Jubilarehrung des Lippstädters SPD-Ortsvereins
Es war eine beachtliche Zahl von Frauen und Männern, die sich am Wochenende zur Jubilarehrung des Lippstädter SPD-Ortsvereins in der Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt (AWO) eingefunden hatte. Gemeinsam mit der SPD-Landtagskandidatin Marlies Stotz, dem stellvertretenden Geschäftsführer der Landes-SPD in Nordrhein-Westfalen, Wolfgang Hellmich, zeichnete der SPD-Ortsvereinschef Hans Zaremba die Jubilare für ihre lange und zum Teil schon über Jahrzehnte gehende Treue zur SPD und ihr selbstloses Engagement für das Gemeinwesen aus.
Rückblick
Der Vorsitzende der mitgliederstärksten SPD-Gliederung in Lippstadt würdigte den Einsatz der Ausgezeichneten für Minderheiten, sozial schwache Menschen, für Kinder, Jugendliche und Senioren und die Fortentwicklung ihrer Heimatstadt an der Lippe und erinnerte an das Jahr 1972, „wo viele unserer heutigen Jubilare durch die Politik des sozialdemokratischen Bundeskanzlers Willy Brandt den Weg in die SPD gefunden haben“. Auch von Wolfgang Hellmich wurden in seiner Laudatio die politischen Ereignisse von vierzig Jahren mit dem konstruktiven Misstrauensvotum im April, die vorzeitige Auflösung des Parlaments im September und die Bundestagswahl im November mit einer Wahlbeteiligung von 91,1 Prozent und dem SPD-Ergebnis von 45,8 Punkten betrachtet. „Die Zuspitzung auf einen Persönlichkeitswahlkampf war relativ neu“, blickte der Redner auf das damalige Duell der unterdessen verstorbenen Spitzenkandidaten von 1972, Willy Brandt (SPD) und Rainer Barzel (CDU), und fügte hinzu: „Es gelang in nie gekanntem Maße, Wählerinitiativen mit eigenen Kampagnen zu mobilisieren.“ Zudem habe der Einsatz der Schriftsteller Günter Grass, Siegfried Lenz und Heinrich Böll der SPD den Weg in das intellektuelle Milieu geöffnet. Ebenso seien vor vier Jahrzehnten die Gewerkschaften, der überwiegende Teil der Betriebs- und Personalräte und fast ausnahmslos die gesamte Arbeitnehmerschaft offen für eine Wiederwahl der vom SPD-Parteivorsitzenden Willy Brandt verkörperten Bundesregierung eingetreten. „Diese Mobilisierung der Öffentlichkeit war ein entscheidender Punkt für den Wahlerfolg der SPD am 19. November 1972“, betonte der in Bad Sassendorf beheimatete Parteisekretär.
Ausblick
Ein Ausblick auf die Landtagswahl am Sonntag, 13. Mai, erfolgte durch die Landes- und Kommunalpolitikerin Marlies Stotz. Dabei lobte sie die hohe Kampagnenfähigkeit ihrer Partei im Land und vor Ort nach der überraschenden Entscheidung des Landtages vom 14. März, sich aufzulösen und innerhalb von 60 Tagen Neuwahlen für das Parlament in Düsseldorf anzuberaumen. Die gegenwärtig guten Umfragewerte für die Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) führte die Lippstädterin auf die hohe Verlässlichkeit der Politik der ersten Minderheitenregierung in Nordrhein-Westfalen zurück. Dabei stellte die SPD-Kreisvorsitzende die Wiedereinführung der „Mitbestimmung auf Augenhöhe“ im öffentlichen Dienst, das Tariftreuegesetz sowie die verschiedenen Maßnahmen zum Ausbau der Kinderbetreuung und in der Bildungspolitik heraus. Als besondere Leistung von Rot-Grün beschrieb sie den mit der CDU verabredeten Schulkonsens. Die verbleibenden Tage im Wahlkampf wolle ihre Partei nutzen, für eine hohe Wahlbeteiligung zu werben. „Bekanntlich sind Stimmungen noch keine Stimmen“, unterstrich die SPD-Wahlkämpferin mit Blick auf die kommenden Informationsstände, Hausbesuche und Stippvisiten von Spitzenpolitikern in der Region.
Jubilare
Geehrt wurden von Marlies Stotz, Wolfgang Hellmich und Hans Zaremba im AWO-Treffpunkt die Jubilare Marianne Borghoff, Willi Büker, Hildegard Goussis, Gustav Heynen, Ulrich Kieren, Gudrun und Johannes Lienert, Heribert Lutter und Wolfgang Schulte Steinberg (40 Jahre SPD-Mitgliedschaft), Elmar Arnemann (35), Yasmine Freigang, Wilfried Päuser und Antonius Schneider (30), Waltraud Brülle, Christine Goussis und Harry Heider (25), Gudrun Beschorner, Bruno Kasprowski und Helma Schneider (20) sowie Monica Villalon (10).