Hans Zaremba über eine Tour zum BVB
Das Rennen um die Schale bleibt spannend: Borussia Dortmund konnte mit dem überzeugenden 6:0 gegen den VfL Wolfsburg ein deutliches Zeichen senden. Die von den Schwarz-Gelben gezeigte Partie war ein schönes Geschenk für den örtlichen BVB-Fanclub, der am letzten Wochenende auf 23 Jahre seines Bestehens schauen konnte. Die Lippstädter waren mit einer stattlichen Anzahl aus ihrer Mitte Augen- und Ohrenzeugen einer furios aufspielenden Mannschaft. Unter ihnen auch vier junge Geflüchtete, die inzwischen in Lippstadt einen neuen Aufenthaltsort gefunden haben.
Gruppenbild einer gelungenen Tour von BVB-Freunden im Omnibus des SV Lippstadt 08.
Foto: BVB-Fanclub Lippstadt
Tour im schmucken Omnibus des SV Lippstadt 08
Die von den BVB-Anhängern mit ihrem Vorsitzenden Oliver Weiß und seinen Mitstreitern im optimistischen Vorstand organisierte Tour nach Dortmund erfolgte mit einem vom SV Lippstadt 08 gecharterten Omnibus. Am Steuer des schmucken Gefährts des heimischen Regionalligisten saß der Präsident der Schwarz-Roten, Thilo Altmann. Übrigens: Es war bereits das zweite Mal in dieser Saison, dass die „Optimisten“ mit dem Einsatz eines Busses des SV 08 ihre enge Verbundenheit zum führenden Lippstädter Fußballverein unterstrichen.
Simo Badidi aus dem Vorstand des Lippstädter BVB-Fanclubs.
Höchster BVB-Sieg in der Saison 2022/23
Was die über 50 aus Lippstadt angereisten Sympathisanten des Sports mit dem runden Leder im einstigen Westfalenstadion erlebten, waren starke Dortmunder, die nach ihrem höchsten Saisonsieg dem Spitzenreiter von der Isar dicht auf den Fersen bleiben. Dennoch liegt der Titelverteidiger nach seinem 2:1 bei Werder Bremen mit dem knappen Vorsprung von einem Punkt auf dem ersten Rang. Noch haben die Bayern und die Borussen drei Begegnungen zu bestreiten, bevor am Samstag, 27. Mai, der deutsche Fußballmeister 2023 gekürt wird. Dazu ein kurzer Blick auf das Restprogramm der Clubs aus München (daheim gegen Schalke 04 und Leipzig und zum Finale in Köln) und Dortmund (vor eigenem Publikum gegen Gladbach, in Augsburg und zum Schluss in der vertrauten Spielstätte an der Strobelallee im Vergleich mit Mainz).
Das optimistische Banner vor dem Anstoß im einstigen Westfalenstadion
Spannung auch weiter im Abstiegskampf
Über den Endspurt um den Titel hinaus waren am 31. Spieltag ebenso auffallende Resultate aus dem Tabellenkeller zu verzeichnen, die am Sonntagnachmittag auf der Reise in die Reviermetropole im Mittelpunkt der Dialoge standen. Speziell das beachtliche 3:2 des FC Schalke 04 beim FSV Mainz 05, durch das die Knappen zur Freude ihrer Gemeinden in Lippstadt („Graf Bernhard“) und in Wadersloh („Füchse“) seit langer Zeit wieder auf einem Nichtabstiegsplatz landeten. Diesen nun zu halten, wird vom Coach der Königsblauen, Thomas Reis, anlässlich der letzten drei Termine der 60. Bundesligaauflage eine ähnliche Anstrengung abverlangen wie vom BVB-Trainer Edin Terzic in der Konkurrenz um die Meisterschaft. Durch ihr 0:2 von Bochum in Mönchengladbach haben sich die Sorgen beim VfL um den Klassenerhalt von neuem verstärkt. Um sie kraftvoll abwehren zu können, müssen die Männer von der Castroper Straße ihre letzten drei Auftritte siegreich beenden.
Gleich sechsmal leuchtete diese Schrift am Sonntag gegen den VfL Wolfsburg auf. Ein deutliches Zeichen einer starken Borussia aus dem Revier. Auch für die Lippstädter Optimisten gab es viel zu jubeln im Stadion an der Strobelallee in Dortmund.
Enttäuschung für den Ex-Lippstädter Daniel Farke
Sicherlich war das Gladbacher Ergebnis für die Psyche der Mönche aufbauend. Aber unter dem Strich gesehen war das erste Jahr für den vor seinem Engagement am Niederrhein lange in Lippstadt „Am Bruchbaum“ als Spieler, Sportdirektor und Übungsleiter tätigen Daniel Farke eine Enttäuschung. Zurück zum Abstiegskampf: Ob Hertha BSC sich trotz des 2:1 im Duell mit dem VfB Stuttgart noch aus dem Keller befreien kann, erscheint angesichts des Abstandes von fünf Punkten zum rettenden 15. Rang zweifelhaft. Die gewiss richtige Reaktivierung von Pal Dardai als Betreuer war wohl eine zu späte Maßnahme der Charlottenburger. Allenfalls könnte dem Traditionsverein aus dem Westen der Hauptstadt ein Verbleib im Oberhaus über die Relegation gelingen, wo er beim gegenwärtigen Blick auf die Zweite Liga erneut auf den Hamburger SV treffen könnte. Bekanntlich konnten sich die Berliner vor Jahresfrist im Schlagabtausch mit den Hanseaten auf den letzten Metern noch behaupten.
Thilo Altmann, Präsident des Regionalligsten von der Lippe. Ein Beispiel für die gute Kooperation zwischen den Schwarz-Roten des SV Lippstadt 08 und den Schwarz-Gelben der BVB-freunde in Lippstadt.
Fotos (4): Hans Zaremba