Veränderungen bei den Schwarz-Roten

Hans Zaremba über den Liga-Kehraus des SV Lippstadt 08

Die sechste Start-Berechtigung in Folge für die Regionalliga im Fußball-Westen hatten sich die Schwarz-Roten schon im April gesichert. Nun beendeten sie die Saison mit beachtlichen 46 Punkten, einem ansehnlichen elften Rang in der Abschlusstabelle und mit einem 2:1 gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Köln.

Verabschiedungen

Ob die fast zeitgleichen Ansetzungen der Partien des SV Lippstadt gegen die U 23 des Effzeh und das Bundesligamatch der Domstädter im Treffen mit Hertha BSC (5:2) sinnvoll waren, kann man durchaus unterschiedlich bewerten. Auf der einen Seite waren die Kölner ohne nennenswerten Anhang an die Lippe gekommen, dafür wirkten sich für den Gastgeber die Sicherheits-Maßnahmen in seiner Arena überschaubarer und kostengünstiger aus. Beim Kehraus von der Spielzeit 2022/23 beim SV Lippstadt 08 waren etliche Verabschiedungen von verdienten Akteuren angesagt. So auch die vom Kapitän Finn Heiserholt, der beim Verlassen des Rasens durch einen großen Applaus aus der Mitte der 665 Besucherinnen und Besucher bedacht wurde. Der Rechtsfuß kehrt zum FC Schalke 04 zurück, wo er früher im Aufgebot der U 23 der Knappen stand und künftig den Trainerstab beim Gelsenkirchener Vorortclub verstärken soll. Außerdem steuern Mustafa Dehler, Julian Düsterhaus, Henri Matter, Marvin Mika und Luis Sprekelmeyer neue Herausforderungen und Ziele an. Dies gilt auch für den bisherigen Co-Trainer Michael Schormann, bei dem berufliche Gründe für seinen Weggang vom SV Lippstadt 08 den Ausschlag gaben. Parallel haben Präsident Thilo Altmann und Sportdirektor Dirk Brökelmann bereits einige Neuzugänge in Aussicht. Nach diesen personellen Veränderungen wird es für den heimischen Vorzeige-Fußballverein ein schweres Unterfangen sein, wiederum in der vierthöchsten Kicker-Klasse zu bestehen.

Spendenaktion

Derweil hat sich der FC Gütersloh, in den vergangenen Jahren schon oft totgesagt, einen Platz in der Regionalliga verschafft. Auf dieses Ereignis hat der am 23. Februar 2000 als FC Gütersloh 2000 und Nachfolgeverein des zuvor hochverschuldeten und aufgelösten einstigen Zweitligisten aus dem 100.000 umfassenden Mittelpunkt des Nachbarkreises knapp zwei Jahrzehnte warten müssen. Während die Lippstädter bei ihren Regionalliga-Begegnungen völlig zu Recht den oft zu geringen Zuschauerschnitt beklagten, waren beim Gütersloher 2:0 im entscheidenden Match für den Aufstieg von der fünften in die vierte Liga gegen die Sportfreunde Lotte an die 2.800 Fans zugegen. Mit dem FC Gütersloh und dem SC Wiedenbrück werden in der neuen Regionalliga-Zeit zwei Teams zu den reizvollen Derbys in der schmucken Arena an der Wiedenbrücker Straße auflaufen, wovon sich die SV-Verantwortlichen zugleich einen guten Besuch versprechen. Bekanntlich haben mit der Beförderung von Rot-Weiss Essen (2022) und Preußen Münster (2023) zu Drittligisten zwei langjährige Publikumsmagneten die Regionalliga verlassen, was man natürlich „Am Bruchbaum“ ausgleichen möchte. Noch eine Bemerkung zum Saison-Ausklang beim SV 08: Die Begebenheiten rund um die Regionalliga-Spiele in Lippstadt werden häufig durch besondere Aktionen auf dem weitläufigen Areal zwischen dem Evangelischen Krankenhaus und dem Golfplatz begleitet. Diesmal hatten sich mit Elia Graziano, Ardian Hajradin, Lio Hötte, Diego Strangio, Luca Strangio und Aron Wenderoth sechs junge schwarz-rote Sympathieträger gefunden, um für die Jugendabteilung Spendenbeiträge zu sammeln. Ein anerkennenswerter Einsatz des Nachwuchses des 1997 aus Borussia Lippstadt und Teutonia Lippstadt fusionierten Spielvereins Lippstadt 08.