Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba
Von den drei westfälischen Bundesligisten aus Bielefeld, Dortmund und Gelsenkirchen konnte am dritten Spieltag lediglich der BVB 09 einen Sieg landen. Während sich der Vizemeister mit seinem Erfolg gegen Freiburg wieder deutlich zurückmeldete, steht dem Erzrivalen der Dortmunder ein harter Existenzkampf bevor.
Bielefeld
Sicherlich hatte sich Arminia Bielefeld bei ihrem Spiel in Bremen mehr erwartet, zumal es zuvor bei Werder infolge der Wechselabsichten ihres Leistungsträgers Davy Klaassen recht unruhig zugegangen war. Obwohl die Männer aus der Leineweberstadt an der Weser gut organisiert aufgetreten waren, mussten sie sich mit 0:1 geschlagen geben und blieben somit diesmal ohne einen Zähler. Schade. Nun erwarten die Blau-Weiß-Schwarzen auf ihrer Alm am nächsten Samstag mit dem FC Bayern München einen überaus schweren Kontrahenten.
Dortmund
Nach dem bösen Reinfall von Dortmund in Augsburg (0:2) und der Schlappe im Supercup in München (2:3) waren die Borussen am vergangenen Wochenende vor 11.500 Zuschauern bei der Begegnung mit dem SC Freiburg gefordert, endlich eine überzeugende Partie zu liefern. Am Ende konnten die Schwarz-Gelben zum Behagen ihrer treuen Anhänger in der Region und bei den Lippstädter „Optimisten“ ein klares 4:0 einfahren. Nach der Länderspielpause wird der BVB in Sinsheim im Match mit der TSG 1899 Hoffenheim zu belegen haben, ob sein Dreier gegen die Breisgauer mehr als nur ein flüchtiger Triumph war.
Gelsenkirchen
Wohin führt der Weg von Schalke 04? Diese Sorge beschäftigt nach der dritten Pleite im dritten Spiel in der noch jungen Saison nicht nur die Chefs auf der Brücke des Revier-Clubs, sondern auch seine große Gemeinde mit den Niederlassungen in Lippstadt („Graf Bernhard“) und im Nachbarort Wadersloh („Füchse“). Der viel zu späte Trainer-Wechsel bei den Knappen von David Wagner auf Manuel Baum konnte beim Auftritt des Vorortvereins in Leipzig (0:4) auch kein Garant für eine Wende beim Liga-Schlusslicht sein, das inzwischen mit einem erdrückenden Torverhältnis von 1:15 belastet ist. Auf eine baldige sportliche Umkehr werden die Blauen womöglich noch länger warten müssen. Auch ihr kommender Widersacher, FC Union Berlin, ist nach seinem 4:0 gegen Mainz 05 nicht zu unterschätzen.
Mainz
Was sich bereits zum Start in die 58. Auflage der Bundesliga beim FSV Mainz 05 entfaltet hat, ist die schwerste Sinnkrise der Rheinhessen in ihrer seit zwölf Jahren bestehenden Erstklassigkeit. Das erste Opfer ist der gerade mal vor zehn Monaten kurz nach seinem Rauswurf beim 1. FC Köln in Rheinland-Pfalz angeheuerte Coach Achim Beierlorzer. Ob der aus dem sauerländischen Arnsberg stammende Sportvorstand Rouven Schröder noch lange in Mainz bleiben kann, werden die nächsten Spiele dartun. Bei den Problemen, die der beurlaubte Sportlehrer mit der Crew hatte, ist auch der Manager wegen seiner nicht ausreichenden Kommunikation mit dem nur schwer zu führenden Kader in die Kritik geraten.
Köln
Ähnlich groß sind auch die Nöte der Kölner, die im Rheinderby mit Mönchengladbach mit dem 1:3 einmal mehr das Nachsehen hatten. Nach drei Niederlagen und einem Torverhältnis von 3:7 befinden sich die Geißböcke zum Ungemach ihrer Sympathisanten gleichfalls im tiefen Fall. Augenblicklich haben die aktuellen Nachfolger von Hans Schäfer (Weltmeister 1954) und Wolfgang Overath (Weltmeister 1974) bereits dreizehn Spiele ohne einen Sieg absolviert. Wenn der Effzeh jetzt auch gegen Frankfurt ohne Zähler bleibt, dürften auch in der Domstadt die Debatten über personelle Konsequenzen ihre Eigendynamik entwickeln.