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Gladbach aus dem Gleichgewicht

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Es vergeht kaum ein Wochenende, wo das Chaos am Schalker Markt nicht neue Züge erhält. Somit haben die niederschmetternden Resultate des Traditionsclubs aus dem Revier in der Bundesliga nur noch eine geringe Bedeutung. Die jüngste Entwicklung der an Torheiten reichen Vorgänge der letzten Wochen war die nützliche Idee von Ralf Rangnick, als Sportvorstand zu den Blauen zurückzukehren. Vermutlich war diese Aussicht bereits Geschichte, bevor sie beim FC Schalke 04 ernsthaft debattiert wurde.

Für ihn ist Gladbach von der Rolle: Dies meint der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, in seinem Bundesligakommentar zur Niederlagenserie der Mönche nach Bekanntgabe seines Wechsels zum BVB.

Schalke

Unabhängig von diesen Besonderheiten auf der Funktionärsebene setzte sich in Wolfsburg die sportliche Talfahrt auch mit Dimitrios Grammozis, dem fünften Cheftrainer in der aktuellen Saison, fort. Das 0:5 am Mittellandkanal belegt die trostlose Verfassung der Knappen. Die treuen Anhänger – bei den „Füchsen“ in Wadersloh und beim „Graf Bernhard“ in Lippstadt – dürften sich nun mit dem vierten Bundesligaabstieg ihres Teams abgefunden haben. Spannend wird aber sein, was danach kommt. Nicht wenige Beobachter sehen den klammen Verein gar vor den Fall in die Drittklassigkeit. Bereits in der aktuellen Saison konnte vieles beim siebenmaligen Meister und fünffachen Pokalsieger nur durch eine umstrittene Landesbürgerschaft bewerkstelligt werden. Das „Handelsblatt“ nannte im Juli 2020 einen Betrag von 200 Millionen Euro, der vom Kabinett von Armin Laschet (CDU) garantiert wurde.

Köln

Zwar konnte der Effzeh aus Köln bislang gegenüber Gelsenkirchen 12 Zähler mehr einsacken, aber dennoch befinden sich auch die Domstädter in akuten Nöten. Das 1:2 bei Union Berlin nach einer vorübergehenden Führung war im Kampf um den Klassenerhalt ein herber Rückschlag. Nur einen Punkt aus den letzten vier Begegnungen geholt zu haben, charakterisiert die offensichtliche Erschöpfung des Bundesligameisters von 1964 und 1978.

Dortmund

Während der Erstligist aus Köpenick weiterhin die internationalen Ränge im Visier hat, befindet sich der vor dem Start der 58. Auflage hoch gepriesene Stadtrivale als „Big City Club“ aus Charlottenburg nun seit Wochen schon tief im Abstiegskampf. Auch beim BVB 09 in Dortmund musste die Hertha mit 0:2 erneut eine Schlappe hinnehmen. Entscheidend für die Niederlage der Kicker aus dem Westend von Berlin war ein unerklärlicher Patzer ihres Keepers Rune Jarstein in der 54. Minute. Mit diesem Dreier hält Borussia Dortmund zur Freude der Lippstädter „Optimisten“ wieder den Kontakt zu den Champions-League-Plätzen.

Bielefeld

Durch das überraschende 2:1 von Bielefeld in Leverkusen rutschte Hertha BSC auf den Relegationsrang, während die Arminia wieder etwas Luft im Überlebenskampf erlangt hat. Offenkundig hat der Wechsel des Trainers von Uwe Neuhaus auf Frank Kramer bei den Ostwestfalen neue Kräfte freigesetzt. Mehr aber nicht. Für die Werksauswahl wird es schwer, die lukrativen Treffen in der Champions League 2021/22 zu erreichen. Keine guten Karten für ihren Coach Peter Bosz, von dem in der Farbenstadt gewiss mehr erwartet wurde. 

Mönchengladbach

Die Ankündigung des Übungsleiters der Mönche, Marco Rose, im Sommer die Ausstiegsklausel zu ziehen und zu Borussia Dortmund zu wechseln, hat die von ihm gegenwärtig noch betreute Crew merklich aus dem Gleichgewicht geworfen. Nicht anders lässt sich die Serie von sechs Niederlagen in Folge der einstigen Fohlen erklären. Selbst ihr Sportmanager Max Eberl musste am letzten Samstag im ZDF-Sportstudio eingestehen, dass die Niederrheiner voraussichtlich in keinem der europäischen Wettbewerbe einziehen werden. Bei bescheidenen 33 Punkten aus 25 Begegnungen eine zutreffende Einordnung. 

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