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Bielefeld gelang Sensation

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Was nur wenige Beobachter der Kickerszene zum Start der 58. Auflage der Bundesliga voraussagen wollten, ist am letzten Spieltag der aktuellen Spielzeit eingetreten: Der Aufsteiger Arminia Bielefeld hat sich aus eigener Kraft im Oberhaus behauptet. Hingegen müssen die Traditionsvereine aus dem Ruhrgebiet, FC Schalke 04, und von der Weser, SV Werder Bremen, das obere Stockwerk des Fußballbetriebes verlassen.

Betrachtet die künftigen Trainer in Dortmund und München skeptisch: Dies beschreibt der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, in seinem Bundesligakommentar zum Abschluss der 58. Auflage des im Jahr 1963 gestarteten deutschen Fußballoberhauses.

Bremen

Auch Thomas Schaaf konnte den ersten Abstieg von Bremen seit 41 Jahren nicht vereiteln. Die Grün-Weißen verloren am Pfingst-Samstag mit dem 60 Jahre alten Interimscoach nach einer desolaten Partie gegen Mönchengladbach mit 2:4 und fielen wegen des parallelen Dreiers von Köln im Match mit Schalke 04 auf den 17. Rang zurück. Bitter für die Fans des Vereins aus dem Stadtstaat, von denen es auch in der Region an Glenne und Lippe einige Gefolgsleute geben soll. Der SV Werder erwartet nun schwere Zeiten, zumal auch seine monetären Möglichkeiten begrenzt sind. Damit befinden sich künftig im Unterhaus mit Bremen, Hamburg und Hannover gleich drei norddeutsche Clubs, die viele Jahre Erstligisten waren. Für sie sind die Chancen gering, rasch wieder ins profitablere Oberhaus zu gelangen.

Köln

Mit viel Glück hat Köln zum Behagen seiner heimischen Anhänger Karl-Heinz Rickmann aus Bad Waldliesborn und Reinhold Schomacher aus Wadersloh noch die Relegation gepackt. Sollte der Effzeh die Treffen mit Kiel siegreich bestehen, wird er seinen siebten Bundesliga-Verlust vorerst verhindert haben. An diesem Wochenende werden es die LaS-Leser wissen.   

Bielefeld

Als Bielefeld vor zwölf Jahren die Bundesliga verlassen musste, konnte sich am Teutoburger Wald kaum jemand eine elfjährige Zeit in zweiter und dritter Liga vorstellen. Die Rückkehr ins Oberhaus in 2020 war der achte Bundesliga-Aufstieg seit 1970. Folglich war am 34. Spieltag der aktuellen Saison nach dem 2:0 der Arminia in Stuttgart der Jubel in der Leineweberstadt riesig, was die folgenden Zitate belegen. „Das ist eine Sensation. Ich bin unfassbar stolz, dass ich Teil der Truppe sein darf“, meinte der Übungsleiter Frank Kramer, ehe er bei der Pressekonferenz von seinen Spielern mit Bier übergossen wurde. „Es ist herausragend, was die Mannschaft die ganze Saison über geleistet hat“, sagte Geschäftsführer Samir Arabi. Für den Publikumsliebling Fabian Klos war der direkte Klassenerhalt „mindestens vergleichbar mit dem Aufstieg letztes Jahr“. Ein großer Erfolg für die Arminia, die mit einem bescheidenen Budget als potentieller Absteiger gestartet war. Offensiv war das Team zwar harmlos und erzielte nur 26 Tore. Defensiv wirkte die Equipe im Rahmen ihrer Möglichkeiten jedoch stabil.

Dortmund

Die Borussia aus Dortmund konnte ihren jüngsten Höhenflug auch im letzten Spiel mit dem im Dezember aus den eigenen Reihen eingesetzten Nachfolger von Lucien Favre fortführen und eine schwierige Saison auf Platz drei zum Abschluss bringen. Ein Fazit, das auch die kühnsten Lippstädter „Optimisten“ lange nicht auf ihren Zetteln hatten. Jetzt hat der BVB 09 aber ein Problem: Für den erfolgreichen Übergangstrainer Edin Terzic soll es ab Juli der aus Gladbach für viel Geld geholte Marco Rose richten. Für die Borussen eine Herausforderung.

München

Zweifelnde Töne von Sepp Maier zum neuen Trainer in München begleiteten die Meisterfeier an der Isar: „Ich weiß nicht, ob sie mit Julian Nagelsmann so glücklich werden. Ich bin sehr skeptisch“, sagte die einstige Torwart-Legende im Interview mit Sport 1: „Er hat noch keine Erfolge vorzuweisen. Fast jeder Trainer beim FC Bayern hat schon vorher Erfolge gehabt und Titel gewonnen.“ Ein Wagnis, das die Bosse an der Säbener Straße eingegangen sind.


								
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