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Große Überraschungen blieben aus

Wer von den Begegnungen der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal 2024/25 größere Überraschungen erwartet hatte, war vom Ausgang der bisherigen Spiele enttäuscht. In den Partien bis zum Montagabend erwischte es lediglich den VfL Bochum, der mit 0:1 beim Zweitligisten SSV Regensburg aus dem  Wettbewerb gekegelt wurde. Somit werden fast alle anderen Bundesligavereine auch im zweiten Durchgang dabei sein. Allerdings müssen Stuttgart bei Preußen Münster und Leverkusen in Jena noch Ende August ihre Auftritte bestreiten. Diese Besonderheit ist ihrem Fight am letzten Wochenende um den Supercup geschuldet, bei dem die Werksauswahl aus dem Rheinland im Vergleich mit den Bad Cannstattern die Elfermeterentscheidung gewann.

Kritik an der zunehmenden Kommerzialisierung des Fußballs:
Sie beschreibt der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, in seinem Kommentar nach ersten Hauptrunde im DFB-Pokal.

Kommerz

Ob die Gestaltung der Termine für den DFB-Pokal parallel zum sportlich wenig bedeutenden Supercup-Treffen zwischen dem Meister Leverkusen und dem Vizemeister Stuttgart geschickt war, lässt sich trefflich streiten. So wird nach der bereits in die Kritik geratende  Splittung der Bundesliga (vom Freitagabend bis zum Sonntagabend) mit der nun ungleichen Ansetzung der ersten Pokalhauptrunde auch die Anziehungskraft dieser Konkurrenz leichtfertig reduziert. Von den Verantwortlichen des DFB (Deutscher Fußball-Bund) hätte man mehr an Einfühlung erwarten dürfen. Aber es war wohl der Kommerz mit der Vergabe der Fernseh-Übertragungsrechte als entscheidendes Kriterium für die gestückelte Anberaumung der Pokal-Spiele. Indessen benötigen die Fans schon einen Kompass, um herauszufinden, auf welchem Kanal der von ihnen bevorzugte Club betrachtet werden kann.

Glanzlos

Mühevoll über die Auftakthürde: Mit dieser kurzen Formal lässt sich das Pflichtspiel-Debüt von Nuri Sahin als Dortmunder Übungsleiter schildern. Das 4:1 des BVB gegen den Viertligisten Phönix Lübeck war zwar souverän, allerdings glanzlos. Die Erkenntnis mit Blick auf die aktuelle Form der Schwarz-Gelben war begrenzt, die auch jene “Optimisten“ aus Lippstadt vom Match des mit 50.971 Zuschauern besuchten DFB-Pokalspiel im Hamburger Volkspark mit in die heimische Region nahmen. Auffällig waren beim Revierclub manche Konzentrationsmängel im Ballbesitz, die im Liga-Alltag rasch zum Nachteil werden können.

Pflichtaufgabe

Mit dem 4:0 beim SSV Ulm erfüllte auch Bayern München mit dem neuen Trainer  Vincent Kompany seine Pflichtaufgabe locker. Aber auch der Rekordpokalsieger zeigte keinen besonderen Glanz beim Zweitligisten an der Donau. Es war wiederum Thomas Müller, der mit seinen zwei Treffern als Wegbereiter die Bayern zum ungefährdeten Erfolg verhalf. Inwieweit München damit schon für den vom Altvorderen Uli Hoeneß angekündigten „Generalangriff“ auf alle Titel in 2024/25 nach der völlig verkorksten letzten Saison befähigt ist, lässt sich nach dem Treffen mit dem Pokal-Gegner aus Baden-Württemberg nicht werten.

Traditionsduell

Auch im Traditionsduell zwischen Eintracht Braunschweig und Eintracht Frankfurt gab es keinen Handstreich des Zweitligisten gegen den Bundesligisten. Obwohl die Löwen aus Niedersachsen mit dem torlosen Remis bis zur Halbzeit eine sehr couragierte und disziplinierte Leistung ablieferten, waren sie zum Schluss gegen die Sportgemeinde aus Hessen mit 1:4 deutlich unterlegen. Es fehlte den Blau-Gelben von der Oker in den zweiten Hälfte die nötige Luft, um im Vergleich mit den Rot-Schwarz-Weißen aus der Mainmetropole mithalten zu können. Die Braunschweiger gehen im Unterhaus schweren Zeiten entgegen, zumal sie dort ihre bisherigen Spiele vergeigt haben und mit 2:8 die rote Laterne tragen. Die Frankfurter werden in dieser Verfassung ein Anwärter auf die internationalen Ränge sein.     

Hans Zaremba

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