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Rote Lippe Rose intern 01/2014

Jakob Koenen

Ein Mann mit vielen Verdiensten

Hans Zaremba über Jakob Koenen

„Jakob Koenen war ein Mann, der immer den richtigen Ton fand und der für jedermann, ob Arbeiter oder Arzt, Angestellter oder Geschäftsmann, ein Ansprechpartner war. Es war vor allem seine Geduld, die ihn als Menschen auszeichnete.“ Mit diesen Worten skizzierte im Mai 1985 der im November 2011 heimgegangene Werner Roß, politischer Ziehsohn des ehemaligen Lippstädter Bürgermeisters und Gründungsvorsitzender des Vereins zur Pflege und Förderung des Vermächtnisses von Jakob Koenen e.V., das Leben und Wirken des Ehrenbürgers der Stadt Lippstadt, der vor 40 Jahren – am Mittwoch, 16. Januar 1974 – verstorben ist.

Richtfest für die St. Piuskirche:Selbstverständlich war 1958 dazu auch Bürgermeister Jakob Koenen im damaligen Schwerpunkt erschienen, der heute die Bezeichnung Süderhöhe trägt.

Wiederaufbau

Mit dem Namen Jakob Koenen ist der Wiederaufbau von Lippstadt nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Zusammenbruch der Nazi-Diktatur eng verbunden. Noch vor der Bildung der Bundesrepublik wurde Jakob Koenen am 9. November 1948 zum Lippstädter Bürgermeister gewählt, gestützt auf ein zur damaligen Zeit außergewöhnliches Bündnis von Sozial- und Freidemokraten. Bis zu seinem Todestag – am 16. Januar 1974 – stand Jakob Koenen durchgehend an der Spitze des Stadtparlaments und gilt auch heute noch als einer der populärsten Bürgermeister von Lippstadt. Nach dem Besuch von Volks- und Oberschule erlernte Jakob Koenen in Bautzen (Sachsen) das Handwerk des Polsterers. Die Gesellenjahre verbrachte er in verschiedenen Städten und absolvierte im Jahr 1930 die Prüfung zum Polsterermeister. Es folgte die Arbeit in der Geschäftsführung eines Handwerksbetriebes und ab 1933 die Selbständigkeit als Handwerksmeister. Von 1940 bis 1945 war Jakob Koenen Soldat, zuletzt mit dem Dienstgrad eines Fahnenjunker-Feldwebels.

Bundestag

Als es nach der totalen Niederlage des vom NS-Regime angezettelten Krieges galt, das Gemeinwesen wieder zu errichten, zählte Jakob Koenen zu denjenigen Frauen und Männern, die sich hierum große Verdienste erwarben. Er wurde Kreistagsabgeordneter, Ratsmitglied und Schöffe bei Gericht. Über sein Amt als Bürgermeister hinaus zog der Lippstädter 1953 für die Sozialdemokraten auch in den Deutschen Bundestag ein und gehörte dem damals in Bonn beheimateten Parlament ununterbrochen bis zum Herbst 1969 an. Das Bundestagsmandat verschaffte dem Kommunal- und Bundespolitiker zusätzliche Kontakte zu den Behörden des Bundes und Landes, um die Entwicklung von Lippstadt zu forcieren. Zwei Resultate sind die im Oktober 1960 als Lippstädter Ortsumgehung freigegebene Bundestraße 55 und im September 1973 die Eröffnung des Stadttheaters.

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