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Rote Lippe Rose intern 08/2012

Parteigeschichte

Bundestagswahlkampf 2002:Der Lippstädter SPD-Ortsverein gestaltete vor zehn Jahren seine samstäglichen Infostände vor dem Rathaus unter anderem mit verschiedenen Gesprächsrunden zu aktuellen politischen Themen. Auf diesem Bild stellt sich die Landtagsabgeordnete Marlies Stotz den Fragen des stellvertretenden SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Udo Strathaus (links) und des damaligen Bildungsbeauftragten der Kernstadt-Sozialdemokraten, Sven Heitmann. Weitere Talk-Themen in 2002 waren kommunalpolitische Fragen mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Hans-Joachim Kayser und die Arbeitnehmerpolitik der Bundesregierung mit dem Bundestagsabgeordneten Eike Hovermann.

Affären und Belastung

Exakt 50 Sekunden benötigte Gerhard Schröder auf einer Pressekonferenz im Sommer 2002, um die Entlassung des bisherigen Chefs auf der Bonner Hardhöhe und im Berliner Bendlerblock (Rudolf Scharping) und seines Nachfolgers als Bundesminister der Verteidigung (Peter Struck) zu verkünden. „Die notwendige Basis für eine gemeinsame Arbeit in der Bundesregierung ist nicht mehr gegeben“, war die lapidare Auskunft des Kanzlers zur Abberufung seines Wehrministers nach einer Krisensitzung der SPD. Noch nie zuvor war in Deutschland ein Regierungsmitglied so kurz vor einer Bundestagswahl ausgewechselt worden. Vorausgegangen waren einige ärgerliche Affären um den Pfälzer, die offenkundig zur Belastung für die rot-grüne Regierung in Berlin wurden. Der Bundeskanzler und SPD-Parteivorsitzende sah in seiner Entscheidung keine negativen Konsequenzen für die Bundestagswahl und gab sich optimistisch: ‚Wir kämpfen um die Regierungsmehrheit und ich bin guten Mutes, dass wir das erreichen.‘

Wende und Sieg

Zwei Ereignisse aus dem Sommer 2002 sollten die Wende im Bundestagswahlkampf und schließlich am Sonntag, 22. September 2002, den knappen Sieg von Rot und Grün bringen: Das Nein von Gerhard Schröder an dem vom Präsidenten der USA, George Bush, beabsichtigten Krieg gegen den Irak, dessen Folgen, auch ein knappes Jahrzehnt später, immer noch zu spüren sind, und die vom Sozialdemokraten verkörperte Kompetenz der Behörden bei der Bewältigung der ostdeutschen Flutkatastrophe im August 2002. Drei Wochen vor dem Wahltag kippte die politische Stimmung und die vom SPD-Parteichef geführte Bundesregierung konnte ihre Arbeit forsetzen. Zudem stellte die Sozialdemokratie auch nach dem dramatischen Wahlabend am 22. September 2002 als stärkste Kraft im Bundestag mit Wolfgang Thierse weiterhin den Parlamentspräsidenten. Die heimische Region wurde von neuem durch den ehemaligen Overhagener Ortsvorsteher und früheren Lippstädter Vizebürgermeister Eike Hovermann im Bundestag vertreten, der in 2002 das von ihm angstrebte Mandat über die Landeliste der SPD in Nordrhein-Westfalen erreichte.

Hans Zaremba

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