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Frust beim BVB, Freude bei Schalke

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Wenn die Borussia aus Dortmund nach zehnjähriger Dauermeisterschaft von Bayern München endlich wieder selbst die Schale gewinnen will, muss sie ihre Chancen stetig nutzen. Obwohl der Titelverteidiger vor heimischer Kulisse mit seinem Remis gegen die TSG 1899 Hoffenheim einen als sicher kalkulierten Dreier vergab, konnte der BVB trotz zweimaliger Führung beim in Unterzahl spielenden VfB Stuttgart nicht gewinnen. Folglich bleibt der Liga-Primus mit seinem Vorsprung von zwei Zählern an der Spitze.

Beschreibt den Auftritt des BVB in Stuttgart als tölpelhaft:
Das meint der Chronist der Lippstädter Freunde von Borussia Dortmund, Hans Zaremba, in seinem Bundesligakommentar nach dem 28. Spieltag.

München

Gleichwohl kann von Wohlbehagen an der Isar kaum die Rede sein. Das Beben nach Rauswurf von Julian Nagelsmann ist noch lange nicht abgeklungen und Thomas Tuchel hat einen Kader übernommen, der manche Schwächen offenbart. Gravierend sind zudem die etlichen negativen Ereignisse außerhalb der sportlichen Auftritte des Branchenführers. Dazu einige Beispiele, die gewiss ihre Auswirkungen auf das Leistungsvermögen der gut honorierten Profis haben dürften: Ski-Unfall von Manuel Neuer, Serge Gnabry und sein Ausflug in die Modestadt Paris, Neuer-Interview nach der Bayern-Trennung vom Torwarttrainer Toni Tapalovic, Angeblicher Maulwurf in der Bayern-Kabine, handgreiflich ausgetragene Konflikte innerhalb der Mannschaft. Dies alles dürfte den Mann am Tegernsee, Uli Hoeneß, übel aufgestoßen sein. Sein Rückzug als Präsident und die Abgabe des Vorstandsvorsitzes von Karl-Heinz Rummenigge haben Lücken hinterlassen, die von ihren Nachfolgern Herbert Hainer und Oliver Kahn bisher noch nicht gestopft werden konnten. Auch für den sonntäglichen Doppelpass in Sport 1 war die fortgesetzte Unruhe beim „FC Hollywood“ ein Thema. Voller Kritik waren die Worte der Ex-Kicker Stefan Effenberg (Gladbach und Bayern) sowie Horst Heldt (Köln, 1860, Frankfurt und Stuttgart).

Dortmund

Es war am Neckar eine reizvolle Konstellation, als Dortmund beim Drittletzten in Stuttgart anzutreten hatte. Recht früh zeichnete sich ab, wer nach diesem Match auf ein großes Saisonfinale spekulieren durfte. Trotz einem 2:0 zur Pause versagte einmal mehr der BVB in der entscheidenden Phase, drei Punkte einzusacken. Nicht nur die treuen Fans der Schwarz-Gelben von den „Optimisten“ waren nach dem tölpelhaften Auftritt bedient. Auch der Coach Edin Terzic („Wir haben als Mannschaft eine riesige Chance liegen gelassen und das ist einfach sehr enttäuschend“) und der Sportdirektor Sebastian Kehl („Ich bin einfach nur sauer“) konnten nach dem Abpfiff ihren Frust gegenüber den Medien nicht verbergen. Indessen war Sebastian Hoeneß, schließlich schon der vierte Bad Cannstatter Betreuer in dieser Spielzeit, nach dem Last-Ausgleichstor hochzufrieden und „stolz“ auf seine Mannschaft. Dennoch steht Stuttgart bis Mitte Mai noch ein harter Überlebens-Fight bevor.    

Gelsenkirchen

Während man in Dortmund über den widrigen Lapsus in Schwaben betrübt war, konnten die Knappen ihr Frohlocken nach dem 5:2-Sieg über Hertha BSC nicht verbergen. Völlig zu recht schöpfen damit ihre Anhänger in Lippstadt („Graf Bernhard“) und in Wadersloh („Füchse“) wieder neue Hoffnung, noch auf den letzten Metern die Beletage zu halten. Zwangsläufig herrscht beim gescheiterten Big-City-Club an der Spree erneut Pessimismus. Da verblüfft die Entscheidung der Charlottenburger nicht, ihren Übungsleiter Sandro Schwarz durch Pal Dardai zu ersetzen. Der Ungar betreut nun schon zum dritten Mal die „Alte Dame“ in Berlin.

Bochum

Einen wichtigen Punkt im Wettbewerb um den Verbleib in der Bundesliga heimste Bochum mit dem 1:1 in Köpenick ein. Der VfL wahrte auf diese Weise den Abstand auf die Abstiegsränge und der FC Union aus dem Ostteil der Hauptstadt baute seine Heimserie aus

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