09 Dortmund den letzten aussichtsreichen Konkurrenten des Titelverteidigers in der aktuellen Saison, RB Leipzig, zuvor am Nachmittag mit 3:2 niederringen konnte.

Spannung um den Abstieg bis zum Schluss: Das meint der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, in seinem Kommentar zum 32. Spieltag in der Bundesliga 2020/21.

München

Ernsthaft gefährdet war der aktuelle Triumph des Branchenführers nicht, auch wenn er vor der durch das DFB-Pokalhalbfinale notwendigen Ligapause in Mainz eine unerwartete Schlappe einstecken musste. Spannend war es an der Tabellenspitze zuletzt Anfang März, als der Vorsprung des Rekordmeisters auf Leipzig zwei Zähler betrug. Mitte April hatten ihn die Bayern schon auf zehn Punkte ausgebaut. Seine deutliche Vormachtstellung der nunmehr 31-fache deutsche Fußballmeister im Match mit Gladbach einmal mehr heraus, als er nach zwei Minuten seinen ersten Treffer landete und zur Halbzeit mit 4:0 bereits auf der Siegerstraße war. Für die außergewöhnliche Kontinuität, die Bundesliga seit der Spielzeit 2012/13 überlegen zu beherrschen, gebührt dem FC Bayern München uneingeschränkt  Anerkennung. Es ist verblüffend, wie die Rot-Weißen von der Isar diese eindrucksvolle Serie mit ihren häufig wechselnden Trainern – Jupp Heynckes (2013), Pep Guardiola (2014, 2015, 2016), Carlo Ancelotti (2017), Jupp Heynckes (2018), Nico Kovač (2019) sowie Hansi Flick (2020 und 2021) – erreicht haben. Es sind jedoch große Schuhe, in die nun Julian Nagelsmann, der jüngste Betreuer, der je auf der Bayern-Bank gesessen hat, schlüpfen will.       

Dortmund

Fünf Tage vor dem DFB-Pokalfinale zwischen RB Leipzig und Borussia Dortmund konnten die Schwarz-Gelben aus Westfalen die Rasenballsportler aus Sachsen mit 3:2 besiegen. Durch das Frankfurter 1:1 gegen Mainz vom letzten Sonntag überrundete Dortmund die Hessen und hat plötzlich wieder berechtigte Chancen, sich für die Champions-League-Saison 2021/22 zu qualifizieren. Für die BVB-Fans von den „Optimisten“, die am 5. Mai auf 21 Jahre ihres Bestehens schauten, eine willkommenes Geschenk zum Geburtstag.

Schalke

Bis zur Pause sah es am vergangenen Wochenende so aus, als könnten die Knappen nach ihrem bereits im April besiegelten Abstieg noch einmal überraschen. Aber bei der TSG 1899 Hoffenheim, wo sie zur Pause mit 2:0 vorne lagen, mussten sie mit 2:4 wiederum eine Abfuhr einstecken. Für die Gefährten des Vorortclubs – in Lippstadt („Graf Bernhard“) und in Wadersloh („Füchse“) – war dies erneut bitter. „Schalke als Traditionsklub wird der Bundesliga fehlen. Wie hart es sein wird, zurückzukommen, sieht man am Hamburger SV“, gab jetzt der einstige Coach des BVB und der Bayern, Ottmar Hitzfeld, der Funke-Gruppe zu Protokoll. Eine Einordnung, die von etlichen Beobachtern des Geschehens geteilt wird. Sie dürfte ebenso dem in Arnsberg geborenen und aufgewachsenen künftigen Sportdirektor der Königsblauen, Rouven Schröder, bewusst sein, der jetzt mit dem Aufbau des Zweitliga-Kaders die Weichen für den direkten Wiederaufstieg stellen soll. Vor dem Hintergrund der vermeintlich ungelösten monetären Probleme am Schalker Markt kein leichtes Unterfangen.

Köln

Nach dem 1:4 gegen Freiburg torkelt der Effzeh auf seinen siebten Bundesliga-Abstieg zu. Ohne Siege in den noch ausstehenden zwei Begegnungen bei Hertha BSC und gegen Schalke 04, wird Köln keine echte Chance haben, seinen Platz im Ligaoberhaus zu sichern.

Bielefeld

Hertha gegen Bielefeld war das Schlüsselspiel des 32. Spieltages im Abstiegskampf. Nach der vorherigen Klatsche der Arminia von 0:5 in Mönchengladbach war das torlose Remis in Berlin durchaus eine Steigerung. Aber zu wenig, um den Relegationsplatz zu verlassen. Nüchtern war die Einschätzung ihres Kapitäns Fabian Klos mit Blick auf den Ligaabschluss: „Zwei Unentschieden werden da nicht reichen.“ Bielefeld dürfte bis zum Saison-Ende zittern.

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