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Ob Kita oder Hochschule: Bildung darf kein Zufall sein

Bildung ist die Grundvorrausetzung für ein selbstbestimmtes und erfolgreiches Leben, das darf nicht vom Einkommen der Eltern oder dem eines jungen Menschen abhängig sein. Jedes Kind und jeder junge Erwachsene muss seinen Bedürfnissen angepasst gefördert werden, um ein Optimum aus seinem Leben machen zu können. Dazu muss auch Kommune ihren möglichen Beitrag leisten, natürlich neben den Pflichtaufgaben von Land und Bund.

Kindertagesstätten

Mit den stetig erweiterten Aufgaben (Integration, Familienzentren, Ganztagsbetreuung, Gesundheit und Ernährung) sowie den Rechtsanspruch auf einen Platz für Kinder in einer Kindertagesstätte (Kita) ab Vollendung des ersten Lebensjahres haben sich die Tätigkeiten der in den Kitas von der einst als Basteltante bezeichneten Erzieherin zur Fachpädagogin im Elementarbereich entwickelt. Was allerdings fehlt, sind die notwendigen Anpassungen der Vergütungsstrukturen, die den ansteigenden Anforderungen an den Beruf der heutigen Erzieherin/des heutigen Erziehers tatsächlich gerecht werden.

In Lippstadt ist es uns gelungen, die vom Gesetzgeber festgelegten Rechtsansprüche für die unterdreijährigen Kinder von über 40 Prozent und für die überdreijährigen Kinder von rund 100 Prozent vollends umzusetzen. Geglückt ist dies durch verschiedene An- und Ergänzungsbauten vorhandener Kindertagesstätten sowie durch die Entstehung von zusätzlichen Einrichtungen, wie zuletzt mit der Kita der Arbeiterwohlfahrt in der Von-Are-Straße mit ihrer Kapazität für 80 bis 85 Plätze im Jahr 2017. Erwartet wird im kommenden Jahr die Inbetriebnahme der 41. Kita im Lippstädter Stadtgebiet, die auf dem Areal der früheren Familienbildungsstätte in der Nähe der Joseph-Kirche entstehen und deren Träger die Lippstädter INI-Stiftung sein wird.  Diese positive Entwicklung in unserer Stadt ist im Wesentlichen auf die vorausschauende Sozialpolitik der Lippstädter Sozialdemokratie zurückzuführen.

Vom Gesetzgeber – dem Düsseldorfer Landtag – erwarte ich alsbald weitere durchgreifende Reformen des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz), um eine vollständige Beitragsfreiheit für den Besuch von Kindertagesstätten zu erreichen. Ein Prinzip, welches in anderen Bundesländern durchaus schon geübte Praxis ist .

Offene Ganztagsschulen

Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist der Übergang von der Kita in die Grundschule ein bedeutender Schritt,  denn hier sind die Betreuungszeiten auf einmal wieder ganz anders. Daher müssen wir bei unseren Angeboten gerade in den Randstunden weitermachen, ob das vor der Schule ab 7.00 Uhr ist oder die Betreuung über den Mittag hinaus bis hin zur Offenen Ganztagsschule (OGS). Hier sind wir an einigen Schulen bereits an die Grenzen des räumlich Möglichen gegangen. An der Hans-Christian-Andersen-Schule braucht es dringend einen Anbau. Seit zwei Jahren wartet die Schule auf die dringend erforderliche Erweiterung. Hier ist jetzt eine zeitnahe Lösung gefragt. Die OGS bietet durch eine Zusammenarbeit mit freien Trägern, aber auch mit Vereinen, wie Sportvereinen oder der Musikschule gute Voraussetzungen, die Kinder schon in jungen Jahren in das Gemeinwesen zu integrieren. Hier wird schon der Grundstein gelegt, wo Interessen und  Neigungen jetzt schon in das Gefüge einer Kommune eingegliedert werden können. Ob kulturell, kreativ, sportlich oder handwerklich, hier bieten sich die ersten Möglichkeiten, sich auch schon  eine berufliche Orientierung zu suchen. Je früher wir den Kindern eine breite Palette von Beteiligung und Teilhabe bieten können, desto eher werden sie zu Mitgliedern einer lebendigen Kommune.

Schullandschaft

Unsere weiterführende Schullandschaft ist in Lippstadt breit und gut aufgestellt. Mit vier Gymnasien, davon drei in privater Trägerschaft, drei Realschulen im Halb- und im Ganztag und einer sehr gut besuchten Hauptschule und natürlich der neuen Gesamtschule gibt es für alle Bildungsmöglichkeiten ein Angebot. Eine zweite Gesamtschule ist auf Grund des qualifizierten Drittels, also einer weiteren zu füllenden Oberstufe, nicht zu realisieren und meines Erachtens auch nicht zielführend.

Und dabei findet Schule über alle Formen hinweg  in sanierten und immer wieder weiter modernisierten  Gebäuden statt. Hier wurden in den letzten Jahren Millionen investiert und das ist auch weiterhin mein Ansinnen. Jetzt müssen wir uns der Digitalisierung widmen, und dafür sorgen, dass auch in diesem Bereich kein Kind zurückbleibt und sowohl in der Schule, als aber auch im Elternhaus sowohl der technische, als auch der soziale Rückhalt und eine Unterstützung auch der Eltern geleistet werden kann, da wo es nötig ist.

Es war eine gute und richtige Entscheidung, unsere Förderschulen nicht zu schließen, sondern beide hier in Lippstadt auch weiterhin zu belassen, Zusammen mit der Don Bosco Schule des Kreises bietet Lippstadt besonders auch Kindern mit Handicap gute Bildungsmöglichkeiten. Gerade die integrative und auch inklusive Beschulung hat schon vor Jahren mit der Forderung der SPD nach Integrationshelfern schon sehr früh gute Erfahrungen gezeigt. Hier müssen wir anknüpfen!

Je breiter eine Bildungslandschaft aufgestellt ist, desto mehr Möglichkeiten bieten sich für junge Menschen ihren Weg im Leben zu finden. Mit dem Hanse Weiterbildungskolleg, der INI-Berufsschule, dem Lippe-Berufskolleg, dem Berufskolleg der Marienschule haben wir viele Player mit im Markt, die dafür sorgen, dass Lippstadt auch morgen noch eigene Fachkräfte ausbilden und auch halten kann. Diese Mitstreiter bei der Bildung und Ausbildung möchte ich auch weiterhin unterstützen und einbinden, denn je bunter das Angebot, desto bunter bleibt auch unsere Gesellschaft.

Hochschule

Eine der besten Entscheidungen in den letzten Jahren war die erfolgreiche Bewerbung um die Hochschule Hamm-Lippstadt. Junge Menschen aus Lippstadt, dem Umland und dem Ausland ein individuelles Studium anzubieten, schafft Fachkräfte für morgen und einen kreativen und jungen Input für heute. Allerdings wünsche ich mir eine bessere An- und Einbindung der HSHL an das Lippstädter Leben und Gemeinwesen, hier müssen wir nach Projekten und Möglichkeiten suchen, das Potenzial der Hochschule noch besser für Lippstadt zu nutzen.

Erwachsenbildung

Und auch die Erwachsenenbildung ist mit der Volkshochschule (VHS) breit aufgestellt. Lebenslanges Lernen wird dann gelebt, wenn es auch praxisnahe und lebensnahe Angebote gibt, die für unsere Bürger interessant und wichtig erscheinen. Als Bürgermeisterin werde ich dafür sorgen, dass diese Angebote auch jeder Bürger wahrnehmen kann, Teilhabe geht vor Einnahme!

Sie wollen eine generelle Beitragsfreiheit für den Besuch der Kindertagesstätten erreichen: SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Morfeld und die Bürgermeisterkandidatin der SPD, Sabine Pfeffer, bei einem Besuch in der städtischen Kita „Zwergenburg“ in Rixbeck.
Foto: Karl-Heinz Tiemann
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