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Das Wechselspiel setzt sich fort

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Das Wechselspiel an der Tabellenspitze in der Bundesliga setzt sich fort. Nun ist es wieder der FC Bayern München, der vorne liegt und von Borussia Dortmund gefolgt wird. Noch haben die Titelaspiranten vier Begegnungen zu bestreiten. Während die Vergabe der Meisterschaft womöglich bis zum 27. Mai offen bleibt, liegt Hertha BSC nach dem 0:2 beim Branchenführer jetzt als Schlusslicht bereits sechs Punkte hinter dem Relegationsrang. Für die Berliner ist damit der Fall ins Unterhaus programmiert.

Die Attacken gegen den Schiedsrichter Sascha Stegemann liegen völlig daneben:
Das stellt der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, in seinem Bundesligakommentar nach dem 30. Spieltag heraus.

Berlin

Vor dem Match in Fröttmaning war von Pal Dardai zu hören: „In dieser Woche gab es viele Dinge, die mich begeistert haben.“ Offensichtlich hat diese Feststellung des Interimstrainers am Ende den Charlottenburgern nicht geholfen, um dem Gastgeber wirkungsvollen Widerstand zu bieten. Ob es an der Verunsicherung bei den zuletzt angeschlagenen Bayern lag oder tatsächlich die Verfassung des Hauptstadtclubs den Ausschlag gab, dass die „Alte Dame“ knapp siebzig Minuten ohne Gegentor blieb, ist nur schwer zu beurteilen. Ein Remis wäre für die Hertha mit Blick auf ihre wohl entscheidenden Heimspiele gegen die gleichfalls arg gefährdeten Vereine aus Stuttgart (6. Mai) und Bochum (20. Mai) erforderlich gewesen.

München

Jetzt haben es die von Thomas Tuchel begleiteten erfolgsverwöhnten Bayern selbst in der Hand, ihren knappen Vorsprung von einem Punkt über die Distanz bis Ende Mai zu bringen. Die Erwartungen an der Säbener Straße sind hoch, was unterhalb der Woche vor dem Treffen der Bayern mit Hertha das Auftauchen des einstigen Präsidenten des FCB, Uli Hoeneß, auf dem Trainingsplatz unterstrichen hat. Wer von den Bossen in München nach dem Schluss der Spielzeit 2022/23 jedoch im Amt bleibt, ist ein anderes spannendes Thema.

Dortmund

Nach dem für die Dortmunder mageren 1:1 im Freitagsspiel in Bochum richtete sich ihr Zorn gegen den Schiedsrichter Sascha Stegemann, weil er nach einem Foul an den BVB-Stürmer Karim Adeyemi nicht auf den Elfer zeigte. Der am Tag darauf vom Referee eingestandene Schnitzer hilft den Schwarz-Gelben nicht mehr. Beachtenswert war jedoch die Bereitschaft des Schiris, sich am vergangenen Sonntagmorgen im „Doppelpass“ auf Sport 1 den Fragen der dort versammelten Runde zu stellen. Völlig daneben sind jedoch die Attacken, die in den Stunden nach der Begegnung gegen den Spielleiter und seine Familie gerichtet wurden. Deutlich und angebracht waren die Worte des BVB-Chefs Hans-Joachim Watzke zum abträglichen Verhalten der unbelehrbaren Dummköpfe, die sich auf solche Angriffe eingelassen haben: „Anfeindungen jeder Art, Verunglimpfungen oder Drohungen, sei es persönlich oder anonym über Social-Media-Kanäle, können wir – aller Enttäuschung zum Trotz aber nicht einmal im Ansatz tolerieren.“ Zweifellos ist es ärgerlich, dass der BVB im Rennen um die Schale zum Verdruss ihrer im Vereinslokal vor dem Fernseher versammelten Fan-Gemeinde von den „Optimisten“ zwei fest einkalkulierte Zähler beim Nachbarn nicht einsacken konnte. Allerdings, dabei nur auf Sascha Stegemann zu schauen, passt nicht. Es waren die von Edin Terzic betreuten Männer, die es auf dem Rasen in Bochum nicht vermochten, ihre Chancen zu verwerten. Wahrlich kein erstmaliges Problem der Borussia.

Bochum

Ganz anders hat es der Coach des Gastgebers, Thomas Letsch, erfahren: „Glücklicher, aber absolut verdienter Punkt.“ Eine Einschätzung, die man angesichts des VfL-Einsatzes beipflichten kann. Aber vom Klassenerhalt ist man in Bochum immer noch weit entfernt.

Schalke

Auch die Schalker, die heutige Mannschaft des einstigen Bochumer Übungsleiters Thomas Reis, kommen trotz ihres späten Siegtores gegen Bremen nicht aus dem Keller. Dass das Restprogramm der Knappen mit ihren drei Auswärtspartien kompliziert ist, wird auch ihren treuen Anhänger in Lippstadt („Graf Bernhard“) und Wadersloh („Füchse“) geläufig sein

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