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Comeback für Hamburg und Köln

Viele Jahre wurde die Zweite Liga von den Fans oft belächelt und von ihnen nur als unabwendbares Beiwerk zur Beletage des deutschen Berufsfußballs wahrgenommen. Doch spätestens ab der letzten Saison hat das Unterhaus aufgrund seiner spannungsreichen Spielzeit, die sich bis zum Kehraus der von den 18 Clubs jeweils zu bestreitenden 34 Begegnungen erstreckte, erheblich an Attraktivität gewonnen. Ein Faktor für die bemerkenswerte Anziehungskraft des Unterhauses waren gewiss auch die von Sport 1 am Samstagabend ausgestrahlten Topspiele, die in 2025/26 bei RLT zu sehen sind.

Blick auf die Zweite Liga von Hans Zaremba

Im Mai 2018 musste sie in Berlin bei einem bundesweiten Treffen der Fernseh-Serie „Fußball vom Sofa“ im Interview mit Marc Rademacher von Euro-Sport den bitteren Abstieg der Rothosen aus der Bundesliga eingestehen:
Desto größer war jetzt der Jubel der Lippstädter Ratsfrau und dem Mitglied des Hamburger SV, Christine Goussis, über die Rückkehr des Traditionsvereins in die Beletage des deutschen Fußballs.
Archiv-Foto: Hans Zaremba  

Anziehungskraft

Schon das Match zur Eröffnung der 44. Auflage der einklassigen Zweiten Liga am Freitag, 2. August 2024, zwischen dem 1. FC Köln und dem Hamburger SV im mit 50.000 Zuschauern ausverkauften Kölner Stadion (1:2) offenbarte die immense Begeisterung der Anhänger des Fußballs für die ehedem von ihnen verschmähte Zweite Liga. Dass am Ende der Saison 2024/25 zwei Gründungsmitglieder der am 24. August 1963 an den Start gegangenen Bundesliga das von ihren Gefolgsleuten verlangte Oberhaus-Comeback schafften, war kaum vorauszusehen. Wegen der chronischen Schwäche der Rothosen auf den letzten Metern in den vorherigen für sie sechs enttäuschenden Durchgängen glaubten an die lang ersehnte Bundesliga-Rückkehr des HSV wohl nur ihre hartnäckigsten Fans. Angesichts der beträchtlichen Probleme des Effzeh in der Bundesligazeit 2023/24 und seiner turbulenten Zweitligaphase 2024/25 hatten nur wenige Experten den siebten Aufstieg der Geißböcke auf dem Zettel. Ob Hamburg und Köln nun ein längerer Aufenthalt im Oberhaus beschieden ist, bleibt abzuwarten. Manche Vorboten – am Rhein durch die Trennung vom Aufstiegstrainer Friedhelm Funkel und an Alster und Elbe mit der Ablehnung einer Präsidenten-Kandidatur von Felix Magath – deuten erneut auf belastende Vorgänge bei den Wiederaufsteigern hin, die rasch ihre Erfolge aus dem Mai wegfegen könnten.

Erwartungen

Zweifellos hatte man beim SC Paderborn 07 größere Erwartungen, als zum Abschluss auf dem undankbaren vierten Rang zu landen. Es waren zu viele ärgerliche Schlappen, wie die am Nikolaustag vor heimischer Kulisse gegen den FC Schalke 04 mit 2:4 und vergleichbare Rückschläge, die dem Verein aus dem Hochstift einen möglichen dritten Bundesliga-Aufstieg vermasselten. Ebenso wenig konnten die Domstädter gegen den SV Elversberg ausrichten, der ihnen die erhoffte Relegation gegen den 1. FC Heidenheim wegschnappte, obwohl die Ostwestfalen im direkten Vergleich mit den Saarländern vier Punkte holten. Es war die fehlende Konstanz der von Lukas Kwasniok betreuten Domstädter, die am Ende den Ausschlag gab. Noch größer war die Unzufriedenheit in Gelsenkirchen, wo die Knappen soeben an der dritten Liga vorbeischrammten. Auch die wiederholten Wechsel auf der Trainerposition verschafften den Königsblauen nicht den notwendigen Auftrieb, um die Bundesliga wieder zu erreichen. Nun soll es Frank Baumann, einst Spieler und Funktionär bei Werder Bremen, als Sportvorstand beim Vorortverein richten. Ein Unterfangen, das für den gelernten Sozialversicherungsfachangestellten und Sportfachwirt am sprichwörtlichen Unruheort am Schalker Markt nicht ganz leicht sein dürfte. Neben Paderborn und Schalke befinden sich nach dem diesjährigen Bundesligaabstieg des VfL Bochum und mit der Rückkehr von Arminia Bielefeld sowie dem Vorjahrsaufsteiger SC Preußen Münster nun fünf westfälische Clubs unter den 18 Teilnehmern in der Zweiten Liga. Damit sind mehrere interessante regionale Derbys im Unterhaus zu erwarten, die durchaus der Zweiten Liga noch einmal einen neuen Schub verleihen könnte. Am Freitag, 1. August 2025, soll die 45. Runde starten. Somit drei Wochen vor dem Beginn der Bundesliga.

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