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Rote Lippe Rose intern 07/2016

Parteigeschichte

Bundestagswahlkampf im Sommer 1976: Bundeskanzler Helmut Schmidt kann als Spitzenkandidat seiner Partei die führende Position der Sozialdemokratie in der Bundesregierung behaupten. Fotoquelle: SPD-Parteivorstand (Lothar Schaak, Bundesarchiv)

Helmut Schmidt bleibt Bundeskanzler

Rückblick in das Jahr 1976 von Hans Zaremba – Teil II

Mit „Modell Deutschland“ hatte die SPD vor vierzig Jahren ihre Kampagne für die Bundestagswahl am Sonntag, 3. Oktober, überschrieben und war mit dem im Mai 1974 als Nachfolger von Willy Brandt zum Kanzler gewählten Helmut Schmidt als ihrem Vormann in den Wahlkampf gegangen. Daher war die Wahl im Oktober 1976 auch die erste bundesweite Bewährungsprobe für den zweiten Bundeskanzler der seit 1969 bestehenden sozialliberalen Koalition. Obwohl die Ölkrise in Folge des Nahostkrieges von 1973 mit ihren Nachwehen für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt noch nicht abgeklungen war, wurde der in vielen politischen Regierungsämtern (Hamburger Innensenator sowie Bundesminister für Verteidigung, Wirtschaft und Finanzen) bewährte stellvertretende SPD-Parteivorsitzende als Bundeskanzler im Amt bestätigt.

Zwei Spalterformeln

Überlagert wurde der Wahlkampf 1976 von der polemischen Spalterformel „Freiheit statt Sozialismus“ der CDU. Die CSU benutzte die Version „Freiheit oder Sozialismus“. Die Wahl endete mit einem deutlichen Zuwachs der Union auf 48,6 Prozent. Was allerdings ihre Slogans bewegt haben, ist nicht feststellbar. Dass das seit 1969 bestehende Bündnis aus SPD und FDP fortgesetzt werden konnte und noch sechs weitere Jahre bestehen bleiben sollte, ist zweifellos ein Verdienst des im November 2015 im Alter von 96 Jahren verstorbenen großen Staatsmannes und Sozialdemokraten aus Hamburg, Helmut Schmidt.

Vier SPD-Abgeordnete

Durch die zum 1. Januar 1975 vollzogene Neuordnung entfielen auf das Lippstädter Stadtgebiet bei der Bundestagswahl 1976 noch vier Wahlkreise. Erst zur Wahl in 1980 waren auch die Wahlkreise den neuen Gebietsgrenzen angepasst worden. Zwangsläufig bewarben sich im Herbst 1976 in Lippstadt auch vier Sozialdemokraten als Wahlkreiskandidaten. In Eickelborn und Lohe Franz Müntefering (Sundern), in Bad Waldliesborn Horst Jaunich (Ahlen), in Hörste, Rebbecke und Garfeln der 1981 verschiedene Karl-Heinz Saxowski (Paderborn) und im weiteren Stadtgebiet der 2004 entschlafene Engelbert Sander (Lippstadt). Alle vier Politiker gehörten damals bereits dem Deutschen Bundestag an.

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