Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba
Was eigentlich schon seit Wochen feststand, ist am vierletzten Spieltag der Bundesligasaison 2021/22 mit dem 3:1 des Titelverteidigers gegen den BVB 09 Dortmund zur Gewissheit geworden. Der FC Bayern München ist zum zehnten Mal in Folge Deutscher Meister. Neben der Vergabe der Schale wurde mit dem 1:4 der SpVgg Greuther Fürth in Leverkusen auch der erste Absteiger 59. Auflage der Bundesliga definitiv ermittelt, was nach dem Verlauf der Spielzeit auch keine Verblüffung auslöste.
München
Die beachtliche Leistung von Bayern München, die im Vergleich mit den anderen europäischen Spitzenligen gewiss ein Alleinstellungsmerkmal darstellt, verdient ihre Anerkennung. Die besondere Stellung des Branchenführers im deutschen Fußball wird auch dadurch deutlich, dass er mit nun 32 Meisterschaften der unangefochtene Rekordtitelträger ist. Auf dem zweiten Platz dieser Hierarchie befindet sich der jetzige Zweitligist 1. FC Nürnberg mit neun Triumphen, dessen letzte Meisterschaft aus 1968 datiert. Auch der vermutliche künftige Vizemeister Borussia Dortmund, der sich vor der imposanten Bayern-Serie zuletzt in 2012 die Schale holte, kann mit acht Titelsiegen nicht mit München mithalten.
Dortmund
Aus dem Blickwinkel der BVB-Anhänger und auch seiner Gemeinde bei den Lippstädter „Optimisten“ nahm die Begegnung in Fröttmaning, die zuvor in der Kickerszene und von den Medien als Klassiker bezeichnet wurde, mit der 1:3-Niederlage kein gutes Ende. Was von etlichen Experten prophezeit wurde, war nach dem Schlusspfiff zur Tatsache geworden. Die Gastgeber erfüllten ihre Favoritenrolle und der Herausforderer aus dem Revier hatte seinem Gegner den nötigen Beifall zu zollen. Der Unterschied zwischen dem Tabellenführer und seinem Verfolger wird auch mit der Tabelle nach dem 31. Spieltag augenfällig: 75 Zähler haben die Bayern, während die Borussen lediglich 63 Punkte einsammeln konnten. Die anderen Clubs aus der Spitzengruppe – wie Leverkusen und Leipzig – liegen mit ihrer Ausbeute noch klarer dahinter. Doch für Dortmund ist der Profit aus seinen letzten fünf Partien nüchtern. Von den 15 möglichen Zählern konnte die vom Trainer Marco Rose formierte Auswahl nur sieben holen. Ein Resultat, das von den BVB-Verantwortlichen bei der Analyse der jetzt vor ihrem Ende stehenden Spielzeit auch auf den Prüfstand zu stellen ist.
Bielefeld
Der wenige Tage vor dem Auftritt von Arminia Bielefeld beim 1. FC Köln bei den Ostwestfalen angeordnete Wechsel auf der Betreuerbank von Frank Kramer auf Marco Kostmann blieb für sie am Rhein wertlos. Nach dem 1:3 in der Domstadt haben die Schwarz-Weiß-Blauen kaum noch Chancen, nach ihrer im Sommer 2020 geglückten Rückkehr ins Oberhaus in ihm über den Mai 2022 zu verbleiben. Indessen konnten die westfälischen Gefährten der Rheinländer, Karl-Heinz Rickmann aus Bad Waldliesborn und Reinhold Schomacher in Wadersloh, über den Dreier ihres Effzeh jubeln, mit dem derweil für die Kölner eine Aussicht auf eine Teilnahme in der Europa-League-Runde 2022/23 gegeben ist.
Stuttgart
Das 2:0 von Hertha BSC gegen den VfB Stuttgart hat den Berlinern den Klassenerhalt näher gebracht. Entgegen manchen skeptischen Annahmen scheint die Verpflichtung von Felix Magath bei den Charlottenburgern zu greifen. Das Ergebnis zwischen den Konkurrenten aus der Abstiegszone vom frühen Sonntagabend unterstreicht, dass damit die Hoffnungen von Bielefeld noch enger geworden sind. Für die Arminia ist mit derzeit 26 Punkten allenthalben noch der Relegationsplatz drin, um nicht den unmittelbaren Weg ins Unterhaus antreten zu müssen. Gleiches gilt auch für den VfB vom Neckar, der bislang 28 Zähler erreichen konnte.