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Ärgerlicher Rückschlag für den BVB

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Die Überraschung des neunten Spieltages war das 1:2 von Borussia Dortmund gegen den 1. FC Köln, was für den BVB 09 ein ärgerlicher Rückschlag im Titelrennen bedeutet. Der Gewinner der wiederholten Schlappe der Schwarz-Gelben gegen einen vermeintlich schwachen Gegner war einmal mehr der FC Bayern München, der mit 3:1 bei VfB Stuttgart seine Ambitionen auf die nächste Meisterschaft anschaulich betonte.

München

Die Darbietung der Bayern beim VfB Stuttgart kann man fraglos mit den Eindrücken „Müde“ und „Unkonzentriert“ beschreiben. Gleichwohl war der Titelverteidiger bei den Schwaben siegreich. Auffallend war die Rolle von Leon Goretzka, der seinem Übungsleiter Hansi Flick widersprach, als dieser meinte, die hohe Belastung seiner Mannschaft dürfe man nicht als Grund für durchwachsende Leistungen anführen: „Es gibt viele Gründe, warum wir so viele Konzentrationsfehler machen. Ein Grund ist die Müdigkeit, die fehlende Frische im Kopf. Auch wenn der Trainer gesagt hat, das darf nicht als Ausrede gelten. Aber ich zumindest bin sehr müde.“ Der im Sommer 2018 vom FC Schalke 04 an die Isar geholte Mittelfeldspieler entwickelt sich immer mehr zum „heimlichen“ Chef des Starensembles des Rekordmeisters.

Dortmund

Bei Karl-Heinz Rickmann in Bad Waldliesborn und Reinhold Schomacher in Wadersloh dürfte der Jubel wohl grenzenlos gewesen sein, als ihr Effzeh nach einer langen sieglosen Serie in Dortmund unverhofft den ersten Dreier in dieser Bundesligasaison einsacken konnte. Hingegen waren die Anhänger der Schwarz-Gelben – auch die von den Lippstädter „Optimisten“ – über das Resultat mehr als bedient. Anders als zuletzt bei seinen starken Auftritten bei Hertha BSC (5:2) oder gegen FC Brügge (3:0) präsentierte sich die von Lucien Favre nominierte BVB-Equipe – vor allem in der ersten Halbzeit – erschauernd blutleer. Dass damit wiederum die Stimmen laut werden, inwieweit der Übungsleiter der Borussia die von ihm betreute Mannschaft richtig erreicht, verblüfft nicht. Zu oft gab es in den zweieinhalb Jahren, in denen der Schweizer für die sportliche Leitung in Dortmund verantwortlich ist, ähnliche Abläufe und Resultate. Es war für den BVB bitter, dass den Domstädtern lediglich zwei Standards genügten, um im einstigen Westfalenstadion drei Punkte mitzunehmen.

Bielefeld

Gewiss hat es ein Aufsteiger in der Regel immer schwer, sich in der neuen Spielklasse zu behaupten. Dies erlebt derzeit die Arminia aus Bielefeld. Auch bei den Sachsen in Leipzig gab es für Ostwestfalen nichts zu holen, obwohl ihre Sturmspitze Fabian Klose endlich einen Bundesliga-Treffer markieren konnte. Dennoch zeigten die Männer aus der Leineweberstadt bei ihrer siebten Niederlage in Folge eine couragierte Leistung, was dem Coach Uwe Neuhaus und seiner Crew die nötige Zuversicht für die nun kommenden Spiele geben sollte.

Schalke

Den Trainer (Manuel Baum für David Wagner) haben sie schon gewechselt und den Kader-Planer (Michael Reschke) gleichfalls bereits freigestellt. Doch wesentliche Verbesserungen hat dies alles noch nicht bewirkt. Gelsenkirchen steckt weiterhin tief im Schlamassel. In Mönchengladbach gab es mit dem 1:4 erneut eine Niederlage. Weder die Chefetage am stets unruhigen Schalker Markt noch ihre treuen Fans in Lippstadt („Graf Bernhard“) und Wadersloh („Füchse) haben angesichts einer solch desaströsen Serie nur wenig Vertrauen auf einen baldigen Umschwung. Ein abermaliger Bundesliga-Abstieg des Traditionsvereins aus dem Ruhrgebiet – es wäre der vierte in der königsblauen Geschichte – würde für das gesamte Oberhaus ein herber Verlust sein. Wie mühsam es sein kann, in die Beletage zurückzukehren, zeigt gegenwärtig der Hamburger SV. Die Hanseaten befinden sich bereits in der dritten Saison in einer Liga, die sie zuvor in 53 Bundesliga-Jahren vermeiden konnten.

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