Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba
Während der FC Bayern München (2:1 beim 1. FC Köln) und Borussia Dortmund (2:0 in Bielefeld) geschickt ihre Auswärtsauftritte beendeten, musste RB Leipzig, der potentielle dritte Anwärter auf die Schale, beim Gastspiel in Mönchengladbach einen Rückschlag (0:1) hinnehmen. Damit setzte sich wieder der Rekordmeister von der Isar an die Spitze, der nun am siebten Spieltag beim BVB seiner Favoritenrolle gerecht werden muss. In der Abstiegszone blieb alles beim vorherigen Stand: Köln auf dem Relegationsplatz, Schalke einen Rang tiefer und Mainz trägt die rote Laterne der Liga.
München
Mit seinem Dreier in Köln und der Niederlage von Leipzig am Niederrhein konnte der Titelverteidiger wieder den Tabellengipfel erklimmen. Trotz ihrer schwachen Vorstellung und ohne die geschonten Robert Lewandowski und Leon Goretzka hatten die Bayern keine Mühe, in der Domstadt zum Erfolg zu kommen. Dort dürften nun bei lediglich zwei popligen Punkten aus sechs Spielen die Alarmglocken läuten. Auch die Effzeh-Fans in der Region – Karl-Heinz Rickmann (Bad Waldliesborn) und Reinhold Schomacher (Wadersloh) – werden besorgt auf die nächsten Wochen blicken. Gespannt erwarten nun die Beobachter das Spitzenspiel von Bayern München beim BVB 09 Dortmund im einstigen Westfalenstadion.
Dortmund
In das gehen die Schwarz-Gelben nun mit einem 2:0 aus dem kleinen westfälischen Derby in der Leinweberstadt mit dem DSC Arminia Bielefeld. Richtig in Schwung kam dieses Match auf der Alm zwischen dem Vierzehnten vom Teutoburger Wald und der Spitzencrew aus dem Revier vor der Pause jedoch nicht. Der Vizemeister dominierte zwar, aber lange nur schablonenhaft gegen einen von Kopf bis Fuß auf Abwehr eingestellten Aufsteiger. Die Anhänger der Borussia – so auch die Lippstädter „Optimisten“ – hatten mehr Leidenschaft von der von Lucien Favre nominierten Equipe erwartet. Schließlich musste es der Abwehrchef der Dortmunder, Mats Hummels, mit einem Doppelpack richten und seinem Team zum Sieg verhelfen. Für die Schwarz-Weiß-Blauen und ihrem einst in Dortmund tätigen Trainer Uwe Neuhaus war diese Begegnung bereits die vierte Pleite nach ihrer Rückkehr ins Oberhaus. Damit droht den Ostwestfalen mal wieder ein harter Abstiegskampf.
Leipzig
Riesenfreude in Mönchengladbach, Enttäuschung bei den Gästen aus Leipzig: Mit dem Dreier gegen den bisherigen Spitzenreiter sackten die Borussen vom Niederrhein wichtige Punkte ein und kämpften sich im Liga-Klassement bis auf Rang fünf heran. Ausgerechnet ein Tor von Hannes Wolf, der Leihgabe von RB Leipzig für Borussia Mönchengladbach, kostete den Sachsen ihre Tabellenführung. Der 21jährige Österreicher traf in der 60. Minute zum entscheidenden 1:0. Die von Julian Nagelsmann betreute Crew aus Leipzig blieb in der noch relativ jungen 58. Auflage der Bundesliga erstmals ohne Zähler und rutschte auf den dritten Platz ab. Offenbar muss RB der Doppelbelastung – Europa und Bundesliga – Tribut leisten.
Schalke
Der FC Schalke 04 konnte auch am 6. Spieltag seinen Negativlauf nicht beenden und blieb gegen den Aufsteiger VfB Stuttgart mit einem 1:1 stehen. Die sieglose Serie beläuft sich nun saisonübergreifend schon auf 22 Treffen im Oberhaus. Vieles erinnert damit fatal an die Tasmania 1900 aus Berlin, die im Jahr 1965 am grünen Tisch in die Bundesliga gehievt wurde und sie wegen ihrem sportlichen Unvermögen (15:108 Toren und 8:60 Punkte aus 34 Oberhaus-Auftritten ) bereits in 1966 wieder verlassen musste. Wie die Knappen bei ihrer akuten Schwäche einem möglichen Abstieg im Frühjahr 2021 noch entgehen wollen, bleibt ein Geheimnis. Dies sowohl für die Vorstände und Betreuer am Schalker Markt als auch bei den heimischen Sympathisanten in Lippstadt („Graf Bernhard“) und Wadersloh („Füchse).