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Missklang beim BVB in der Torhüter-Frage

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Weder an der Spitze der Tabelle noch am Ende ihrer Rangfolge sind nach dem fünften Durchgang der Spielzeit 2020/21 der Fußball-Bundesliga Veränderungen zu vermelden: Leipzig liegt weiterhin vor den punktgleichen Verfolgern aus München und Dortmund. Im Keller konnten Köln (jetzt zwei Punkte), Schalke (nur einen Zähler) und Mainz (immer noch sieglos in der aktuellen Saison) erneut nicht an Boden gewinnen.

München

Viel ist bereits über die fortwährenden Erfolge des FC Bayern München geschrieben worden. Es sind eigentlich stets Wiederholungen. Wenn jedoch eine Mannschaft innerhalb einer Woche bei Arminia Bielefeld (4:1), im heimischen Stadion gegen Atlético Madrid (4:0) und im Treffen mit Eintracht Frankfurt (5:0) drei überzeugende Siege verzeichnet, verkörpert sie zweifellos eine besondere Klasse. Überdies schafften die Bayern gegen die Hessen mit ihrem 41. Erfolg in einem Heimspiel noch einen beachtlichen neuen Bundesligarekord. Damit überholten sie zugleich ihre bisherige Bestmarke, die sich auf 40 Siege zu Hause gegen den aktuellen Zweiligisten Hamburger SV belief. Da wird es für die Konkurrenz – auch für die erneut siegreichen Teams aus  Dortmund und Leipzig – schwer, den Spitzenreiter von der Isar nach seinem Verlangen auf zusätzliche deutsche Meisterschaftstitel noch aufzuhalten.  

Dortmund

Allein schon die Ausgangssituation, Dortmund mit dem dritten Tabellenplatz und Schalke auf dem vorletzten Rang, verdeutlichte die bescheidenen Perspektiven der Königsblauen im 157. Ruhrderby in Dortmund. Doch die Gäste hielten immerhin 45 Minuten dem Druck der Schwarzgelben stand. Aber am Ende der zweiten Halbzeit konnte die Borussia die Knappen klar mit einem 3:0 auf die Heimreise nach Gelsenkirchen schicken. Ein Resultat, mit dem die von Lucien Favre betreute Equipe die treuen BVB-Fans – auch die Lippstädter „Optimisten“ – für ihren desolaten Auftritt in der europäischen Königsklasse bei Lazio Rom (1:3) vorläufig wieder versöhnte. Ärgerlich für die Dortmunder ist jedoch, dass sie im Reviermatch mit Blick auf den Branchenführer aus München ihr Torverhältnis nicht verbessern konnten. Warum nun der BVB-Coach eine Diskussion über die Einsatzzeiten seiner Schweizer Landsleute und Nationalkeeper im Dortmunder Tor, Marvin Hitz und Roman Bürkli, eröffnet hat, ist nur schwer zu beantworten. Auffallend war am letzten Wochenende zudem, dass er im ZDF in der Torhüter-Frage im Kontrast zum Sportdirektor Michael Zorc eine andere Meinung vertrat.

Gelsenkirchen

Die vom Start der 58. Auflage der Fußballbundesliga bestehende Krise am Schalker Markt hat sich durch die Schlappe der von Manuel Baum formierten Kicker in Dortmund von neuem verschärft. Es muss nun ganz schnell ein Sieg her, wenn der Vorortverein nicht in der noch relativ frühen Phase der Saison bereits jetzt vollends im Abstiegsstrudel hängen bleiben will. Das torlose Halbzeitergebnis in Dortmund konnten die Gelsenkirchener zwar als einen Etappenerfolg bewerten. Mehr jedoch nicht, was auch ihren Sympathisanten in Lippstadt („Graf Bernhard“) und Wadersloh („Füchse“) bewusst sein dürfte. Durch ihre enorme defensive Spielanlage kamen die Blauen im einstigen Westfalenstadion aber auch kaum zu Offensivaktionen. Der Bild der Tabelle ist für den siebenmaligen Fußballmeister nach nur fünf Begegnungen betrüblich: lediglich einen Punkt und eine Tor-Differenz von Minus 11.

Bielefeld

Was schon viele Aufsteiger erfahren haben, erleben derzeit auch die Bielefelder: Im Oberhaus weht ein fühlbar rauerer Wind. Das 1:2 der Männer aus der Leineweberstadt beim VfL Wolfsburg ist bereits das dritte verlorene Match der Ostwestfalen nach ihrer Rückkehr in die Fußball-Beletage. Zuvor konnten sie daheim gegen München und in Bremen keine Punkte holen. Nun erwarten sie den BVB, wiederum keine leichte Aufgabe für die Arminia.  

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