Es war eine gelungene Veranstaltung, die der Heimatbund und das Stadtarchiv mit der Überschrift „Es begann mit Johann Westermann – 500 Jahre Reformation und Stadtgeschichte“ Ende September unter der Beteiligung von 80 Personen ausrichtete. Für die Redaktion von Rote Lippe Rose hat Karl-Heinz Tiemann das Symposium in der Thomas-Valentin-Stadtbücherei mit seiner Kamera und einem Notizblick begleitet.
Veröffentlichung zum Reformationstag
Johann Westermann
Zunächst ein Blick in den für das Treffen 500 Jahre Reformation und Stadtgeschichte erstellten Flyers: „Mönch Westermann“ so ist die Figur auf dem beliebten Bürgerbrunnen vor dem Rathaus benannt. Doch warum hat dieser Mönch einen Platz auf dem Brunnen neben so erlauchten Persönlichkeiten wie Stadtgründer Bernhard II oder Preußenkönig Friedrich des Großen gefunden?“ Etwas mehr an Informationen über diese Zeilen und darüber hinaus sollte die Tagung in der Kapelle der Stadtbücherei bringen.
Sichtweisen
Dabei wurde das für Lippstadt bedeutende stadtgeschichtliche Jubiläum in sechs Vorträgen von vortrefflichen Referenten aus unterschiedlichen Sichtweisen beleuchtet. Die wesentlichen Punkte des Informationstages in der Thomas-Valentin-Bücherei hat der Moderator der Tagung, Dr. Wolfgang Maron, in einem kurzen Bericht zusammengefasst, der dieser Publikation für ihren Artikel als Vorlage diente.
Geschichte und Theologie
Die Reihe der Beiträge begann mit einem Überblick über „Stadt und Reformation. Das Beispiel Westfalen“ von Professor Dr. Werner Freitag (Münster).Es folgten die Ausführungen über die „Geschichte des Augustiner-Eremitenordens und die Lippstädter Brüderkirche“ von Dr. Roland Pieper, ein in Lippstadt geborener Kunsthistoriker und heute als freier Wissenschaftspublizist und -fotograf in Münster tätig. Das Vormittagsprogramm wurde schließlich von Thomas Hartmann, Pfarrer der evangelischen Kirche in Lippstadt, mit seinen Worten über die „theologischen Aspekte in den Schriften Johann Westermanns und seine Beziehung zu seinem Ordensbruder Martin Luther“ abgerundet.
Aufbereitung für das Museum
Nach der Mittagspause oblag es Friedhelm Arnoldt, Mitglied des Kulturausschusses der Stadt Lippstadt das Thema „Die Entwicklung der Lippstädter Reformation und die Rolle der Landesherren“ zu betrachten. Die Lippstädter Stadtarchivarin Dr. Claudia Becker unternahm in ihrem Referat „Feste feiern – Wie früher in Lippstadt an die Reformation erinnert wurde“ einen Gang durch die Geschichte der Lippstädter Reformationsjubiläen. Und die Leiterin des örtlichen Stadtmuseums, Dr. Christine Schönebeck, analysierte mit „Johann Westermann – reif fürs Museum?“ die Frage, wie man ein derart komplexes Thema wie Johann Westermann mit den Mitteln des Museums veranschaulichen kann.
Dokumentation
Geplant ist, so Wolfgang Maron, Verfasser verschiedener historischer Schriften und Autor des Buches „Wir wollen doch nur eine gerechte Sache“ über die Geschichte der Sozialdemokratie in Lippstadt von ihren Anfängen bis 1933, eine Dokumentation der Tagung in der Thomas-Valentin-Bücherei in einer Ausgabe der „Lippstädter Spuren“ zu erstellen. Diese Publikation wird vom „Heimatbund Lippstadt“ in der redaktionellen Leitung des Historikers Wolfgang Maron zu den unterschiedlichsten Themen in Lippstadt und bedeutender Persönlichkeiten ihrer Geschichte in unregelmäßigen Abständen herausgegeben. Eine begrüßenswerte Ankündigung des Historikers zu Johann Westermann als „wichtigen Wegbereiter“ der Reformation. Zuvor hatte Dr. Marlies Wigge, Vorsitzende des Heimatbundes, Johann Westermann als einen Mann charakterisiert, der „die Reformation nach Westfalen brachte“ und damit den Grundstein für ein neues Zeitalter gelegt habe.
Aufgezeichnet von Karl-Heinz Tiemann