Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba
Einmal mehr hat die Corona-Pandemie die Begegnungen in der Bundesliga überlagert. Mit dem Treffen in Leipzig gegen Leverkusen fand vor dem Hintergrund der täglich wieder ansteigenden Covid-Zahlen und der speziell hohen Inzidenzen in Sachsen am dreizehnten Spieltag erneut ein „Geistermatch“ statt. Dagegen war in Köln das Stadion beim Rheinderby gegen die Mönche mit 50.000 Zuschauern rappelvoll, was von etlichen Politikern und vielen Medizinern mit kritischen Einwürfen begleitet wurde.
Köln
Es war ein spektakulärer Schlagabtausch, den sich der Effzeh und die Mönche in Köln lieferten. Das 4:1 für den Bundesligameister von 1964 und 1978 gegen den Titelträger in 1970, 1971, 1975, 1976 und 1977 klingt deutlich, war es aber nicht. Es war ein umkämpftes Derby. Nun haben die Domstädter bei einem Gleichstand von 18 Punkten aufgrund ihrer besseren Tordifferenz die Niederrheiner nach längerer Zeit in der Tabelle mal wieder überholt. Das dürfte auch bei den Gefolgsleuten der Kölner in Bad Waldliesborn, Karl-Heinz Rickmann, und in Wadersloh, Reinhold Schomacher, breite Zustimmung gefunden haben.
München
Die Partie des Titelverteidigers gegen Bielefeld war für den Rekordmeister eine regelrechte Geduldsprobe. Nach dem 2:1 in der Champions League bei Dynamo Kiew mit dem vorzeitigen Gruppensieg und der turbulenten Jahreshauptversammlung kam es zum knappen Erfolg gegen die Ostwestfalen. Am Donnerstag vor dem Vergleich der Bayern mit der Arminia war das Mitgliedertreffen von Bayern München mit einem Aufruhr einer Fangruppe mit Piffen und Buhrufen gegen den Präsidenten Herbert Hainer als zentraler Reizfigur rund um das Streitthema mit dem Katar-Sponsoring eskaliert. Nach der Impfververweigerung von Joshua Kimmnich wiederum negative Schlagzeilen für die Bayern.
Bielefeld
Während München die Tabellenführung halten konnte, war die Fleißarbeit der Männer aus Bielefeld in Fröttmaning mit dem 0:1 zwecklos. Die Schwarz-Weiß-Blauen bleiben mit schlappen neun Zählern vorerst auf dem vorletzten Rang hängen. Dazu meinte der Sport-Geschäftsführer Samir Arabi am letzten Sonntag im „Doppelpass“ bei „Sport1“, man werde „nicht die Nerven verlieren“ und betonte unverzagt: „Wir sind uns der Situation bewusst und es ist normal, das wir mal sechs, sieben, acht Spieltage auf einem Abstiegsplatz stehen.“
Bochum
Bochum ist vor eigener Kulisse eine Macht. Das musste auch der SC Freiburg in der Wettkampfstätte an der Castroper Straße erfahren, als die Westfalen die Breisgauer mit einem glücklichen 2:1 unterwarfen. Mit 16 Punkten befindet sich der VfL auf dem 12. Platz. Für den erstrebten Erhalt der Zugehörigkeit in der Bundesliga ein achtbarer Zwischenstand.
Dortmund
Drei Tage nach dem unrühmlichen 1:3 bei Sportting Lissabon und dem vorzeitigen Aus in der europäischen Königsklasse hat sich der BVB 09 zur Freude seiner Sympathisanten bei den Lippstädter „Optimisten“ mit dem 3:1 beim VfL Wolfsburg im nationalen Wettbewerb eindrucksvoll zurückgemeldet. Neben dem wichtigen Dreier vor dem Ligagipfel mit dem FC Bayern München war für die Borussia aus Dortmund nach ihrem Auftritt am Mittellandkanl das geglückte Comeback ihres Goalgetters Erling Haaland die wohl bedeutsamste Nachricht. Nach der Einwechselung des Norwegers folgte in der 81. Minute prompt sein erwartetes Tor zum verdienten Endstand der Schwarzgelben gegen die Grünweißen.