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Schalke kaum noch zu retten

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Nach der bislang längsten Winterpause in der seit dem August 1963 dauernden Geschichte der Bundesliga setzte die Beletage im deutschen Fußball mit einer „englischen Woche“ und den Begegnungen am 16. und 17. Spieltag ihre 60. Saison fort. Während das Titelrennen durch die geringe Ausbeute von lediglich zwei Zählern für die Münchener wieder etwas offener erscheint, dürfte im Abstiegskampf infolge der zwei Schalker Hereinfälle vielleicht schon eine erste Entscheidung gefallen sein.    Aber auch für den Nachbarn aus Bochum schrillen die Alarmsignale weiterhin hörbar.

Die Meisterschaft ist wieder etwas offener: Das meint der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, in seiner Beurteilung der ersten „englischen Woche“ im Jahr 2023.

München

Für München war das Remis in Leipzig (1:1) zum Re-Start der Bundesliga gewiss ein gewonnener Punkt. Wenige Tage später musste der Rekordmeister mit seinem zweiten und späten 1:1 im Treffen mit Köln jedoch einen unerwarteten Fehlschlag hinnehmen. Zudem löste vor dem Match die plötzliche Trennung des Branchenführers von seinem langjährigen Torwartcoach und Intimus von Manuel Neuer, Toni Topalovic, wieder ein Mal Unruhe an der Säbener Straße aus. Womöglich ist diese Personalie bereits ein Fingerzeig für ein baldiges Ende der Karriere des derzeit verletzten Kapitäns des FC Bayern und der Nationalauswahl.

Schalke

Auch nach der durch die umstrittene Weltmeisterschaft in Katar verordneten Unterbrechung des Betriebs in der Bundesliga mussten die Königsblauen zum Verdruss ihrer unbeirrten Schwärmer in Lippstadt („Graf Bernhard“) und Wadersloh („Füchse“) mit dem 0:3 in Frankfurt wiederholt eine bittere Schlappe erdulden. Mit dem anschließenden 1:6 gegen Leipzig vor eigener Kulisse auf dem Berger Feld von Erle setzte sich der ungebremste Taumel der Knappen in die Zweite Liga erneut fort. Aufgrund der düsteren Lage mit dürftigen neun Punkten aus 17 Begegnungen zum Hinrunden-Abschluss wird es dem Schalker Übungsleiter Thomas Reis kaum noch möglich sein, mit seinem Team die direkte Rückkehr ins Unterhaus zu vermeiden. Überdies sind Parallelen zur Horror-Saison 2020/21 zu erkennen, als der Vorortverein aus Gelsenkirchen sang- und klanglos den Gang nach Unten gehen musste.

Bochum

Im Sechs-Punkte-Match zwischen dem VfL und Hertha (3:1) konnte der Revierclub wichtige Zähler im Wettbewerb um den Ligaerhalt holen, während die Charlottenburger durch den Reinfall an der Castroper Straße und das folgende Heimdebakel am Dienstag von 0:5 gegen Wolfsburg von neuem voll in den Kampf um den Verbleib im Oberhaus gerutscht sind. Für die Bochumer und ihrem Betreuer an der Seitenlinie, Thomas Letsch, war allerdings die Vorstellung beim Werksclub in Leverkusen (0:2) ein neuerlicher Rückschlag, um das schwierige zweite Jahr in der Bundesliga nach dem Wiederaufstieg in 2021 zu überstehen. 

Dortmund

Einen unterhaltsamen und ereignisreichen Auftritt des BVB 09 erlebten die Zuschauer am 16. Spieltag im ehemaligen Dortmunder Westfalenstadion. Gleich sieben Buden konnten beim 4:3 der Borussia gegen den FC Augsburg vermerkt werden. Ebenso war aber einmal mehr eine schwache Defensive der Schwarz-Gelben zu registrieren, die dadurch im Vergleich mit einem Gegner aus dem Tabellenkeller drei Gegentore verdauen mussten. Beim Gastspiel am Mittwoch in Mainz konnten die Borussen durch den Treffer von Giovanni Reyna  zum 2:1 in der dritten Minute der Nachspielzeit zum zweiten Mal in der „englischen Woche“ einen wichtigen Dreier landen. Mit 31 Punkten beendete der letztjährige Vizemeister zur Freude seiner Anhänger bei den „Optimisten“ in Lippstadt mit dem fünften Rang und der Perspektive auf eine erreichbare Teilnahme in der Champions-League-Spielzeit 2023/24.

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