Es waren schon viele Anfeindungen, denen sich nach der Einrichtung des städtischen Jugendamtes die Initiatoren für die Schaffung des „Treff am Park“ (kurz: TaP) an der Ecke von Nußbaumallee und Weidegrund im Jahr 1997 ausgesetzt sahen. Doch knapp drei Jahrzehnte später will kaum noch einer das Begegnungszentrum im Lippstädter Südwesten mehr missen. Daran wurde beim Termin der Seniorinnen und Senioren aus der Lippstädter Sozialdemokratie erinnert, als sich diese kürzlich im „TaP“ trafen.
Blick in den „Treff am Park“

Sie gestalteten den Dialog über das Engagement des „Treff am Park“. Von links Karl-Heinz Tiemann, Leiter der Arbeitsgemeinschaft der Seniorinnen und Senioren in der örtlichen SPD, Michael Bosäck, Leiter des „TaP“, Bernhard Scholl, Sprecher des Initiativkreises im Lippstädter Südwesten, und Laura Rempel, Mitarbeiterin des „TaP“.
Foto: Hans Zaremba
Entstehung
Seit der Eröffnung des „TaP“ am Samstag, 26. September 1998, ist Michael Bosäck als Verantwortlicher und seit vielen Jahren als Einrichtungsleiter des in der Trägerschaft des SkM (Sozialdienst katholischer Männer) stehenden Zentrums mit von der Partie. Dem Diplom-Sozialarbeiter oblag es auch, zum Beginn des Dialoges mit den Frauen und Männern aus der SPD-Arbeitsgemeinschaft einen Rückblick auf die Entstehungsgeschichte des von der GWL (vormals Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Lippstadt, heute Grundstücks- und Wohnungsbau GmbH Lippstadt) am Rande des Theodor-Heuss-Parks geschaffenen Hauses vorzunehmen. Der Beschluss für den „Treff am Park“ zählte zu den ersten konkreten Schritten nach der Bildung des Stadtjugendamtes vom 30. Januar 1995. Das „TaP“ ist in der direkten Nachfolge der bis in den Herbst 1998 vom SkM im Bewohnerzentrum in der Föhrenstraße vorgehaltenen Angebote entstanden, dessen Schwerpunkt die Hilfe bei den Hausaufgaben der Schüler war. Eine Maßnahme, die danach im „TaP“ weitergeführt wurde.
Ziele
Mit dem „lebensweltorientierten Ansatz“ wolle man, so Michael Bosäck, eine Verbesserung der Lebensbedingungen im unmittelbaren Einzugsbereich des „TaP“, dem Dreieck mit der Bahnlinie, Stirper und Overhagener Straße, erreichen. Dazu gehöre vor allem die Förderung der Teilhabe von Menschen aus dem direkten sozialen Umfeld am öffentlichen Leben. Genauso durch den Aufbau eines entsprechenden Netzwerks die Unterstützung, Beratung, Hilfe und Integration der im Quartier rund um den „Treff am Park“ lebenden Menschen. Dafür stehen drei hauptamtliche Fachkräfte und vier Honorarkräfte bereit. Begleitet wird dieses Personal im „TaP“ von einer Reihe von Ehrenamtlichen im Repair Café sowie Eltern Café.
Zielgruppen
Die Menschen, die den „Treff am Park“ stetig aufsuchten, seien unter anderem Mütter mit Kindern unter drei Jahren. Überdies Kinder und Jugendliche in einem Alter von sechs bis einundzwanzig Jahren sowie alleinerziehende Mütter. Weiterhin Seniorinnen und Senioren, die von Russland als Aussiedler nach Deutschland gekommen sind, wie Personen, die aus anderen Herkunftsländern in Lippstadt ihre neue Heimat gefunden hätten. Nach den Worten von Michael Bosäck habe der von ihm genannte Kreis bis zu 95 Prozent einen Migrationshintergrund und lebe unmittelbar im bevölkerungsreichsten Quartier von Lippstadt, dem Kernstadtbezirk Lippstadt-Südwest mit seinen angrenzenden Wohngebieten.
Öffentlichkeitsarbeit
Die Kooperation des „TaP“ umfasse verschiedene andere Träger – wie die Arbeiterwohlfahrt, die in der Nachbarschaft mehrere Kindertagesstätten betreibt – und den Initiativkreis für den Südwesten, eine unter Leitung des früheren Ratsmitglieds Bernhard Scholl (SPD) vierteljährlich tagende Stadtteilkonferenz. Darüber hinaus sind die „Optimisten“ aus dem BVB-Fanclub Lippstadt e.V. für die gemeinsam ausgerichteten Fußballturniere sowie das Jugend- und Familienbüro der Stadt Lippstadt weitere Partner bei den umfänglichen Tätigkeiten des „TaP“. Übrigens: Der Kreis der örtlichen Anhängerinnen und Anhänger von Borussia Dortmund ist im Mai 2000 aus dem Umfeld des Zentrums im Lippstädter Südwesten gegründet und unterhält eine enge Beziehung zum „TaP“, wie dies in dem im Frühjahr 2025 publizierten Buch Der etwas andere Fanclub beschrieben wird. Mit einer konstanten Öffentlichkeitsarbeit – von den klassischen Pressemitteilungen für die örtlichen Printmedien und den Lokalfunk über die sozialen Medien bis zur eigenen Homepage (www.tap-skm.de) – werben die Verantwortlichen des „TaP“ für ihre vielfältigen Aktivitäten.
Angebote
Neben dem Elterncafe‘ – entstanden in der Corona-Krise – gehören auch das Repair Cafe – für Reparaturen von Elektrokleingeräten sowie Textilien mit der Hilfe zur Selbsthilfe – und der im Jahr 2008 seiner Bestimmung übergebene Mehrgenerationengarten zur breiten Palette der Angebote des „Treff am Park“. Wiederkehrende Termine sind die Mitwirkungen beim „Tag der Begegnung der Kulturen“ auf dem Rathausplatz und das jährliche Stadtteilfest rund um den „Treff am Park“. Ein Fest, das sich aus einer ursprünglichen Initiative der heimischen Sozialdemokratie während der schwierigen Planungs- und Bauphase der inzwischen gut angenommen Einrichtung an der Ecke von Nußbaumallee und Weidegrund entwickelt hat. Nun steht am morgigen Samstag, 27. September, ab 14.00 Uhr, rund um das Haus des Sozialdienstes katholischer Männer das nächste traditionelle Stadtteilfest für den Lippstädter Südwesten auf der Tagesordnung. Mit dabei sein werden wie in den Jahren zuvor die BVB-Freundinnen und -Freunde von den „Optimisten“ , die sich in der Regie ihres stellvertretenden Vorsitzenden Lars Wenderoth, unter anderem mit einem Torwandschießen in den Nachmittag einbringen wollen.
Hans Zaremba