Informationsabend der Kernstadt-SPD zum Hansetag
Was wir mitnehmen konnten, stimmt uns mit Blick auf den Hansetag im kommenden Jahr doch recht zuversichtlich, lobte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba das Engagement der Verantwortlichen der Hansegesellschaft und der das bevorstehende Großereignis mittragenden Organisationen. Zuvor hatten der Vorsitzende der Lippstädter Hansegesellschaft, Dr. Heinz Günther Focken, die Geschäftsführerin der Kultur und Werbung Lippstadt GmbH (KWL), Carmen Harms, der Leiter der Conrad-Hansen-Musikschule, Wolfgang Streblow, und der Chef der lokalen Wirtschaftsförderung, Wilhelm Coprian, in einer öffentlichen Zusammenkunft der Kernstadt-Sozialdemokraten mit dem Thema „Hansetag 2007 – Großveranstaltung und Herausforderung“ einen umfassenden und interessanten Überblick zu dem im Mai in den Gemäuern der Stadt Lippstadt herannahenden Mammuttreffen vermittelt.
Historie und Motto
Zum Auftakt der Informationsveranstaltung der SPD im „Alten Brauhaus“ schaute der Vorsitzende der örtlichen Hansegesellschaft, Dr. Heinz Günther Focken, mit einem kurzen historischen Abriss auf die bewegte Vergangenheit der Hanse. Zugleich schilderte der frühere Hella-Manager und heutige Unternehmensberater die Arbeit der Hanse im internationalen Verbund. Welche Anziehungskraft inzwischen die Durchführung der Hansetage für die in der „Hanse der Neuzeit“ vereinigten Kommunen habe, lasse sich an dem Umstand erkennen, dass bis in das Jahr 2022 die Ausrichtungen dieser jährlich wiederkehrenden Treffen bereits fest vergeben seien. Ebenso ging er auf das Wirken der im Jahr 2003 gegründeten und seither auf 125 Mitglieder angewachsenen Lippstädter Hanseorganisation ein und hob die ehrenamtliche Arbeit dieser Gemeinschaft hervor. Zugleich erläuterte Dr. Focken den Slogan der Tage vom 10. bis 13. Mai in Lippstadt. Mit dem doppelsinnigen Motto „miteinander Handel treiben“ und „miteinander agieren und etwas unternehmen“ solle das Kräftespiel der durch Politik, Wirtschaft und Kultur verwobenen Akteure der mittelalterlichen Hanse für ihr über Jahrhunderte erfolgreiches Zusammenwirken gewürdigt werden. Dass die Hansegesellschaft in Lippstadt gut aufgestellt ist und sich beruhigt in die in diesen Tagen anstehenden Prüfung der Kommission des Programmablaufs gehen kann, stehe für ihn außer Frage. „Der Vorstand arbeitet gut und die Zusammenarbeit mit der KWL für die Organisation des Hansetages verläuft reibungslos“, betonte das Oberhaupt der Lippstädter Hanseaten.
Kunst und Gästebetten
Was unterdessen schon alles für den 27. Hansetag auf den Weg gebracht worden ist, verdeutlichten Carmen Harms (KWL) und Wolfgang Streblow (Musikschule) mit ihrer Powerpoint unterstützten Präsentation. Darin beschrieben die beiden Repräsentanten aus der städtischen Kulturszene den mittelalterlichen Markt rund um die Stiftsruine, den Hansemarkt im Umfeld der Marienkirche, die verschiedenen Konzerte auf den Bühnen auf dem Rathausplatz und in der Poststraße und das an allen Tagen reichliche Rahmenprogramm. Als besondere Attraktion und Neuheit in der Geschichte der Hansetage stellte die KWL-Chefin die Einbeziehung der Bildenden Kunst heraus, was auf eine Anregung des 1951 in Lippstadt geborenen und jetzt im Chiemgau lebenden Künstlers Manfred Feith-Umbehr zurückzuführen sei. „Fast 30 Städte wollen sich daran beteiligen“, teilte Carmen Harms mit. Zudem informierte Wolfgang Streblow auch über das vielseitige Programm der Youth Hanse, die mittlerweile im Hanseverbund einen eigenen Status einnehme. Um Unterstützung durch die Bereitstellung von Gästebetten bat der Sprecher der städtischen Musikschule, da allein 80 bis 100 Jugendliche erwartet würden. Überdies rechnen die Organisatoren mit 800 Gästen verschiedener Kultur- und Musikgruppen aus dem In- und Ausland, die nach Möglichkeit auch privat untergebracht werden sollten. Die Hotelkapazitäten für Lippstadt und Umgebung bis nach Paderborn seien für die Hansetag nahezu schon völlig ausgeschöpft. „Hier sind wir auf die Mithilfe aus der Bevölkerung angewiesen“, bekräftigte der Musikpädagoge sein Ansinnen.
Netzwerk und Logistik
Die Gelegenheit, die Hanse als größtes internationales Städtenetzwerk zu nutzen, wolle die Lippstädter Wirtschaftsförderung wahrnehmen, wie dies ihr Boss Wilhelm Coprian bemerkte. Dies solle mit einem Wirtschaftsforum erfolgen, für das namhafte Referenten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik gewonnen werden sollen. „Wir wollen dabei auch gezielt für unsere heimischen Unternehmen werben“, unterstrich der Wirtschaftsförderer die Überlegungen der städtischen Gesellschaft. Dazu gehöre auch eine Vorstellung von typischen Produkten aus Lippstadt und der vor Ort tätigen Firmen. Ohne weiteres werde das bisher bekannte Programm und die noch zusätzlichen und in das Umfeld des Hansetages einzubettenden Initiativen von allen Verantwortlichen zwangsläufig auch erhebliche logistische Maßnahmen abverlangen, räumte Dr. Focken in der Diskussionsrunde auf Nachfragen ein. „Die erwarteten 20.000 Dauergäste und die nicht kalkulierbare Anzahl der vielen Tagesbesucher werden allein schon von der Verkehrsregelung enorme Anstrengungen verlangen.“ Es sei illusorisch, anzunehmen, dass sich etwa 100 Reiseomnibusse ihren Weg bis den Stadtkern verschaffen könnten.